Zusammenfassung
Pflanzen bilden die Grundlage für unser Leben, das ist allgemein bekannt. Sie spenden uns Nahrung, Kleidung, Schutz und produzieren den für uns überlebenswichtigen Sauerstoff. In den Industrieländern dienen sie als Luftfilter und tragen zum Klimaschutz gegen die Erwärmung der Erdatmosphäre bei. Die besondere Bedeutung, die Pflanzen mehr auf personeller Ebene zukommt, wird erst seit kürzerer Zeit erkannt, beziehungsweise liefern wissenschaftliche Forschungen Beweise und Ergebnisse, die der intuitiven Erkenntnis entgegen kommen, daß Pflanzen wohltun. Insbesondere in den USA wird mit Bienenfleiß die Beziehung zwischen Mensch und Natur erforscht.1 Roger Ulrich, Professor für Psychologie in Michigan, stellte in einer Untersuchung fest, daß in einem Krankenhaus bei denjenigen Patienten, die ins Grüne blicken konnten, die Aufenthaltsdauer signifikant kürzer und der Bedarf an Schmerzmitteln wesentlich geringer war, als bei jenen, die Ausblick auf eine Steinmauer hatten.2 John Talbot, tätig am Psychologischen Institut in New York, berichtete, daß Blumengestecke im Speisezimmer einer psychiatrischen Klinik die Kommunikation unter den Patienten forderten und die Verweildauer somit beim Essen verlängerten.3 Die Ergebnisse dieser Studien sind dahingehend von Bedeutung, als sie in einer Welt, die sich an ökonomischen Einheiten ausrichtet, eben auch den Wert der Zimmerpflanze aufzeigen und deren Nutzen und Notwendigkeit verdeutlichen bzw. wieder bewußt machen.
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Notizen
Dort gibt es den „People Plant Council” unter der Leitung von Diana Relf; von dieser Arbeitsgruppe sind mehrere, auch internationale Symposien dazu durchgeführt worden. Vgl. Mark Francis, Patricia Lindsey and Jay Stone Rice (eds.), The Healing Dimension of People-Plant Relations, University of California, Davis 1994.
Roger Ulrich, View through a Window May Influence from Surgery, in: Science 224, 1984, pp. 420–421.
John A. Talbot et al., Flowering Plants as a Therapeutic/Environmental Agent in a Psychiatric Hospital, in: HortScience, Vol. 11 (4), August 1976, pp. 365–366.
Vgl. Konrad Neuberger, Boden unter die Füße bekommen, in: Beschäftigungstherapie und Rehabilitation, 6, November 1988, S. 351.
Vgl. Diana Paula Relf, Dynamics of Horticultural Therapy, in: Rehabilitation Literature 42, 1981, p. 150.
Vgl. Diana Paula Hefley, Horticulture as a Therapeutic Tool, in: Journal of Rehabilitation 39, 1973, p. 28.
Vgl. Michel Foucault, Wahnsinn und Gesellschaft. Eine Geschichte des Wahnsinns im Zeitalter der Vernunft, Frankfurt am Main 1969, S. 110.
Vgl. Klaus Dörner, Bürger und Irre, Zur Sozialgeschichte und Wissenschaftssoziologie der Psychiatrie. Frankfurt am Main 19992, S. 125.
Vgl. Georg Wiesinger, Irrsinn und Landleben — Modelle einer Behindertenintegration in der Landwirtschaft. Publikation der Bundesanstalt für Bergbauernfragen, Forschungsbericht Nr. 28, Wien 1991, S. 15.
Vgl. Robert Hermanowski, Ökologischer Land- und Gartenbau mit Behinderten. KTBL-Schriften-Vertrieb im Landwirtschaftsverlag, Münster Hiltrup 1992, S. 19.
Vgl. Susanne Hermanowski und Gerhard Hirn, Landwirtschaft als Arbeitsfeld für Behinderte, in: Ausbildung und Beratung, 7/8, 1994, S.124.
Ende der 1970er Jahre beschäftigte sich der Berliner Zentralausschuß für soziale Aufgaben e.V. mit der Planung eines gärtnerischen und landwirtschaftlichen Bereiches innerhalb einer Werkstatt für Behinderte. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Forschung und Technologie wurde vom Senator für Gesundheit und Soziales das Forschungsvorhaben „Modellarbeitsplätze für Behinderte” durchgeführt. Vgl. K. Grimm, Modellarbeitsplätze für Behinderte in Werkstätten in Berlin (West). Senator für Gesundheit und Soziales (Hrsg.), Berlin 1985.
Walter Thimm et al., Ein Leben so normal wie möglich führen. Marburg an der Lahn 1985.
Vgl. H. Pryzygoda, R. Habegegger, D. Fritz, Gärtnereien in Werkstätten für Behinderte (Teil 2), in: Deutscher Gartenbau, 1990, S.168
und Jutta Göbel, Arbeitsmöglichkeiten in Werkstätten für Behinderte, in: Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau und Evangelische Jugendakademie (Hrsg.), Land- und Gartenbau mit Behinderten. Bad Dürkheim 1994, S. 15.
Vgl. Peter Linz, Die WfB im Spannungsfeld zwischen Produktion und Pädagogik, in: Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau und Evangelische Jugendakademie (Hrsg.), Land- und Gartenbau mit Behinderten. Bad Dürkheim 1994, S. 28.
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Kemna, J. (2002). Gartenbautherapie — von der heilenden Kraft der Gärten. In: Meyer-Renschhausen, E., Müller, R., Becker, P. (eds) Die Gärten der Frauen. Frauen · Gesellschaft · Kritik, vol 35. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-354-7_22
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