Auszug
Das deutsche Gesundheitswesen hat bekanntlich ein Effizienzproblem: Die Ausgaben sind im internationalen Vergleich recht hoch und die Behandlungsergebnisse bei manchen Qualitätsindikatoren eher mittelmäßig oder zumindest nicht so gut, wie man angesichts des Ausgabenvolumens erwarten könnte (Sachverständigenrat 2003, Bd. II). Nicht zuletzt gilt dies für die Versorgung bei einigen bevölkerungsweit relevanten chronischen Erkrankungen. Der Umbau der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Richtung eines wettbewerblichen Steuerungssystems soll diesen Problemen abhelfen. Leistungen sollen so in besserer Qualität und mit größerer Effizienz erbracht werden. Nutznießer dieser Transformation soll vor allem der Patient sein. Der folgende Beitrag geht der Frage nach, ob und inwiefern diese in Aussicht gestellten Effekte tatsächlich zu erwarten und seit dem Beginn des Umbaus auch eingetreten sind.
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Gerlinger, T. (2009). Wettbewerb und Patientenorientierung in der gesetzlichen Krankenversicherung. In: Böckmann, R. (eds) Gesundheitsversorgung zwischen Solidarität und Wettbewerb. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91419-0_2
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