Thorakotomien bei Thoraxverletzungen — Indikationen und Ergebnisse

Summary

Most thoracic injuries can be treated adequately with intensive care, pleural drainage and judicious physiotherapy. From the total of 571 patients with severe thoracic injuries treated in the Surgical Department of the University of Cologne over the last 10 years, 14% of those with blunt trauma (BT) and 33% with penetrating trauma (PT) underwent thoracotomy. Thoracotomy for PT was usually performed earlier and gave better results than thoracotomy for BT. With one exception, all PT underwent thoracotomy in the first 24 h after admission. For thoracotomy carried out for BT however, 38% took place after 24 h and 21 % after 5 days. Postoperative mortality for BT was 3 times higher than for PT (56% vs. 18%). Reasons for this are to be found in the severe thoracic and general injuries associated with BT. The surgical procedure will depend on the type and extent of the thoracic and general injuries and on the general condition of the patient.

Zusammenfassung

Der Groβteil aller Thoraxverletzungen kann durch intensivmedizinische Betreuung, suffiziente Thoraxdrainagen und effektive Atemtherapie ausreichend behandelt wurden. Im Krankengut der Chirurgischen Universitätsklinik Kö1n wurden von 571 schweren Thoraxverletzungen der letzten 10 Jahre 14% der stumpfen und 33% der penetrierenden Verletzungen thorakotomiert. Thorakotomien wegen penetrierendem Trauma wurden in der Regel frühzeitiger durchgeführt und erbrachten bessere Ergebnisse als Thorakotomien wegen stumpfer Verletzungen. Bis auf eine Ausnahme wurden alle penetrierenden Verletzungen in den ersten 24 h nach Klinikaufnahme thorakotomiert. Von den Thorakotomien wegen stumpfer Traumen wurden dagegen noch 38% nach 24 h und 21% nach 5 Tagen durchgeführt. Die postoperative Mortalität stumpfer Verletzungen war 3mal höher als die penetrierender Traumen (56 vs. 18%). Die Gründe lagen im wesentlichen in der höheren thorakalen und allgemeinen Verletzungsschwere stumpfer Traumen. Das operative Vorgehen richtet sich nach der vitalen Situation des Verletzten und dem thorakalen und allgemeinen Verletzungsmuster.