Zusammenfassung
In diesem Beitrag geht es um den Einfluss der Großen Koalition auf die Entwicklung der Arbeitsbeziehungen in Deutschland. Im Zentrum steht dabei die Frage, inwiefern die Arbeitsbeziehungen im Sinne der Tarifautonomie eine Welt für sich waren, die unabhängig von der Regierungspolitik zu sehen ist, oder ob es nachvollziehbare Wechselbeziehungen gab – und wenn ja: welche? Drei arbeitsmarktpolitisch relevante Konstellationen bildeten für die Jahre 2005 bis 2009 den Rahmen für unser Thema: Erstens ein bis zur Krise 2009 starkes Wirtschaftswachstum und ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit. Zweitens ein trotz dieser guten Wirtschaftslage nur geringer Anstieg der Reallöhne bei gleichzeitig wachsendem Fachkräftemangel, vor allem im Gesundheits- und Pflegesektor, aber auch in einzelnen Bereichen der Industrie (v.a. Ingenieure). Drittens die Weltwirtschaftskrise, die den exportorientierten Sektor besonders stark traf, ohne dass sich die Wucht dieser Krise bis zum Jahr 2009 in befürchteter Form auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt hätte.
Besonders bedanken möchte ich mich für die Unterstützung von Hannu Turba und Simon Vaut sowie bei der Otto Brenner Stiftung für die Hilfe bei der Datenerhebung.
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Schroeder, W. (2010). Große Koalition und Sozialpartnerschaft: Von der Konfrontation über die Normalisierung hin zur wechselseitigen Stützung in der Weltwirtschaftskrise. In: Egle, C., Zohlnhöfer, R. (eds) Die zweite Große Koalition. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92434-2_8
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