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Part of the book series: Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn ((SBPB,volume 352))

Zusammenfassung

Noch vor rund einer Dekade hatte der Autor anhand einer Analyse ausgesuchter sozialwissenschaftlicher Fachzeitschriften beklagt, daß vor allem in Soziologie und Politischer Wissenschaft das weite Feld von Medien und Massenkommunikation unterthematisiert sei1. Inzwischen kann man sich, nimmt man die Zahl der einschlägigen Publikationen zum Maßstab, des Eindrucks nicht erwehren, daß dieser Bereich zumindest in der Politischen Wissenschaft außerordentlich in Mode gekommen ist und daß sich vor allem vielerorts große Sorge über das Verhältnis von demokratischer Politik und Massenmedien ausbreitet2. Offenbar, so scheint es, ist diese Beziehung inzwischen so prekär geworden, daß, ähnlich wie in den Zeiten der Legitimitätskrisendiskussion in den späten sechziger und frühen siebziger Jahren behauptet, der Bestand der liberalen Demokratie in Deutschland und anderswo ernsthaft in Gefahr geraten könnte3.

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Literatur

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  3. Wenn dies so sein sollte, dann wäre es selbstverständlich Anlaß zu ernsthafter Sorge und müßte in seinen Ursachen-und Entwicklungskonstellationen dringend untersucht werden. Andererseits ist es aber auch denkbar, daß sich hier wieder eine Themenkarriere angebahnt hat, die, ähnlich wie der genannte Legitimitätskrisendiskurs, der Neokorporatismus oder die Zivilgesellschaft, für eine Weile die wissenschaftlichen Gemüter beschäftigt, um dann wieder auf die Statur von Forschungsinteressen unter vielen anderen zu schrumpfen.

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  11. Der Begriff der Politie bezieht sich, englischem Sprachgebrauch folgend, auf die Gesamtheit der institutionellen Strukturen eines politischen Systems. Zu dieser polity tritt in der Bezeichnung politics die prozessuale Dimension von Politik sowie, als policy, der Bereich der Ziele und Mittel von öffentlichem politischen Handeln in den verschiedenen politischen Feldern. In der Politikwissenschaft spricht man daher auch gelegentlich vom trias polity, politics und policy. Siehe dazu auch Ulrich von Alemann, Grundlagen der Politikwissenschaft, Opladen 1994.

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  23. Zusammenfassend hierzu Max Kaase, Vergleichende Politische Partizipationsforschung, in: Dirk Berg-Schlosser/Ferdinand Müller-Rommel (Hrsg.), Vergleichende Politikwissenschaft. 23 Russell W. Neumann, The Paradox of Politics. Knowledge and Opinion in the American Electorate, Cambridge—London 1986.

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  24. Herfried Münkler, Der kompetente Bürger, in: Ansgar Klein/Rainer Schmalz-Bruns (Hrsg.), Politische Beteiligung und Bürgerengagement in Deutschland, Baden-Baden 1997, S. 153172, hier S. 156.

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  27. Barbara Pfetsch, Zur Beobachtung und Beeinflussung öffentlicher Meinung in der Mediendemokratie. Bausteine einer politikwissenschaftlichen Kommunikationsforschung, in: K. Rohe (Anm. 2), S. 45–54; ähnlich auch W. Schulz (Anm. 2), S. 12.

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  28. Friedhelm Neidhardt (Hrsg.), Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 34, Opladen 1994; siehe ferner Theodore L. Glasser/Charles T. Salmon (Hrsg.), Public Opinion and the Communication of Consent, New York—London 1995.

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  29. Eine Option ist z. B. die in den USA dominante Betrachtung von public opinion als der durch repräsentative Umfragen gemessenen Aggregierung von Einstellungen.

