Der Einfluss des Welkens auf den Zucker- und Stärkegehalt Isolierter Blätter von Teucrium chamaedrys und Brunella grandiflora

Summary

• 1. Isolated leaves of Teucrium chamaedrys and Brunella grandiflora were examined at different intervals during wilting with respect to their decrease in weight during wilting and their contents of sugars and starch. The pH-values of the cell-saps were measured.

• 2. In wilting leaves of Teucrium chamaedrys sugar concentrations show the following maxima: a) the monosaccharides after 6 hours, glucose being the dominating sugar; b) the oligosaccharides after 2 hours and once more after 24 hours, raffinose being the dominating sugar in every case. The content of starch decreases during the first 2 hours, increases during the next 6 hours and then decreases once again. The behavior of starch shows a certain similarity to that of glucose and is clearly opposed to that of the oligosaccharides. — In all the experiments traces of galactose were found.

• 3. In wilting leaves of Brunella grandiflora the sugar contents show 2 maxima: a) monosaccharides after 2 hours and once more after 10 hours, the dominating monosaccharide being fructose; b) oligosaccharides after 2 and after 12 hours. In the case of the oligosaccharides the first maximum is due to the behaviour of verbascose, the second to that of sucrose and raffinose. The raffinose-sugars always dominate. The starch concentration reaches a certain maximum after the fourth hour and at this time the monosaccharides decrease. — Small amounts of sedoheptulose and mannoheptulose were found (max. after 2 hours), as well as a certain amount of free galactose (max. after 10 hours). — Further wilting of Brunella leaves is accompanied by an accumulation of mucilage.

• 4. There is no remarkable relation between pH-values and changes in the storage of sugars and starch.

Zusammenfassung

• 1. Isolierte Blätter von Teucrium chamaedrys und Brunella grandiflora wurden nach verschieden langen Welkezeiten auf ihre Welkegewichte, Zucker- und Stärkegehalte untersucht und die pH-Werte ihrer Preßsäfte gemessen.

• 2. In welkenden Blättern von Teucrium chamaedrys zeigen die Zuckermengen folgende Maxima: a) die Monosaccharide nach 6 Std, dabei steht die Glucose an erster Stelle; b) die Oligosaccharide nach 2 und dann erneut nach 24 Std; stets herrscht dabei die Raffinose vor. Der Stärkegehalt nimmt während der ersten beiden Stunden zunächst ab, er steigt dann bis zur achten Stunde wieder an, und geht von da ab erneut zurück. Das Verhalten der Stärke zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem der Glucose und steht in deutlichem Gegensatz zum Gang der Oligosaccharide. — Während des ganzen Versuches war in Spuren Galaktose nachweisbar.

• 3. In welkenden Blättern von Brunella grandiflora zeigen die Zuckermengen jeweils zwei Maxima: a) die Monosaccharide einmal nach 2, zum anderen nach 10 Std, führendes Monosaccharid ist die Fructose; b) die Oligosaccharide nach 2 bzw. 12 Std. Das erste Maximum wird vor allem durch das Verhalten der Verbascose bedingt, das zweite durch das von Saccharose und Raffinose. Stets sind aber die Raffinose-Zucker führend. Ein gewisses Stärkemaximum tritt nach der vierten Stunde auf, zu einer Zeit, in der die Monosaccharide einen Rückgang ihres Gehaltes zeigen. — In kleinen Mengen konnten auch Sedo- und Mannoheptulose gefunden werden (Maximum nach 2 Std) sowie ein gewisser Gehalt an freier Galaktose (Maximum nach 10 Std). — Mit zunehmendem Welken kommt es in den Brunella-Blättern zu einer beträchtlichen Anhäufung von Schleim.

• 4. Die gemessenen pH-Werte lassen keine Beziehungen zu den Veränderungen in der Zucker- und Stärkespeicherung erkennen.