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Dr. Jekyll und Mr. Hyde – Wie der Einfluss der Situation dazu führt, dass auch eigentlich ehrliche Kunden manchmal betrügen

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Versicherungsbetrug verstehen und verhindern

Zusammenfassung

Die vorhergehenden Kapiteln haben gezeigt, in welchem Maße die Bereitschaft zum Versicherungsbetrug von grundlegenden Persönlichkeitseigenschaften, der Kultur und einigen Soziodemografia abhängt sowie von allgemeinen Einstellungen gegenüber Versicherungen und der Wahrnehmung der Verbreitung von Versicherungsbetrug. In diesem Kapitel soll es darum gehen, dass die Betrugsneigung in starkem Maße auch von der jeweiligen Situation beeinflusst wird. Denn es stellt eine häufige Fehlannahme dar, aus dem Verhalten einer Person auf deren Charakter zu schließen. Meist ist Verhalten viel weniger durch die eigene Persönlichkeit bestimmt als vielmehr durch die Situation; das gilt sowohl für Verhalten im Allgemeinen als auch für unethisches, kriminelles Verhalten im Besonderen. Dieses Kapitel untersucht mit Hinblick auf die Betrugsneigung von Versicherungskunden Situationsmerkmale wie die Frage, ob der Kunde die Vertragsinhalte vor einem Schadenfall genau kannte (vor allem in Hinblick auf Ausschlussklauseln) und wie sehr er persönlich unter dem Schaden leitet.

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Notes

  1. 1.

    Zu Versicherungsbetrug als situatives Verhalten vgl. Brinkmann 2005. Zum Umstand, dass sich die meisten Leute generell ehrlich verhalten, aber in gewissen Situationen in lügnerisches Verhalten hineinschlittern vgl. Nettler 1984.

  2. 2.

    Wissenschaftler, Moralphilosophen und Experten für Versicherungsbetrug haben verschiedene Begriffe vorgestellt, um sich moralisch unterscheidende Versicherungskunden voneinander abzugrenzen. Forsyth (1980) spricht erstens von Absolutisten, denen gewisse moralische Prinzipien oder Gesetze stets hoch und heilig und unumstößlich sind, und zweitens von Situationisten, die einen Betrug in gewissen Situationen akzeptieren. Drittens grenzt er von jenen die Exzeptionalisten ab, die einen Betrug für gelegentlich in Ordnung halten und viertens, die Subjektivisten, die ihre Handlungen nur anhand ihres eigenen Vorteils ausrichten. Eine begrifflich andere aber inhaltlich weitestgehend identische Typologisierung speziell für Versicherungskunden und deren Einstellung gegenüber Übertreiben einer Schadensumme nimmt Dean (2004) vor. Er unterscheidet „strikte“ Kunden (ähnlich den Absolutisten), „sympathisch“ gegenüber Versicherungsbetrug eingestellte Kunden (ähnlich den Situationisten), tolerante Kunden (ähnlich den Subjektivsten), die Versicherungsbetrug als weder generell moralisch richtig oder falsch erachten, und letztlich die Gruppe der „Liberalen“, die Versicherungsbetrug sogar für moralisch richtig halten. In ähnlicher Weise klassifiziert die Coalition Against Insurance Fraud (1997) - sowie in Anlehnung an jene andere Wissenschaftler wie Brinkmann und Lentz (2006) - Versicherungskunden mit anderen Begriffen, aber inhaltlich ähnlichem Muster, als Moralisten, Kritische, Konformisten und Realisten.

  3. 3.

    Bei einer andern Studie waren es zwischen 14 und 24 Prozent (Lammers und Schiller 2010b).

  4. 4.

    Auch bei spieltheoretischen Experimenten etwa zu sozialen Dilemmata oder dem Diktatorspiel handelt ein großer Teil der Menschen weder stets gutmütig, noch stets egoistisch, sondern je nach Situation unterschiedlich (vgl. Fehr und Gächter 2000).

  5. 5.

    Moralphilosophisch bezeichnet man dies als Relativismus in Abgrenzung zum Universalismus.

  6. 6.