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  32. Bahnbrechend war hier die Studie von Shanto Iyengar/Donald R. Kinder, News That Matters. Television and American Opinion, Chicago-London 1997, der in den USA inzwischen eine Vielzahl anderer Arbeiten gefolgt ist. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist eine neuere Arbeit von Joseph N. Cappella/Kathleen Hall Jamieson, Spiral of Cynicism. The Press and the Public Good, New York-Oxford 1997. Die Diffusion dieser experimentell orientierten methodischen Akzentverschiebung zeigt sich auch in Deutschland. Siehe dazu etwa Werner Früh/Christoph Kuhlmann/Werner Wirth, Unterhaltsame Information oder informative Unterhaltung? Zur Rezeption von Reality-TV, in: Publizistik, 41 (1996) 4, S. 428–451; Hans-Bernd Brosius/Dirk Engel, »Die Medien beeinflussen vielleicht die anderen, aber mich doch nicht«: Zu den Ursachen des Third-Person-Effekts, in: Publizistik, 42 (1997) 3, S. 325–345.

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  35. Dieter Fuchs/Giovanna Guidorossi/Palle Svensson, Support for the Democratic System, in: Hans-Dieter Klingemann/Dieter Fuchs (Hrsg.), Citizens and the State. Beliefs in Government Serie, Bd. 1, Oxford 1995, S. 323–353.

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  36. Das ist auch das Ergebnis der auf 11 Länderanalysen fußenden Analyse von David L. Swanson/Paolo Mancini, Politics, Media, and Modern Democracy. An International Study of Innovations in Electoral Campaigning and Their Consequences, Westport, CT-London 1996, die als Arbeitshypothesen über die medial bedingten Veränderungen des Verhältnisses von Massenmedien und Demokratie in Wahlkämpfen mit zwei alternativen Grundhypothesen — Amerikanisierung oder Modernisierung — beginnen und sich letztlich für eine Variante des Modernisierungsmodells — das »modern model of campaigning« — als dem erklärungsfähigeren Ansatz entscheiden.

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  37. Klaus von Beyme, Die Massenmedien und die politische Agenda des parlamentarischen Sy- stems, in: E. Neidhardt (Anm. 30), S. 320–336, hier S. 331. (Heraushebung im Original).

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  39. Siehe dazu, mit etwas anderer Schwerpunktsetzung, auch Heinrich Oberreuter, Medien und Demokratie. Ein Problemaufriß, in: K. Rohe (Anm. 2), S. 11–24.

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  40. Michael Schenk/Patrick Rössler, Das unterschätzte Publikum. Wie Themenbewußtsein und politische Meinungsbildung im Alltag von Massenmedien und interpersonaler Kommunikation beeinflußt werden, in: E Neidhardt (Anm. 30), S. 261–295; Michael Schenk, Soziale Netzwerke und Massenmedien. Untersuchungen zum Einfluß der persönlichen Kommunikation, Tübingen 1995; siehe ferner den Beitrag von Rüdiger Schmitt-Beck in diesem Band.

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  41. Sidney Verba, The 1993 James Madison Award Lecture: The Voice of the People, in: PS — Political Science and Politics, 26 (1993) 4, S. 677–686.

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  42. Wolfgang van den Daele/Friedhelm Neidhardt, »Regierung durch Diskussion« — Über Versuche, mit Argumenten Politik zu machen, in: dies. (Hrsg.), Kommunikation und Entscheidung. Politische Funktionen öffentlicher Meinungsbildung und diskursiver Verfahren. WZBJahrbuch 1996, Berlin 1996, S. 9–51, hier S. 48.

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  43. Otfried Jarren/Markus Bode, Ereignis-und Medienmanagement politischer Parteien. Kommunikationsstrategien im »Superwahljahr 1994«, in: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.), Politik überzeugend vermitteln. Wahlkampfstrategien in Deutschland und den USA, Gütersloh 1996, S. 65–114, hier S. 73.

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  44. Michael X. Delli Carpini, Voters, Candidates, and Campaigns in the New Information Age. An Overview and Assessment, in: Press/Politics, 1 (1996) 4, S. 57–75.

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  45. Robert M. Entman, Educating for the New Information Age, in: Press/Politics, 2 (1997) 1, S. 96–103.

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  46. Die Zahlen in diesem Abschnitt beziehen sich nur auf die alten Bundesländer, weil nur dort wirkliche Längsschnittanalysen möglich sind. Die hier berichteten Ergebnisse sind mehrheitlich veröffentlicht in Klaus Berg/Marie-Luise Kiefer (Hrsg.), Massenkommunikation V. Eine Langzeitstudie zur Mediennutzung 1964–1995, Baden-Baden 1996. Dort können auch Daten für die neuen Bundesländer nachgelesen werden, in denen die Studie »Massenkommunikation« erstmals 1990 und dann wieder 1995 durchgeführt wurde.

