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Eigentümliche Formen und Mittel der Blutbewegung (Phoronis, Tomopteris, Squilla)

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Zeitschrift für vergleichende Physiologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Phoronis

  1. 1.

    Der Wurm Phoronis hat ein zirkulatorisches Gefäßsystem, an welches seitenständige, selbständig pulsierende Blindsäcke angeschlossen sind (Tentakelgefäße und Cöcalgefäße), welche Blut aus den Hauptstämmen entnehmen und wieder dorthin entleeren.

  2. 2.

    Die Tentakelgefäße können sich nur verengern, die Cöcalgefäße auch sehr erheblich verkürzen.

  3. 3.

    Vom Tier abgetrennte Tentakeln und Teilstücke derselben zeigen noch selbständige und zwar frequentere Pulsationen der Gefäße. Jede Stelle besitzt Automatie; die der Tentakelspitze ist größer als die der Basis.

  4. 4.

    Alle großen Gefäße des zirkulatorischen Systems zeigen rhythmische Pulsationen und können sich dabei so stark kontrahieren, daß sie nach dem Vorbeilaufen der Blutwelle den Strom vollkommen abdrosseln. Klappen können daher entbehrt werden. Jede Stelle der großen Gefäße besitzt automatische Fähigkeiten; diese sind aber an gewissen Stellen besonders groß, so daß das Blut in der Regel in einer bestimmten Richtung den Körper durchfließt. Unter- besonderen Bedingungen kann aber der Ausgangspunkt der Wellen wechseln und dabei die Strömungsrichtung (ähnlich wie beim Aszidienkreislauf) umkehren.

  5. 5.

    Durch Amputation des Kopfes wird der vordere Verbindungsweg des Kreislaufs aufgehoben. Während der Regeneration fließt das Blut in beiden Hauptgefäßen zunächst alternierend in beiden Richtungen. Nach Wiederherstellung des vorderen Bogens stellt sich wieder ein Kreislauf her, dessen Richtung aber zunächst ziemlich regelmäßig umkehrt.

Tomopteris (Polychaete)

Gefäße fehlen. Das Blut wird durch Flimmerbewegung und zwar einseitig und segmental durchmischt.

Squillalarven

  1. 1.

    Dem Herzschlauch ist ein alternierend mit diesem pulsierender Bulbus aortae vorgeschaltet.

  2. 2.

    Die vorderste und größte Abteilung des Herzschlauches besitzt einen aktiven diastolischen Apparat.

  3. 3.

    Bei stillstehendem Herzen können die Leberschläuche bis zu einem gewissen Grade eine Blutdurchmischung bewirken.

  4. 4.

    Diese Leberschläuche (drei Paare) können sich rhythmisch kontrahieren und zwar so, daß in der Regel nur ein Paar tätig ist und die beiden Schläuche eines Paares sich abwechselnd kontrahieren.

Diese Untersuchung wurde mit Unterstützung der Notgemeinschaft Deutscher Wissenschaft durchgeführt, der ich auch an dieser Stelle meinen ergebensten Dank ausspreche. Ebenso danke ich dem preuβischen Ministerium für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung für die Überlassung eines Arbeitsplatzes an der Zoologischen Station zu Neapel während eines Teils meines dortigen Aufenthalts und dem Direktor der Station, Herrn Professor Dr. R. Dohrn, für die freundliche Aufnahme, sowie ihm und den Abteilungsvorstehern und den Angestellten für die mir vielfach zuteil gewordene Hilfe. Schließlich danke ich Herrn Professor Dr. Sanzo für die Gastfreundschaft, die er mir in dem von ihm geleiteten Istituto di Biologia marina in Messina gewährt hat.

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Bethe, A. Eigentümliche Formen und Mittel der Blutbewegung (Phoronis, Tomopteris, Squilla). Z. Vergl. Physiol. 5, 555–576 (1927). https://doi.org/10.1007/BF00298981

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