Allgemeine Gesetze der Verformung

Zusammenfassung

Obwohl die Formung der Metalle in der Technik meist mit einer Warmverformung beginnt und mit einer Kaltverformung endet, ist es für eine systematische Darstellung der gesetzmäßigen Zusammenhänge einfacher und klarer mit der Kaltverformung zu beginnen. Die früher vielfach vertretene Auffassung, daß die Warmverformung von der Kaltverformung grundsätzlich verschieden ist und sogar als der einfachere Vorgang aufgefaßt werden kann, ist heute überholt. Wir wissen jetzt, daß bei der Warmverformung nicht etwa, wie früher angenommen wurde, die Eigenschaften des Werkstoffes annähernd erhalten bleiben, sondern daß genau wie bei der Kaltverformung eine Verfestigung eintritt. Dieser überlagern sich dann aber gleichzeitig die Entfestigung und Rekristallisation, welche nach Kaltverformung erst durch einen anderen Arbeitsvorgang, das Glühen, hervorgerufen werden. Während hier die Aufeinanderfolge beider Vorgänge genau geregelt und in gewünschtem Sinne geleitet werden kann, ist ihr Zusammenwirken im Falle der Warmverformung oft nicht übersehbar, und führt häufig zu unerwünschten und mühselig zu vermeidenden Folgen.