Zusammenfassung
Im Rahmen des Konzeptes der organisationalen Gestaltungskompetenz wird davon ausgegangen, dass die individuelle und kollektive arbeitsbezogene Handlungskompetenz einen zentralen Erfolgsfaktor dafür darstellt, ob Praktiken einer gesundheitsgerechten Arbeitsgestaltung im Unternehmen umgesetzt werden. Über welche arbeitsbezogenen Handlungskompetenzen verfügen die verschiedenen Akteursgruppen in einem Unternehmen, um ihre psychische Gesundheit bzw. die ihrer Mitarbeitenden zu stärken? Kann arbeitsbezogene Handlungskompetenz Beschäftigten und Führungskräften helfen, die psychische Gesundheit trotz hoher Belastungen zu erhalten und zu schützen? Und stellt die arbeitsbezogene Handlungskompetenz einen Enabler dar, um Gestaltungsmöglichkeiten in unserer Arbeit erst zu nutzen? Diesen Fragen soll im Beitrag anhand von empirischen Auswertungen mit dem InGeMo-Datensatz nachgegangen werden.
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Notes
- 1.
Auf den Erfolgsfaktor einer Vernetzung mit überbetrieblichen Arbeitsschutz-Professionals wird im Beitrag von Wendehals Kap. 9 eingegangen.
- 2.
Unter psycho-sozialer Gesundheit wird im Beitrag ein umfassendes Gesundheitsverständnis zugrunde gelegt, das Aspekte wie psychische Ermüdung und Regeneration, stressassoziierte Erkrankungen und motivationale Aspekte einbezieht (Ducki und Greiner 1992).
- 3.
Das diesem Beitrag zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Projekt-Kennzeichen 02L14A020 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin.
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Gerlmaier, A. (2019). Handlungskompetenz, Arbeitsressourcen und Gesundheit. In: Gerlmaier, A., Latniak, E. (eds) Handbuch psycho-soziale Gestaltung digitaler Produktionsarbeit. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26154-2_7
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