Zusammenfassung
Die Theorie subjektorientierter Jugendarbeit zielt darauf, Grundprinzipien eines Verständnisses von Jugendarbeit als einer Praxis zu entwickeln, die Jugendliche zu einem möglichst selbstbestimmten Leben befähigen soll. Gegen die Tendenz zu einer theoretischen und konzeptionellen Aufsplitterung des Arbeitsfeldes geht es darum, den gemeinsamen Kern einer solchen Kinder- und Jugendarbeit auszuweisen, die sich nicht als eine Instanz der bloßen An- und Einpassung Heranwachsender in die ihnen vorgegebenen Lebensbedingungen begreift.
Die Grundprinzipien subjektorientierter Jugendarbeit sind für die Arbeit mit den unterschiedlichen Adressatengruppen Offener Kinder- und Jugendarbeit also ebenso relevant wie für solche Formen der Jugendarbeit, bei denen eine spezifische Thematik oder Problematik im Zentrum steht.
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Zum Verhältnis von sozialräumlicher und subjektorientierter Jugendarbeit s. Scherr 2004; zum Verhältnis von Subjektorientierung zu interkulturellen Ansätzen s. den Beitrag „Interkulturelle und antirassistische Ansätze in der OKJA“ in diesem Band; Prinzipien einer subjektorientierten geschlechtsbezogenen Jugendarbeit werden bei Rose/Scherr (2000) skizziert. Zu den Anforderungen an eine subjektorientierte Jugendarbeit mit arbeitslosen Jugendlichen s. Scherr/Stehr 1995; vgl. Krafeld 1989.
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Scherr, A. (2013). Subjektorientierte Offene Kinder- und Jugendarbeit. In: Deinet, U., Sturzenhecker, B. (eds) Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18921-5_39
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