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Vom Überleben der Nation als Vorstellung. „Nationalism“ in Anbetracht der staatlichen Teilung Deutschlands

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Die liberale Nation
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Zusammenfassung

„Tor auf! Tor auf!“ hallte es konzertiert durch die Nacht, als an der Bornholmer Straße Abertausende gegen die Grenzsicherungszäune drückten, bis sich gegen 23.30 Uhr mit den Schlagbäumen der Eiserne Vorhang hob — und eine Epoche der Weltgeschichte versank. In jener Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 lagen Deutsche sich vor laufenden Kameras in den Armen, oft einander wildfremde Menschen, mit Tränen in den Augen. Ein Fest der Freiheit, eine Sternstunde der Menschlichkeit — vielleicht die spontane, von keiner staatlichen Stelle orchestrierte Wiedervereinigung einer Nation? „Das glücklichste Volk der Welt“ seien „wir Deutsche“ in diesen Augenblicken, erklärte Berlins damals Regierender Bürgermeister Walter Momper: glücklich gewiß, aber ein Volk? Der Freudentaumel einiger exzeptioneller Tage und Nächte ist sicher keine Grundlage, auf welcher sich die Gretchenfrage beantworten ließe, der die Nationsforschung nüchtern nachzugehen hat: Wie hielten es die Deutschen in den vier Jahrzehnten europäischer Teilung mit der Nation? Hochgerüstet standen einander zwei latent verfeindete Staaten gegenüber, dem Kriege näher als dem Frieden, getrennt nur durch den Todesstreifen und den unüberbrückbar anmutenden Eibstrom: War die Substanz der Willensnation, den antagonistischen Systemen zum Trotz, von Bestand? War also Deutschland am Vorabend der friedlichen Revolution in den Köpfen und Herzen der Menschen tatsächlich noch ein Vaterland?

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Literatur

  1. Rossbacher, 1997, S. 151.

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  2. Cf. Merritt/Merritt, 1970, S. 241.

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  3. Cf. op. cit., S. 23f.

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  4. Cf. op. cit., S. 16f.

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  5. Frage des IfD: „Wie sehen Sie die Lage zur Zeit: Finden Sie, die Teilung Deutschlands ist ein unerträglicher Zustand, oder würden Sie sagen, man hat sich allmählich daran gewöhnt’ (cf. Glaab, 1999, S. 137; et Winkler, 1995, S. 17)

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  6. Cf. Jansen, 1990, S. 80 et S. 95.

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  7. Strauß, zitiert nach Schweitzer, 1976, S. 359.

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  8. Deren reibungsloses Funktionieren nach dem Motto „Wiedervereinigung durch Westintegration“ sich freilich spätestens 1955 als Illusion erwiesen hatte, (cf. Gruner, 1993, S. 300)

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  9. Cf. Hacke, 1985, S. 4f.; Niedhart, 1997, S. 17; et Winkler, 1995, S. 15f.

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  10. Adenauer, zitiert nach Schweitzer, 1976, S. 349.

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  11. Kather, zitiert nach op. cit., S. 357.

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  12. Frage des IfD: „Finden Sie, wir sollten uns mit der jetzigen deutsch-polnischen Grenze -der Oder-Neiße-Linie — abfinden oder nicht abfinden?“ (cf. Jansen, 1990, S. 152)

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  13. Cf.Merritt/Merritt, 1980, S. 226.

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  14. Schumacher, zitiert nach Schweitzer, 1976, S. 328. Schumacher, dem eine vertraglich vereinbarte Westbindung als unüberwindliches Hindernis auf dem Weg zur Einheit galt, sagte vor dem Hintergrund der ,3indungsklausel“ im Deutschlandvertrag — die besonders auf Drängen der FDP letztlich verhindert wurde — am 15. Mai 1952 gar: „Wer diesem Generalvertrag zustimmt, hört auf, ein Deutscher zu sein.“ (Schumacher, zitiert nach Morsey, 1995, S. 1837)

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  15. Wehner, zitiert nach Schweitzer, 1976, S. 361.

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  16. Cf. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, 1974, S. 115; et Jansen, 1990, S. 114ff.

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  17. Cf. Hattenhauer, 1984, S. 38; et Hürten, 1985, S. 146ff., S. 150 et S. 154.

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  18. Die genauen Zahlen sind für Mai 1951: 34%, für September 1951: 46%, für November 1951: 42% und für Dezember 1952:44%. (cf. Merritt/Merritt, 1970, S. 150f. et S. 197)

