Auszug
Einen Hintergrund des Beitrages bildet eine Erfahrung im Kontext der wissenschaftlichen Begleitung einer Freien Alternativschule. Die infrage stehende Freie Schule wurde 1986 gegründet. Am ersten Schultag der neuen Schule wurde den Schulanfängern von den Lehrern ein Kasperle-Stück vorgeführt. Seine wesentliche Botschaft hieß: Dies ist eine Schule, die Spaß macht. Davon, d.h. von dieser Rahmung der Anfangssituation, hat sich die Schule nie wieder erholt. Ich nehme die Szene zum Anlass, um für eine empirische Unterrichtsforschung zu plädieren, die kulturorientiert ist und der Komplexität von Unterricht angemessen, also für eine qualitative Schul- und Unterrichtsforschung, die als Feldforschung empirisch erhebt, was die Schule zur Schule macht. Dies erfordert eine differenzierte Analyse von schulischer und außerschulischer Perspektive als theoretische Rahmung.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Scholz, G. (2006). Was ist eigentlich ein Schüler?. In: Andresen, S., Diehm, I. (eds) Kinder, Kindheiten, Konstruktionen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90483-2_12
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