Zusammenfassung
Seit Mitte der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts ist der Markt der sogenannten Publikumszeitschriften um eine neue Variante bereichert worden: um Magazine, die sich explizit an den Mann wenden. Gemeint sind nicht „Herrenmagazine“ wie Playboy oder Penthouse, und auch nicht Zeitschriften, die sich an den autofahrenden, heimwerkenden, fußballbegeisterten oder sonstwie ‘typisch männlich’ beschäftigten bzw. interessierten Mann wenden. Adressat ist ‘jedermann’, und die Inhalte der neuen Männerzeitschriften (wie „Men’s Health“, „Gentlemen’s Quarterly“ [GQ] oder „For Him Magazin“ [FHM], neuerdings auch „Maxim“) sind, auch wenn die Zeitschriften jeweils unterschiedliche Schwerpunkte setzen, breit gestreut — ähnlich der Themenvielfalt in Frauenzeitschriften wie „Brigitte“ oder „Cosmopolitan“. Behandelt werden Fragen männlicher Lebensführung im beruflichen wie im privaten Bereich, in der Auseiandersetzung mit dem Chef wie mit der Partnerin. Zumindest zwei dieser Zeitschriften, Men’s Health und GQ, haben sich mit Erfolg auf dem Markt etablieren können; FHM scheint es ebenfalls zu gelingen.
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© 2001 Leske + Budrich, Opladen
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Meuser, M. (2001). „Ganze Kerle“, „Anti-Helden“ und andere Typen. Zum Männlichkeitsdiskurs in neuen Männerzeitschriften. In: Döge, P., Meuser, M. (eds) Männlichkeit und soziale Ordnung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92264-9_12
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