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Recht auf Privatsphäre.

Rechtliche, insbesondere datenschutzrechtliche Überlegungen vor dem Hintergrund wachsender Informationsbedürfnisse

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Information und Gesellschaft

Auszug

Es ist ein Allgemeinplatz, dass in der Informationsgesellschaft2 die Privatsphäre besonderen Gefährdungen ausgesetzt ist. Noch nie zuvor wurden in derart umfassender und intensiver Weise Daten mit Personenbezug gesammelt und verarbeitet — Tendenz steigend. Gleichsam ist auch die Privatsphäre des Einzelnen, verstanden als eine Sphäre, die nur die eigene Person angeht, mehr denn je bedroht. Auch wenn diese Tatsache nur allzu bekannt ist, so scheint es doch so zu sein, dass die Fortentwicklung der neueren Informations- und Kommunikationstechnologien im Interesse der Lukrierung der damit unstrittig verbundenen Vorteile bedingungslos gefördert wird, während die Warnungen vor den damit verbundenen Gefahren zwar regelmäßig und gebetsmühlenartig „abgegeben“ werden, das Engagement für den verstärkten Schutz der privaten Sphäre aber kaum über förmliche Bekenntnisse hinausgeht. Mehr noch: Paradoxerweise fallen feierliche Bekräftigungen des Datenschutzes sehr häufig mit der Forderung nach einer Ermächtigung zu einem noch tieferen Eindringen in die Privatsphäre des Einzelnen zusammen (Simitis 2005, S. 511). Dazu ein Beispiel: Der Vertrag über eine Verfassung für Europa, der am 29. Oktober 2004 in Rom unterzeichnet wurde, enthält ein Grundrecht auf Datenschutz. So heißt es in Art. 68 des Verfassungsvertrages, dass „jede Person das Recht auf Schutz der sie betreffenden personenbezogenen Daten hat“.

Im Sinne eines geschlechtergerechten Sprachgebrauches werden weibliche und männliche Form abwechselnd verwendet. Das jeweils andere Geschlecht ist (selbstverständlich) mitgemeint.

Verstanden als eine Wirtschafts- und Gesellschaftsform, in der die Gewinnung, Speicherung, Verarbeitung, Vermittlung, Verbreitung und Nutzung von Informationen und Wissen einschließlich wachsender technischer Möglichkeiten der Kommunikation und Transaktion eine wesentliche Rolle spielen.

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Hattenberger, D. (2008). Recht auf Privatsphäre.. In: Greif, H., Mitrea, O., Werner, M. (eds) Information und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5492-9_6

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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