Serumferritin als Kontrollparameter bei der Therapie des Eisenmangels

Zusammenfassung

Die Behandlung des Eisenmangels verfolgt drei Ziele: 1. die Ausschaltung der Eisenmangelursache, 2. den Ausgleich des Hb-Defizits und 3. die Wiederauffüllung der Eisendepots.

Um den Füllungsgrad der Eisendepots im Verlauf einer Therapie beurteilen zu können, sind wiederholte Messungen dieses Körpereisenkompartments erforderlich. Für die praktische Anwendung zur quantitativen Beurteilung der Eisendepots hat sich in den letzten Jahren die Serumferritinbestimmung bewährt. Die Wertigkeit dieses Speichereisenparameters für die Verlaufsbeobachtung einer Eisentherapie wird in der Literatur heute z.T. aber noch kontrovers beurteilt.

In der vorliegenden Studie wurde das Verhalten der Serumferritinkonzentration bei insgesamt 56 Patienten mit Eisenmangel unterschiedlicher Ursache and unterschiedlichen Ausmaßes untersucht. 55 Patienten erhielten Eisen über 3–4 Monate in oraler Applikationsform, in einem Fall wurde eine intravenöse Eisentherapie durchgeführt. Die Ergebnisse der oralen Eisentherapie in einer Tagesdosis von 105 mg zeigen, daß das Serumferritin auch während der Therapie eine direkte Relation zum Körpereisenstatus aufweist, während die Eisenbilanz im Falle der intravenösen Eisengabe eine Überproportionalität zwischen Serumferritin and zugeführtem Eisen ergab. Daraus wird gefolgert, daß für die Kontrolle des Therapieeffektes einer oralen Eisentherapie and insbesondere für die Objektivierung der Wiederauffüllung der Eisendepots die Serumferritinbestimmung such während der Therapie herangezogen werden kann. Bei parenteraler Therapie dagegen ist ein mehrwöchiges therapiefreies Intervall vor der Eisendepotüberprüfung durch das Serumferritin erforderlich. Die Indikation zur praktischen Anwendung der Serumferritinbestimmung wird durch die Verlaufskontrolle bei der Therapie des Eisenmangels nach unserer Auffassung wesentlich erweitert.