Abstract
Attention has been given to the question, whether during the evolution of our planet typical metals were conveyed along worldwide lineaments to the earth's crust, whereby ores have been deposited so stratabound and timebound that the ore content itself may be considered as a time indicator and may be used in stratigraphical positioning and correlating of rocks, even if these are not fossiliferous. The existence of such “geochemical index horizons”, containing typical “index parageneses” and of “geochemical-stratigraphical marker horizons” has been affirmed. The question has been discussed in connection with stibnite deposits containing scheelite and with stratabound scheelite occurrences free of stibnite (partially containing molybdenum, beryllium or gold). The age and genesis of the stibnite occurrences near Schlaining in the Burgenland, Austria (within the Rechnitz Schist Series) has been considered closely. These isolated occurrences are located between the stratabound, Early Paleozoic stibnite/cinnabar-scheelite deposits of the Eastern Alps and those of the Western Carpathians, which together are regarded as one common “geochemical stratigraphical marker horizon”. Thereby, not only the Early Paleozoic age of the Rechnitz Schist Series is confirmed, as recent Hungarian publications propose, but also the Early Paleozoic age of the Schlaining stibnite occurrences.
Zusammenfassung
Es wird die Frage gestellt, ob es bei der Entwicklung unseres Planeten typische, an weltweite Lineamente gebundene Metallzufuhren in die Erdkruste gab, die ihren Erzinhalt so schicht- und zeitgebunden absetzten, daß er als Zeitmarke gewertet und zu stratigraphischen Einstufungen und Parallelisierungen auch fossilleerer Gesteine verwendet werden kann. Die Existenz derartiger „geochemischer Leitschichten“ mit typischen „Leitparagenesen“ und diejenige „geochemisch-stratigraphischer Bezugshorizonte“ wird bejaht. Sie wird an Hand von Antimonitlagerstätten mit Scheelitführung bzw. an reinen schichtgebundenen Scheelitvorkommen (mit zum Teil Molybdän-, Beryllium- oder Goldführung) diskutiert. Hierbei wird näher auf die Altersstellung und Genese der Antimonitvorkommen von Schlaining im österreichischen Burgenland (in der Rechnitzer Schieferserie) eingegangen. Diese liegen räumlich isoliert zwischen den schichtgebundenen, altpaläozoischen Antimonit/Zinnober-Scheelit-Lagerstätten der Ostalpen und denen der Westkarpaten, die gemeinsam als ein „geochemisch-stratigraphischer Bezugshorizont“ gewertet werden. Daraus wird für die Schlaininger Antimonitvorkommen das bereits in neueren, ungarischen Arbeiten für die Rechnitzer Schieferserie angegebene, altpaläozoische Alter bestätigt.
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Maucher, A., Höll, R. Die Bedeutung geochemisch-stratigraphischer Bezugshorizonte für die Altersstellung der Antimonitlagerstätte von Schlaining im Burgenland, Österreich. Mineral. Deposita 3, 272–285 (1968). https://doi.org/10.1007/BF00207440
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