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  47. Dabei handelt es sich um die seit 1964 in regelmäßigen Zeitabständen im Auftrag von ARD und ZDF bisher siebenmal durchgeführte Umfrage »Massenkommunikation« und die Analyse der aus den täglich durch telemetrische Messung in einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Fernsehhaushalte gewonnenen Reichweitendaten der Fernsehanbieter. Diese Daten werden für das jeweils zurückliegende Jahr regelmäßig in der Zeitschrift Media Perspektiven veröffentlicht. Für 1996 siehe hierzu Wolfgang Darschin/Bernward Frank, Tendenzen im Zuschauerverhalten. Fernsehgewohnheiten und Programmbewertungen 1996, in: Media Perspektiven, (1996) 4, S. 174–185.

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  48. Da die Struktur des Programmangebots auch eine rundfunkpolitisch wichtige Dimension berührt, sind die hierzu vorgelegten Analysen nicht ohne Bezug zum jeweiligen Auftraggeber zu interpretieren. Dies gilt sowohl für die im Auftrag vom ARD und ZDF regelmäßig präsentierten Daten von Udo Michael Krüger, so etwa: Programmprofile im dualen Fernsehsystem 1985–1990, Baden-Baden 1992; Boulevardisierung der Information im Privatfernsehen, in: Media Perspektiven, (1996) 7, S. 362–374; Politikberichterstattung in den Fernsehnachrichten. Nachrichtenangebote öffentlich-rechtlicher und privater Fernsehsender 1996 im Vergleich, in: Media Perspektiven, (1997) 5, S. 256–268; Unterschiede der Programmprofile bleiben bestehen. Programmanalyse 1996: ARD, ZDF, RTL, SAT1 und PRO SIEBEN im Vergleich, in: Media Perspektiven, (1997) 7, S. 354–366, als auch für den von Klaus Merten im Auftrag des Vereins Privater Rundfunk und Telekommunikation erstellten Bericht Konvergenz der deutschen Fernsehprogramme. Eine Langzeituntersuchung 19801993, Münster—Hamburg 1994. Den Anspruch auf eine balancierte Analyse erhebt Hans-Jürgen Weiß, Programmalltag in Deutschland. Eine Analyse von sieben Fernsehvollprogrammen im April 1997, in: Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (Hrsg.), Programmbericht zur Lage und Entwicklung des Fernsehens in Deutschland 1996/97, Berlin 1997, S. 158–204.

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  49. Zur Nutzung der Tageszeitungen siehe Klaus Schönbach (Hrsg.), Zeitungen in den Neunzigern: Faktoren ihres Erfolgs. 350 Tageszeitungen auf dem Prüfstand, Bonn 1997.

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  50. K. Berg/M.-L. Kiefer (Anm. 55), S. 25–79, 158–180, 251–254. Vgl. insbesondere auch die Beiträge von Uwe Hasebrink, Heinz Bonfadelli und Jürgen Wilke in diesem Band.

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  51. Elisabeth Noelle-Neumann. Das Fernsehen und die Zukunft der Lesekultur, in: Werner D. Fröhlich/Rolf Zitzlsperger/Bodo Franzmann (Hrsg.), Die verstellte Welt. Beiträge zur Medienökologie, Frankfurt/M. 1988, S. 222–254.

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  54. Hier liegt im übrigen ein Verweis auf die Untersuchung von J. N. Cappella/K. H. Jamieson (Anm. 38) nahe, die in ihren experimentellen Untersuchungen in den USA festgestellt haben, daß die medieneigene Tendenz, politische Themen in einen auf die Interessen der Akteure (strategy stories) und nicht auf die Probleme und Lösungsoptionen (issue stories) bezogenen Bezugsrahmen einzubetten, mit für die wachsende politische Entfremdung der amerikanischen Bevölkerung verantwortlich ist; siehe dazu J. Nye/Ph. Zelikow/D. King (Anm. 40). Folgt man Capella und Jamieson, so sind die amerikanischen Massenmedien anscheinend in einem Prozeß der Reflexion über diese Zusammenhänge begriffen, eine Entwicklung, die man sich auch für die deutschen Massenmedien dringend wünschen würde.

