Zusammenfassung
Die in der letzten Dekade im Zuge von Leistungsmessungen verstärkt erfolgte Fokussierung von Geschlecht in der Literaturdidaktik, vor allem im Kompetenzbereich Lesen, basiert auf einer längeren, in verschiedenen Phasen verlaufenden fachwissenschaftlichen wie fachdidaktischen Entwicklung. Diese beginnt in den 1960er Jahren: Im Zuge der Koedukationskritik sowie der ‚Neuen Frauenbewegung‘ wurde die Kategorie Geschlecht verstärkt auch in der Literaturwissenschaft und -didaktik berücksichtigt. Die fortwährend ausbleibende Gleichbehandlung der Geschlechter in schulischen Bildungsprozessen sowie die defizitäre Thematisierung weiblich konnotierter Lebensmuster bzw. lebensweltlicher Problemlagen auf der Ebene der Unterrichtskommunikation sowie auf der Ebene der Textauswahl führte im Rahmen der sich etablierenden feministischen Literaturwissenschaft und -didaktik zu einer verstärkten Artikulation ‚weiblicher Differenz‘ bei der Modellierung von Literaturunterricht (Kliewer 2004, S. 85).
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Literatur
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Tholen, T., Stachowiak, K. (2012). Didaktik des Deutschunterrichts: Literaturdidaktik und Geschlechterforschung. In: Kampshoff, M., Wiepcke, C. (eds) Handbuch Geschlechterforschung und Fachdidaktik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18984-0_8
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