Zusammenfassung
Der Aneignungsbegriff hat mittlerweile Eingang in gängige Überlegungen zur Sozialisation, Entwicklung und Bildung der Persönlichkeit gefunden. Sozialisation wird längst nicht mehr als bloße „Sozial-Machung“ oder „Anpassung“ des Subjekts an die gesellschaftliche Realität verstanden, sondern es hat sich das Modell des „produktiv realitätsverarbeitenden Subjekts“ als Agent seiner eigenen und eigensinnigen Sozialisation durchgesetzt. Dies bedeutet, dass der Einzelne sozialen Einflüssen nicht passiv ausgesetzt ist, sondern dass er sich aktiv mit seiner sozialen, materiellen und kulturellen Umwelt auseinander setzt (Helsper 2000, 72). Er eignet sich soziale Wirklichkeit an, indem er seine eigenen Perspektiven und Bedürfnisse einbringt und dabei Umdeutungen, Umnutzungen und gegenläufige Handlungsakzente hervorbringt, die einer glatten Anpassung an soziale Vorgaben widerstehen.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Sting, S. (2004). Aneignungsprozesse im Kontext von Peergroup-Geselligkeit. In: Deinet, U., Reutlinger, C. (eds) „Aneignung“ als Bildungskonzept der Sozialpädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80966-7_8
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Online ISBN: 978-3-322-80966-7
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