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  55. Siehe dazu auch Wolfgang Darschin/Imme Horn, Die Informationsqualität der Fernsehnachrichten aus Zuschaueransicht. Ausgewählte Ergebnisse einer Repräsentativbefragung zur Bewertung des Fernsehprogramms, in: Media Perspektiven, (1997) 5, S. 269–275.

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  58. Nach Barbara Pfetsch, Konvergente Fernsehformate in der Politikberichterstattung? Eine vergleichende Analyse öffentlich-rechtlicher und privater Programme 1985/86 und 1993, in: Rundfunk und Fernsehen, 44 (1996), S. 479–498, hier S. 482, beschreiben Medienformate, »die spezifischen Regeln und Eigengesetzlichkeiten, die inhaltliche Informationen in die klar erkennbare Form und das Muster eines Mediums überführen und dadurch zeitlich und räumlich strukturieren«.

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  59. B. Pfetsch (Anm. 69); T. Bruns/F. Marcinkowski (Anm. 67). Siehe ferner die Beiträge von Frank Marcinkowski und Barbara Pfetsch in diesem Band.

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  60. W. Früh/Ch. Kuhlmann/W. Wirth (Anm. 38), S. 449.

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  61. Für einen frühen Versuch auf der Grundlage telemetrischer Messungen siehe Uwe Hasebrink/Friedrich Krotz, Wie nutzen Zuschauer das Fernsehen?, in: Media Perspektiven, (1993) 11/12, S. 515–527. Ein weiteres, eher strukturelles Problem der Dualisierung, die zunehmende Fragmentierung des Publikums durch die Ausdifferenzierung des Programmangebots und seiner Nutzung, sprechen Christina Holtz-Bacha, Das fragmentierte Medien-Publikum. Folgen für das politische System, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 42/97, S. 13–21, und W. Schulz (Anm. 2), S. 94–101, an. Auf dieses Thema kann hier nicht weiter eingegangen werden.

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  62. Ekkehardt Oehmichen/Erik Simon, Fernsehnutzung, politisches Interesse und Wahlverhalten, in: Media Perspektiven, (1996) 11, S. 562–571.

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  63. Max Kaase/Petra Bauer-Kaase, Zur Beteiligung an der Bundestagswahl 1994, in: Max Kaase/Hans-Dieter Klingemann (Hrsg.), Wahlen und Wähler. Analysen aus Anlaß der Bundestagswahl 1994, Opladen — Wiesbaden 1998, S. 85–112.

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  64. W. Schulz (Anm. 2), S. 141–150; ders., In der expandierenden Medienöffentlichkeit verdüstert sich das Bild der Politik. Fragen der Informationsnutzung unter Vielkanalbedingungen, in: O. Jarren/F. Krotz (Anm. 2).

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  65. Herbert Müller, Stimmungsumschwung. Die Strategie der Union im Wahlkampf 1994, in: Heinrich Oberreuter (Hrsg.), Parteiensystem am Wendepunkt? Wahlen in der Fernsehdemokratie, München—Landsberg/L. 1996, S. 165–180; Peter Radunski, Politisches Kommunikationsmanagement. Die Amerikanisierung der Wahlkämpfe, in: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.), Politik überzeugend vermitteln, Gütersloh 1996, S. 33–64; O. Jarren/M. Bode (Anm. 52).

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  66. Bernhard Weßels, Wahlpräferenzen in den Regionen: Stabilität und Veränderung im Wahljahr 1994 — oder: Die »Heimkehr« der CDU/CSU-Wähler von 1990, in: M. Kaase/ H.-D. Klingemann (Anm. 74), S. 259–284.

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  67. In einer Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung zur Bundestagswahl 1990 hat Max Kaase, Is There Personalization in Politics? Candidates and Voting Behavior in Germany, in: International Political Science Review, 15 (1994), S. 223–242, hier S. 216, gezeigt, daß sich lediglich 6,3 Prozent der Akteursmessungen auf die Kanzlerkandidaten von CDU und SPD bezogen.

