Zusammenfassung
Familie = Vater + Mutter + Kind. Diese Gleichung galt lange Zeit als problemlos. Die sogenannte Kernfamilie aus Vater, Mutter und Kind wurde „als Elementareinheit der Gesellschaft betrachtet“ und entsprechend auch als „Elementarfamilie‘“ bezeichnet (vgl. Huber 1979). Die Gleichung scheint mit Blick auf die unterschiedlichen Formen von Familie und Elternschaft allerdings längst nicht mehr aufzugehen. Denn die wichtigste Erkenntnis bei der Erforschung von Familie ist nach Fuhs (2007), dass Familie nicht als eine homogene Institution betrachtet werden dürfe: „Schon bei der Suche nach einer ethnologisch allgemein gültigen Familiendefi nition stößt man auf große Schwierigkeiten“ (ebd.: 24). Statt die Familie zu untersuchen, müsse Familie im Plural betrachtet werden, denn es würde um sehr unterschiedliche Familien gehen, die sich historisch verändert hätten. Unterschiedliche Definitionen von Familie bestehen nebeneinander (vgl. Petzold 2004).
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Oelkers, N. (2012). Familialismus oder die normative Zementierung der Normalfamilie Herausforderung für die Kinder- und Jugendhilfe. In: BÖllert, K., Peter, C. (eds) Mutter + Vater = Eltern?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94282-7_8
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