Zusammenfassung
Zur Plausibilisierung und Reflexion Sozialer Arbeit in der modernen Gesellschaft bieten sich traditionellerweise drei Argumentationsstränge an:
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Der erste Argumentationsstrang steht in der Marx/Engels-Tradition. Hier geht man davon aus, daß in der Gesellschaft vor allem ökonomisch bedingte Formen sozialer Ungleichheiten anzutreffen sind. Mehr oder weniger gut kaschierte Ausbeutungsverhältnisse prägen gesellschaftliche Desintegrationen, die es gilt, so weit als möglich zu kompensieren, was sowohl über eine Hilfe im Einzelfall als auch über sozial- und gesellschaftspolitische Programme anzustreben ist. Bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert verstand man unter,Kompensation vorrangig die Rückführung der Desintegrierten in eine auf ungleiche und ungerechte Verteilung ökonomischer (kultureller und sozialer) Güter (Kapitalien) basierende Ordnung sozialer Klassenzugehörigkeit.
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© 2000 Leske + Budrich, Opladen
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Bardmann, T.M., Hermsen, T. (2000). Luhmanns Systemtheorie in der Reflexion Sozialer Arbeit. In: Merten, R. (eds) Systemtheorie Sozialer Arbeit. Lehrtexte Erziehung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80858-5_7
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