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  68. In einer Längsschnittbetrachtung konnte M. Kaase (Anm. 79) bei Bundestagswahlen in der Zeit bis 1987 für die Gesamtheit der Wähler keinen Anstieg der Bedeutung der Kandidatenvariablen feststellen. Eine nach Parteinähe und Parteikompetenz differenzierende Analyse der Bundestagswahlen 1990 und 1994 von Oscar W. Gabriel/Angelika Vetter, Bundestagswahlen als Kanzlerwahlen? Kandidatenorientierungen und Wahlentscheidungen im parteienstaatlichen Parlamentarismus, in: M. Kaase/H.-D. Klingemann (Anm. 74), S. 505–536, kommt insofern zu einer anderen Bewertung des Kandidateneffekts, als dieser erstens zwischen Wahlen und zweitens nach Wählergruppen variiert. Bei den parteigebundenen Wählern und den Wählern, die ihre Entscheidung von Sachfragen abhängig machen, ist der Kandidateneinfluß sehr gering; lediglich in der — zahlenmäßig allerdings sehr kleinen — Gruppe der parteifernen Wähler treten zum Teil massive Kandidateneffekte auf. Dieser Befund wird auch durch die Arbeit von Carsten Zelle, Modernisierung, Personalisierung, Unzufriedenheit: Erklärungsversuche der Wechselwahl bei der Bundestagswahl 1994, in: M. Kaase/ H.-D. Klingemann (Anm. 74), S. 221–258, bestätigt, der den Wählerwechsel zwischen Bundestagswahlen untersucht hat. Da er das Gesamtgewicht der Personenorientierung für Wahlverhalten als sehr gering einschätzt, gelangt er zu dem bemerkenswerten Schluß, daß gerade eine zunehmende Personenorientierung in der Planung von Wahlkämpfen erreichen könnte, was die Parteien sicherlich nicht intendieren: eine sich von den Parteien lösende Wählerschaft; zu anderen Ergebnissen bezüglich der Bedeutung der Kandidatenorientierung mit einem neuen Analyseansatz kommt Hermann Schmitt, Issue-Kompetenz oder Policy-Distanz? Zwei Modelle des Einflusses politischer Streitfragen auf das Wahlverhalten und die empirische Evidenz aus drei Nachwahlumfragen zur Bundestagswahl 1994, in: M. Kaase/ H.-D. Klingemann (Anm. 74), S. 145–172.

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  69. Jürgen Lass, Vorstellungsbilder über Kanzlerkandidaten. Zur Diskussion um die Personalisierung von Politik, Wiesbaden 1995, S. 193. Diese Einschätzung wird allerdings in der

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  70. Siehe dazu für England John Curtice, Is the Sun Shining on Tony Blair? The Electoral Influence of British Newspapers, in: Press/Politics, 2 (1996) 2, S. 9–26, und allgemein Diana C. Mutz/Joe Soss, Reading Public Opinion. The Influence of News Coverage on Perceptions of Public Sentiment, in: Public Opinion Quarterly, 61 (1997), S. 431–451.

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  71. Ein zweites Beispiel ist der Anstieg der Zahl der Vorwahlen in den USA als Ergebnis der grass roots-und horse race-Orientierung vor allem des Fernsehens, über den Rubin berichtet. Siehe dazu Richard L. Rubin, Press, Party, and Presidency, New York 1981, S. 181–210.

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  73. Jarol B. Manheim, Strategische Kommunikation und eine Strategie für die Kommunikationsforschung, in: Publizistik 49 (1997) 1, S. 62–72; U. Sarcinelli (Anm. 85); ferner Ulrich Sarcinelli, Mediale Politikdarstellung und politisches Handeln: analytische Anmerkungen zu einer notwendigerweise spannungsreichen Beziehung, in: Otfried Jarren, Politische Kommunikation in Hörfunk und Fernsehen, Opladen 1994, S. 35–50.

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Ulrich Sarcinelli

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© 1998 Bundeszentrale für politische Bildung

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Kaase, M. (1998). Demokratisches System und die Mediatisierung von Politik. In: Sarcinelli, U. (eds) Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft. Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, vol 352. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87320-0_2

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