Auszug
Die enge Beziehung von Gesundheit und Familie erscheint auf den ersten Blick evident. Familie ist von Geburt an Ort der primären Pflege und Betreuung, was die Sorge um die Gesundheit mit einschließt. Ebenso entscheiden familiale Sozialisation und Erziehung darüber, welche Bedeutung Gesundheit in der alltäglichen Lebenspraxis erlangt. Und schließlich beeinflussen gesundheitliche Belastungen und Krankheiten einzelner Familienmitglieder wesentlich die Handlungsroutinen und Lebensgestaltung der jeweiligen Familie. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass die Familie im Gesundheitsdiskurs bisher eine relativ geringe Rolle spielt. Eine An näherung an die Beziehung von Familie und Gesundheit muss daher in vieler Hinsicht über Umwege gesucht werden, indem die Familie betreffende Erkenntnisse aus Themenbereichen wie der Gesundheit von Frauen, der gesundheitsbezogenen Sozialisation von Kindern und Jugendlichen oder der herkunftsbezogenen gesundheitlichen Ungleichheit abgeleitet werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Abel, M.S., 2000: Stadtteilorientierte Projekte zur Verbesserung der Gesundheitschancen von Kindern. In: Altgeld, T./ Hofrichter, P. (Hrsg.): Reiches Land—kranke Kinder? Frankfurt am Main, S. 179–192.
Antonovsky, A., 1997: Salutogenese. Tübingen.
Bartholomeyczik, S. u. a., 1988: Beruf, Familie und Gesundheit bei Frauen. Berlin.
Bauch, J./ Bartsch, N., 2003: Gesundheitsförderung als Zukunftsaufgabe. Zur Ortsbestimmung von Gesundheitsförderung und Gesundheitserziehung. In: Prävention, 26. Jg., H. 1, S. 3–6.
Bergmann, K.E./ Bergmann, R., 1997: Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung in der Familie. Berlin.
Bloch, D., 2000: Systemische Familienmedizin: Rückblick auf eine kurze Geschichte. In: Kröger, F./ Hendrischke, A./ Mc Daniel, S. (Hrsg.): Familie, System und Gesundheit. Systemische Konzepte für ein soziales Gesundheitswesen. Heidelberg, S. 17–48.
Böhnisch, L./ Arnold, H./ Schröer, W., 1999: Sozialpolitik. Weinheim/München.
Bourdien, P., 1998: Praktische Vernunft. Frankfurt am Main.
Bundesminister für Gesundheit (BMG) (Hrsg.), 1993: Modellprojekt „Schizophreniebehandlung in der Familie“ (im Modellverbund Psychiatrie). Baden-Baden.
BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) (Hrsg.), 1998: Gesundheit von Kindern. Epidemiologische Grundlagen. Köln.
Campbell, T.L., 2000: Familie und Gesundheit. Zum Stand der Forschung. In: Kröger, F./ Hendrischke, A./ Mc Daniel, S. (Hrsg.): Familie, System und Gesundheit. Systemische Konzepte für ein soziales Gesundheitswesen. Heidelberg, S. 225–241.
Deutsches PISA Konsortium, 2001: PISA 2000. Opladen.
Ecarius, J., 2002: Familienerzichung im historischen Wandel. Eine qualitative Studie über Erzichung und Erziehungserfahrungen von drei Generationen. Opladen.
Eickhoff, C., 2000: Schutz oder Risiko? Familienumwelten im Spiegel der Kommunikation zwischen Eltern und ihren Kindern. Köln.
Elias, N., 1981: Über den Prozess der Zivilisation, Band 1. Frankfurt am Main.
Elkeles, T./ Bormann, C., 2002: Arbeitslose. In: Homfeldt, H.-G./ Laaser, U./ Prümel-Philippsen, U./ Robertz-Grossmann, B. (Hrsg.): Studienbuch Gesundheit. Neuwied/Kriftel, S. 11–28.
Faltermaier, T., 1994: Gesundheitsbewusstsein und Gesundheitshandeln. Über den Umgang mir Gesundheit im Alltag. Weinheim.
Frey, M., 1998: „Bürger riechen nicht“. Die Hygienisierung des bürgerlichen Alltags durch Wasser und Seife im achtzehnten und frühen neunzehnren Jahrhundert. In: Roeßiger, S./ Merk, H. (Hrsg.): Hauptsache gesund! Gesundheitsaufklärung zwischen Disziplinierung und Emanzipation (Ausstellungskatalog). Marburg, S. 9–21.
Grobe, T.G./ Schwartz, F.W., 2003: Arbeitslosigkeit und Gesundheit (Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Heft 13). Berlin.
Grunow, D., 1994: Die Bedeutung der Familie für das Gesundheitsverhalten ihrer Mitglieder. In: Grunow, D./ Hurrelmann, K./ Engelbert, A.: Gesundheit und Behinderung im familialen Kontext. München, S. 9–66.
Grunow, D., 1987: Ressourcen wechselseitiger Hilfen im Alltag. In: Keupp, H./ Röhrle, B. (Hrsg.): Soziale Netzwerke. Frankfurt am Main, S. 245–267.
Harych, H./ Harych, P., 1997: Arbeitslosigkeit und gesundheitliche Folgen in Ostdeutschland. Berlin/Hamburg.
Helmert, U./ Mielck, A., 1998: Gesundheitliche Ungleichheit. In: Hurrelmann, K./ Laaser, U. (Hrsg.): Handbuch Gesundheitswissenschaften. Weinheim/München, S. 519–535.
Herzlich, C., 1991: Soziale Repräsentationen von Gesundheit und Krankheit und ihre Dynamik im sozialen Feld. In: Flick, U. (Hrsg.): Alltagswissen über Gesundheit und Krankheit. Heidelberg, S. 293–302.
