Zusammenfassung
Der in der Kommunikationspraxis verwendete Begriff „PR-Berater“ ist unscharf: Eigentlich benennt der Begriff semantisch einen spezifischen Dienstleistungsbegriff, in der PR-Praxis wird er aber auch als generelle Berufsbezeichnung für Mitarbeiter von PR-Agenturen, wie auch branchenweit als allgemeine PR-Berufsbezeichnung verwendet. Dies führt zu der Frage, ob sich Kommunikationsberatung – und mithin PRBeratung – dennoch in einem engeren, begriffspezifischen Sinne beobachten und beschreiben lässt. Dazu werden im Folgenden Forschungsproblem und Forschungsbedarf zunächst anhand von Praxisbeobachtungen und empirischen Befunden aufgerissen, um daran anschließend Kommunikationsberatung als einen Typ von Organisationsberatung systemtheoretisch zu untersuchen. Ausgehend von Luhmanns Befund, dass eine Entscheidung erst durch deren Kommunikation zur Entscheidung wird, der Umgang mit Kommunikation im Kontext von Entscheidungen also von grundlegender Bedeutung für die Reproduktion von Organisationen ist, werden Kommunikationsmanagement und Kommunikationsberatung mit Hilfe des Begriffs der Beobachtung und der Unterscheidung in Beobachter erster, zweiter und dritter Ordnung organisationstheoretisch modelliert.
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Szyszka, P. (2009). Kommunikationsberatung als Beobachtung dritter Ordnung. In: Röttger, U., Zielmann, S. (eds) PR-Beratung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91916-4_4
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