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Biologisch-chemische Untersuchungen am Nektar von Immenblumen

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Es gelingt mit Hilfe der Methode zur Bestimmung des Blutzuckers von Jensen-Hagedorn den Zuckergehalt des Nektars einheimischer Immenblumen quantitativ zu bestimmen.

  2. 2.

    Die Zuckerkonzentration des Nektars ist sehr groß; die geprüften Sekrete von 17 verschiedenen Pflanzenarten enthielten 8–70% Zucker.

  3. 3.

    Im Nektar kommen Glukose, Fruktose, Saccharose vor. Andere Zucker lassen sich nicht identifizieren. Sie treten vielleicht unter ungünstigen Umständen vereinzelt auf.

  4. 4.

    Der Einfluß verschiedener Faktoren auf die Konzentration und Zusammensetzung des Nektars wurde geprüft:

    Starke Luftfeuchtigkeit vergällt die konzentrierte Nektarlösung; denn der Nektar zieht hygroskopisch Wasser an.

    Die Bodenfeuchtigkeit ist von geringem oder gar keinem Einfluß auf die Konzentration des abgeschiedenen Nektars.

    Nach kurzdauernder Verdunkelung wird der Nektar aus der schon pathologisch veränderten Pflanze mit mangelndem Fruktosegehalt abgeschieden. Nach langdauernder Verdunkelung versiegt der Nektar völlig.

    Die Temperatur ist — innerhalb der biologischen Grenzen — ohne Wirkung auf die Nektarabscheidung.

  5. 5.

    Sprengels Ansicht, daß Blütenbildungen, die den Nektar „bergen“, diesen vor den einfallenden Regentropfen bewahren, ließ sich experimentell bestätigen.

  6. 6.

    Dieselben Einrichtungen verhindern auch das Eintrocknen des Nektars auf dem Nektarium.

  7. 7.

    Das Alter der Blüte ist von Einfluß auf die Nektarproduktion.

  8. 8.

    Der Nektar wird in derselben starken Konzentration abgeschieden, wie er in der Blüte anzutreffen ist. Es bleibt die Frage offen, wie die konzentrierten Zuckerlösungen die Zellen durchdringen.

  9. 9.

    Der Nektar wird von verschiedenen Pflanzen zu verschiedenen Tageszeiten maximal abgesondert.

  10. 10.

    In qualitativer Hinsicht steht der Nektar der Roßkastanie unter hiesigen Verhältnissen an erster Stelle. Die größte Zuckermenge während 24Stunden in 1 Blüte lieferte Asclepias. Die meisten Blüten bei höchstem Zuckergehalt haben Roßkastanie und Linde.

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Beutler, R. Biologisch-chemische Untersuchungen am Nektar von Immenblumen. Z. f. vergl. Physiologie 12, 72–176 (1930). https://doi.org/10.1007/BF00339477

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