Hörmann, G., 1999: Stichwort: Gesundheitserziehung. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 2. Jg., H. 1, S. 5–29.
Homfeldt, H.-G./ Sting, S., 2006: Soziale Arbeit und Gesundheit. München.
Hurrelmann, K./ Laaser, U., 1998: Entwicklung und Perspektiven der Gesundheitswissenschaften. In: Hurrelmann, K./ Laaser, U. (Hrsg.): Handbuch Gesundheitswissenschaften. Weinheim/München, S. 17–45.
Hurrelmann, K., 1994: Die Rolle der Familie für die Gesundheitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. In: Grunow, D./ Hurrelmann, K./ Engelbert, A.: Gesundheit und Behinderung im familialen Kontext. München, S. 67–136.
Hurrelmann, K., 1990: Familienstress, Schulstress, Freizeitstress. Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche. Weinheim/Basel.
Klink, F., 2000: Psychosoziale und gesundheitliche Auswirkungen bei von Arbeitslosigkeit betroffenen und bedrohten Jugendlichen—geschlechtsspezifisch betrachter. In: Altgeld, T./ Hofrichter, P. (Hrsg.): Reiches Land —kranke Kinder? Gesundheitliche Folgen von Armut bei Kindern und Jugendlichen. Frankfurt am Main, S. 43–64.
Klocke, A., 2001: Armut bei Kindern und Jugendlichen (Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Heft 3). Berlin.
Laaser, U./ Hurrelmann, K., 1998: Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention. In: Hurrelmann, K./ Laaser, U. (Hrsg.): Handbuch Gesundheitswissenschaften. Weinheim/München, S. 395–424.
Labisch, A., 1992: Homo hygienicus. Gesundheit und Medizin in der Neuzeit. Frankfurt am Main/New York.
Lohaus, A., 1993: Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention im Kindes-und Jugendalter. Göttingen u. a.
Mennicke, C., 2002: Sozialpädagogik. Grundlagen, Formen und Mittel der Gemeinschaftserziehung. Weinheim/München.
Mielck, A., 2000: Soziale Ungleichheit und Gesundheit. Bern u. a.
Nestmann, F., 2000: Gesundheitsförderung durch informelle Hilfe und Unterstützung in sozialen Netzwerken. Die Bedeutung informeller Hilfen im Alltag von Gesundheitssicherung und Gesundheitsförderung. In: Sting, S./ Zurhorst, G. (Hrsg.): Gesundheit und Soziale Arbeit. Weinheim/München, S. 128–146.
Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung. In: Göpel, E./ Schneider-Wohlfart, U. (Hrsg.): Provokationen zur Gesundheit. Frankfurt am Main, S. 279–283.
Palentien, C./ Settertobulte, W./ Hurrelmann, K., 1998: Gesundheitsstatus und Gesundheitsverhalten von Kindern als Grundlage der Prävention In: BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) (Hrsg.): Gesundheit von Kindern. Epidemiologische Grundlagen. Köln, S. 79–89.
Rittner, V., 1999: Körper und Identität, Zum Wandel des individuellen Selbstbeschreibungsvokabulars in der Erlebnisgesellschaft. In: Homfeldt, H.-G. (Hrsg.): „Sozialer Brennpunkt“ Körper. Baltmannsweiler, S. 104–116.
Rolland, J.S., 2000: Krankheit und Behinderung in der Familie. Modell für ein integratives Behandlungskonzept. In: Kröger, F./ Hendrischke, A./ Mc Daniel, S. (Hrsg.): Familie, System und Gesundheit, Systemische Konzepte für ein soziales Gesundheitswesen. Heidelberg, S. 62–104.
Schlack, H.G., 1998: Lebenswelten von Kindern als Determinanten von Gesundheit und Entwicklung. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Gesundheit von Kindern. Köln, S. 49–59.
Schnabel, P.-E., 2001: Familie und Gesundheit. Bedingungen, Möglichkeiten und Konzepte der Gesundheits-förderung. Weinheim/München.
Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz (Hrsg.), 2004: Sozialstrukturatlas Berlin 2003 (Kurzfassung). Berlin.
Sidler, N., 1991: Risikogruppen gibt es die? Adressaten spezifischer Fragen der Suchtgefährdung. In: Carlhoff, H.-W./ Wittemann, W. (Hrsg.): Drogenbekämpfung und Suchtprävention. Stuttgart, S. 83–92.
Sting, S., 2000: Gesundheit als Aufgabenfeld sozialer Bildung. In: Sting, S./ Zurhorst, G. (Hrsg.): Gesundheit und Soziale Arbeit. Weinheim/München, S. 55–68.
Waller, H., 2001: Sozialepidemiologie und Sozialarbeit: Zur Bedeutung und zu den Umsetzungsmöglichkeiten sozialepidemiologischer Forschungsergebnisse in der Sozialen Arbeit. In: Mielck, A./ Bloomfield, K. (Hrsg.): Sozialepidemiologie Weinheim/München, S. 301–308.
Wulf, Ch. u. a., 2001: Das Soziale als Ritual. Zur performativen Bildung von Gemeinschaften. Opladen.
Zimmermann, I./ Korte, W./ Freigang, M., 2000: Kinder-Gesundheit und Armur aus der Sicht der Gesundheitsberichterstattung in Hamburg. In: Altgeld, T./ Hofrichter, P. (Hrsg.): Reiches Land—kranke Kinder? Frankfurt am Main, S. 109–125.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Sting, S. (2007). Gesundheit. In: Ecarius, J. (eds) Handbuch Familie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90675-1_26
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90675-1_26
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3984-2
Online ISBN: 978-3-531-90675-1
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)