Zusammenfassung
In Deutschland wird der Hochschulzugang seit über 200 Jahren durch das Abitur staatlich normiert und kontrolliert. Die besondere Bedeutung dieses Zertifikats liegt darin, dass mit der gymnasialen Abschlussprüfung gleichzeitig eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung erworben wird. Ein Blick auf die Geschichte des Abiturs zeigt, dass der direkte Weg vom Gymnasium zur Universität bis heute eine Grundstruktur des Hochschulzugangs in Deutschland bildet (vgl. Kraul 1984; Gass-Bolm 2005). Tief im deutschen Bildungssystem verwurzelt, hat dieser sogenannte Königsweg bislang noch jedem Versuch zur Strukturreform getrotzt. Dabei setzt er ein Maß an Einheitlichkeit zwischen den beteiligten Bildungseinrichtungen voraus (vgl. Hanft & Pechar 2005, S. 53), das längst nicht mehr gegeben ist.
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Klomfaß, S. (2013). Der Bologna-Prozess – ein Angriff auf den deutschen Königsweg?. In: Ricken, N., Koller, HC., Keiner, E. (eds) Die Idee der Universität - revisited. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19157-7_7
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