Zusammenfassung
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1.
Die für verschiedene Zwecke der beschreibenden und vergleichenden Morphologie entwickelten Aufhellungsmethoden lassen sich mit gutem Erfolg auf Untersuchungen des Otolithenapparates der Fische anwenden. Die Otolithen treten infolge ihrer besonderen Eigenschaften bei geeigneter Beleuchtung in unerwarteter Klarheit hervor, so daß eine einwandfreie Beobachtung ihrer Lage, Größe und Struktur am Totalpräparat möglich ist.
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2.
Mit Hilfe der Aufhellungsmethode wird der Nachweis erbracht, daß bei einem Platypoecilus variatus der Ausfall der statischen Komponente bei der Lageorientierung auf das Fehlen des Utriculusstatolithen zurückgeführt werden muß. Da auch die mit dem statischen Sinn nicht in Zusammenhang stehenden Labyrinthsteine des Sacculus und der Lagena pathologische Merkmale zeigen bzw. fehlen, liegt offenbar eine allgemeine Störung im Aufbau aller Otolithen vor die sich in den einzelnen Abteilungen des Labyrinths verschieden auswirkt.
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3.
Die Aufhellungsmethode erweist sich auch für den Nachweis und das Studium von Otolithenregeneraten als brauchbar. Gegenüber der von v. frisch benutzten Schnittmethode können mit der Aufhellungs methode ganz bestimmte Besonderheiten der Regenerate in Struktur, Färbung und optischem Verhalten im Vergleich zu normalen Otolithen erfaßt werden, die bei der Zerlegung in Schnittserien der Beobachtung entgehen müssen.
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Ahrens, W. Über die Brauchbarkeit der Aufhellungsmethoden bei morphologischen und physiologischen Untersuchungen über das Fischlabyrinth. Zeitschrift für vergleichende Physiologie 32, 49–59 (1950). https://doi.org/10.1007/BF00340660
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00340660