Zusammenfassung
In der Kontroverse über Kommunikation/Gesellschafts-Verhältnisse bezeichnet Jürgen Habermas die Luhmannsche Systemtheorie als Hochform eines technokratischen Bewusstseins, geeignet herrschaftslegitimierende Funktionen zu übernehmen, zur kritiklosen Beugung der Gesellschaftstheorie und der Apologie des Bestehenden und seiner Bestandserhaltung. Der vernunftrational denkende Habermas setzt Ideale als konstitutive Ideen und reduziert Kommunikation auf die ideale Sprechsituation unverzerrter Kommunikation. Anders der systemrational denkende Luhmann. Er würdigt unterschiedliche Gesellschaftsverhältnisse in ihrer Problemhaftigkeit, fragt nach einer dahintersteckenden Ordnung und deren gesellschaftlichen Möglichkeiten. Der Gesellschaftstheoretiker Luhmann meint, die Habermassche Ideologiekritik gehe ihn nichts an: „Die eigentliche Crux der Systemtheorie ist nicht das Problem des sozialen Wandels und auch nicht das Problem des sozialen Konflikts, sondern das Problem der Gesellschaft“. Für Luhmann ist menschliche Kommunikation das raffinierteste Ausdrucksvermögen, deren Gelingen er für unwahrscheinlich hält.
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Rühl, M. (2016). Habermas kontra Luhmann und die Abklärung von Kommunikation/Gesellschafts-Verhältnissen. In: Publizistikwissenschaft erneuern . essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12840-1_3
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