    Diese situationsspezifische Ethik erklärt im Übrigen zum Teil auch die Frage, ob jüngere Generationen immer unmoralischer werden oder nicht. Meist lässt sich nämlich kein genereller Werteverfall feststellen, sondern dass sich gerade jüngere Menschen verstärkt an der Situation orientieren, wenn sie die Akzeptanz einer Handlung einschätzten sollen (Karstedt 1999; Nunner-Winkler 2000).

  7. 7.

    Eine Studie aus den USA förderte gleiche Ergebnisse zu Tage: Während zwölf Prozent das Übertreiben eines Versicherungsschadens für akzeptabel hielten, tolerierten nur fünf Prozent das Vortäuschen (Accenture 2010). Vgl. für andere Länder auch ABI (2010), Brokesova und Pastorakova (2013) und Fukukawa (2002).

  8. 8.

    Allerdings ist der Gebrauch der beiden Ausdrücke weder sehr stringent, noch klar. Häufig werden mit Hard Fraud auch strafrechtlich verfolgbare Betrügereien bezeichnet. Ferner wird der Begriff Hard Fraud oft nur für Serientäter verwendet und Soft Fraud für Gelegenheitstäter.

  9. 9.

    Statt von soft fraud spricht man daher auch häufig von opportunistic fraud (opportunistischem Betrug). Gelegenheit ist hier allerdings anders zu verstehen als das Wort sonst häufig im Kontext von Kriminalität gebraucht wird, nämlich als Ausdruck für mangelnde Kontrolle, moralische Schranken und ähnliches. Vgl. zum Beispiel Kube (1988); Eifler (2008).

  10. 10.

    So ist, dass Verluste stärker wiegen als Gewinne, eine Erklärung dafür, dass Selbstständige stärker zur Steuerhinterziehung neigen als Arbeitnehmer (s. auch Kap. 8). Während Arbeitnehmer einen Teil ihres Gehaltes erst gar nicht zu Gesicht bekommen, da Steuern und Krankenkassenbeiträge direkt abgezogen werden, sehen Selbstständige das Geld zunächst auf ihrem Konto. Daher haben sie oft das Gefühl, das erarbeitete Geld schon zu haben und durch die Steuer wieder zu verlieren (vgl. Franzen 2008a, b; Kirchler 2011; Vogel 1974; Wallschutzky 1984).

  11. 11.

    Die Ausführungen zum Thema „Schaden liegt vor“ können übrigens ein weiterer Grund sein, warum sich einkommensstärkere und -schwächere Kunden kaum in ihrer Betrugsintention voneinander unterscheiden (Kap. 2). Auch relativ wohlhabende Menschen sehen bei einem Schaden häufig zunächst nur jenen und wollen ihn von der Versicherung ersetzt bekommen, ohne daran zu denken, dass sie an sich eher wohlhabend sind. Das gilt vor allem, wenn man davon ausgeht, dass wohlhabende Personen auch teurere Gegenstände haben, sodass das Verhältnis von zerstörtem Gegenstand zu Gesamtvermögen unter Armen und Reichen relativ gleich ist. Jemand mit einem Jahreseinkommen von 500.000 Euro kann daher genauso gefährdet sein, einen Schaden an seinem Mercedes, Jaguar u. ä. umzudefinieren, wie jemand weniger Vermögendes bei einem Schaden an seinem Polo oder Ford.

  12. 12.

    Konkret schöpften die Schüler die Möglichkeit zum Schummeln nur zu sieben Prozent aus. Ähnlich wie bei diesem Experiment gab in einer Befragung von Schülern ein großer Teil an, dass sie unter Umständen bei einer Klausur mogeln würden, aber nur so viel wie nötig (Nisan 1991). Auch bei einer Studie unter Erwachsenen (Fischbacher und Heusi 2008) logen die Teilnehmer nicht soweit wie es zum Maximieren des Eigennutzes möglich gewesen wäre.

  13. 13.

    Vgl. auch Syzmanski und Hernard 2001 dazu, dass Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit bei Kunden generell stark dadurch geprägt wird, ob die Erwartungen des Kunden erfüllt wurden.

  14. 14.

    Dittenhofer (1995) bezeichnet Betrug aus diesem Motiv als „Rejection of Control Syndrome“.

  15. 15.

