Zusammenfassung
Die durch Studium und Lehre an Fachhochschulen, aber auch durch berufliche Fortbildung organisierte Vermittlung wissenschaftlicher Wissensbestände in den Bereich der beruflichen Handlungspraxis der Sozialarbeit wird üblicherweise als „Wissenstransfer“ (im Unterschied etwa zu Technologietransfer) bezeichnet. Es lässt sich zwischen „horizontalem“ und „vertikalem“ Wissenstransfer unterscheiden: Horizontaler Wissenstransfer vollzieht sich innerhalb einer gesellschaftlichen Ebene, beispielsweise innerhalb einer Fachwissenschaft: vertikaler Wissenstransfer findet zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen statt, also etwa zwischen Fachwissenschaft, Hochschule und (zukünftiger) beruflicher Praxis von Sozialarbeitern. Letzterer lässt sich genauer als Wissenschaftstransfer bezeichnen, da nicht nur wissenschaftliche Inhalte, sondern auch wissenschaftliche Methoden Bestandteil dieses Vorgangs sind. Die zur Untersuchung oder Optimierung dieses „Wissenstransfers“ üblicherweise benutzten Ansätze geben allerdings keinen Aufschluss über den Wandel des Wissens in diesem Prozess.
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Dewe, B. (2009). Reflexive Professionalität. In: Riegler, A., Hojnik, S., Posch, K. (eds) Soziale Arbeit zwischen Profession und Wissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91741-2_4
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