    Gerade kurz nach der Gesetzesänderung soll die Betrugsquote bei Brillen um die 75 bis 80 Prozent betragen haben. Während es hier um bei den Kunden tatsächlich vorliegende Brillenschäden geht, sei an dieser Stelle auch eine Anekdote zur plötzlichen Popularität der Brille von Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp Ende 2011 erwähnt: Klopps Brille war bei einem Bundesligaspiel gegen den FC Bayern im Freudentaumel über den Sieg zu Bruch gegangen. Nachdem die Brille im Dortmunder Vereinsmuseum ausgestellt worden war, nutzten viele Versicherte die Gelegenheit für vermeintlich schnelles Geld: Sie fotografierten Klopps Brille, gaben die Brille als ihre eigene aus und reichten das Foto mit der Aufforderung zur Schadensregulierung bei ihrem jeweiligen Versicherer ein. Dumm nur, dass viele Fußballfans auf diese Idee gekommen waren und sich die Fotos von immer derselben Brille bei den Versicherern geradezu häuften, sodass der Betrugsversuch extrem auffällig war (vgl. Leitl 2012).

  16. 16.

    Das bekannteste Novum der 2008er Reform ist allerdings nicht die Abschaffung des Alles-oder-nichts-Prinzips, sondern dass Versicherungsvermittler seither ihre Kompetenz nachweisen müssen (YouGovPsychonomics 2009).

  17. 17.

    Auch Armbrüster (2003) spricht sich gegen die Reform aus.

  18. 18.

    Betrug in der Krankenversicherung wird in Deutschland allerdings nicht vorrangig von Patienten begangen – für GKV-Patienten bietet sich dazu auch wenig Gelegenheit –, sondern zumeist von Menschen in Gesundheitsberufen wie Ärzten, Apothekern, Pflegern und Physiotherapeuten, die nicht vollbrachte Leistungen in Rechnung stellen oder für vollbrachte Billigleistungen teurere Leistungen abrechnen (s. zum Beispiel Ärzte Zeitung 2014 und Tagung des Fachkreises Krankenversicherung innerhalb der Vereinigung der Versicherungs-Betriebswirte (VVB 2014).

  19. 19.

    Rund jeder dritte Bürger glaubt, dass Versicherungsbetrüger zum Betrug greifen, um einen Selbstbehalt wett zu machen (Accenture 2003, 2010).

  20. 20.

    Generell wird der Betrug umso weniger verurteilt, je geringer die Betrugssumme ist (ABI 2010). Vgl. auch Jones (1991), für Schadenshöhe als ein Merkmal moralischer Intensität.

  21. 21.

    Vgl. Schmölders (1966) zur Akzeptanz von Steuerhinterziehung in Abhängigkeit von der Summe.

  22. 22.

    Voraussetzung dabei ist, dass der Kunde die Summe im Vergleich zum Gesamtschaden nur moderat überhöht hat.

  23. 23.

    Ähnlich ist es bei Schwarzarbeitern, die in rund einem Drittel der Fälle von finanzieller Not zu ihrem Verhalten animiert werden, Renooy (1990).

  24. 24.

    Vgl. für fingierte Autodiebstähle bei Geldnot Dönch und Hofmann (1994).

  25. 25.

    In Spanien beispielsweise wurde bei sage und schreibe 56 der in 2003 angeblich tödlich verunglückten Versicherungsnehmer einer Risikolebensversicherung eine „Auferstehung“ beobachtet (Versicherungswirtschaft 2005b). Auch das Abhacken von Gliedmaßen ist kein Einzelfall (vgl. Hedjazi et al. 2013 sowie Truscheit 2010). Vgl. auch CAIF (o.J.) für eine Darstellung einiger Fälle mit vorgetäuschtem oder gar herbeigeführtem Tod.

  26. 26.

    Zu ähnlichen Effekten bei veralteten Laptops vgl. ABI (2010).

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Köneke, V., Müller-Peters, H., Fetchenhauer, D. (2015). Dr. Jekyll und Mr. Hyde – Wie der Einfluss der Situation dazu führt, dass auch eigentlich ehrliche Kunden manchmal betrügen. In: Versicherungsbetrug verstehen und verhindern. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6943-9_7

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