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  19. Cf. Noelle/Neumann, 1956, S. 135. Noch größerer Beliebtheit erfreute sich Göring, von dem laut derselben Erhebung mit 37% mehr Menschen in der Bundesrepublik noch immer eine „gute Meinung“ hatten als „keine gute Meinung“ (36%), jeder Vierte antwortete „weder noch“. Himmler und Goebbels waren allerdings weniger populär (Himmler: „keine gute Meinung“ 78%, Goebbels: „keine gute Meinung“ 61%). (cf. op. cit., 1.c.) Den „Führer“ betreffend mochten sich 1952 lediglich 28% der Deutschen — die nunmehr unzweifelhaft von den NS-Greueln wissen mußten — zu dem Verdikt durchringen: „Hitler war ein gewissenloser Politiker, der an vielen Schrecken schuld ist.“ Milder fiel das negative Urteil der mit 40% größten Gruppe aus, die meinte: „Hitler hat zwar manches Gutes vollbracht, aber seine verhängnisvollen Taten und Eigenschaften überwogen bei weitem.“ Immerhin jeder Dritte der Befragten wollte aus der Geschichte partout nichts lernen. 22% beharrten: „Hitler hat zwar einige Fehler gemacht, aber er war jedenfalls ein vorzüglicher Staatsrührer.“ Stolze 10% wähnten gar: „Hitler war der größte Staatsmann dieses Jahrhunderts; seine wirkliche Größe wird man erst später erkennen.“ (cf. op. cit., S. 136) So kann es kaum verwundern, daß 21% der Ende 1952 nach den Ursachen der deutschen Niederlage im Zweiten Weltkrieg Befragten sicher waren, daß Deutschland den Krieg gewonnen hätte, wenn es keinen Widerstand gegen Hitler gegeben hätte, (cf. op. cit., S. 138) 23% befanden, die Niederlage sei auf Verrat und Sabotage zurückzuführen, (cf. op. cit., S. 137)

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  20. Cf. Noelle-Neumann/Köcher, 1998, S. 514. Dieses Resultat muß insofern mit Vorbehalt interpretiert werden, als die Frage bereits Erfolge des Hitler-Regimes — sowie die Trennbarkeit von nationalsozialistischer Herrschaft und Krieg — suggeriert, deren Wahrnehmung seitens der Bürger zu ergründen eigentlich Ziel der Frage ist. Die genaue Formulierung lautet: „Alles, was zwischen 1933 und 1939 aufgebaut worden ist, wurde durch den Krieg vernichtet. Würden Sie sagen, daß Hitler ohne den Krieg einer der größten deutschen Staatsmänner gewesen wäre?“ (op. cit., 1.c.) Auf die offene Frage: „Welcher große Deutsche hat Ihrer Ansicht nach am meisten für Deutschland geleistet?“ nannten 1950 „nur“ 10% Adolf Hitler, (cf. op. cit., S. 510) Hiermit kam Hitler aber fünf Jahre nach Kriegsende auf den zweiten Platz überhaupt (nach Bismarck), was nicht eben in die Richtung fundamentaler Umkehr weist und die oben favorisierte Deutung nahelegt.

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  21. Cf. Möbius, 1999(a); et Möbius, 1999 (b).

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  22. Eine Auswertung Martin Osterlands für die Jahre von 1949 bis 1964 hat ergeben, daß 84,5% der untersuchten Spielfilme aus deutscher Produktion ein Happy-End hatten, (cf. Ostermann, 1970, S. 72) Der Heimatfilm „Grün ist die Heide“ von 1951 war wie schon „Schwarzwaldmädel“ im Vorjahr ein überragender Kassenerfolg — beide Filme zusammen schafften den Durchbruch für die sogenannte „Neue deutsche Filmproduktion“. Als Sonja Ziemann in der Rolle der Tochter eines aus Ostpreußen geflohenen Gutsbesitzers Rudolf Prack, in der Rolle des Försters, auf grüner Heid begegnet und schließlich in die Arme sinkt, sind, so die Botschaft des Films, gleichsam auch die Vertriebenen harmonisch im Westen angekommen. Weniger harmonisch ging es in „Wir Wunderkinder“ zu, einem im Jahr 1958 unter der Regie von Kurt Hoffmann entstandenen Kabarettfilm. Darin spielt Robert Graf einen prinzipienlosen Kleinstädter, der als gewendete Nazigröße in der Bundesrepublik rasch zu Ansehen gelangt — anders Hansjörg Felmy als sein moralisch integerer Antagonist.

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  23. Adenauer, zitiert nach Schweitzer, 1976, S. 377.

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  24. Brandt, zitiert nach op. cit., S. 384.

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  25. Frage des IfD: „Was ist Ihrer Meinung nach das wichtigste Problem, mit dem man sich heute in der Bundesrepublik beschäftigen sollte?’ (cf. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, 1974, S. 115; Glaab, 1999, S. 147ff.; et Jansen, 1990, S. 115)

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  26. Cf. Jansen, 1990, S. 246.

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  27. Cf. Hattenhauer, 1984, S. 130ff.; Hattenhauer, 1996, S. 505; et Wolfrum, 1998, S. 7.

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  28. Dann, 1996, S. 338.

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  29. Cf. op. cit., 1.c.

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  30. Die zunächst in den Jahren 1954 bis 1957 eher dürftige Beteiligung an den Feierlichkeiten wurde in erster Linie durch das Wirken des am 14. Juni 1954 konstituierten Kuratoriums und die betont emotionalen Ausdrucksformen erheblich ausgeweitet. Zentrale Motti für den Jahrestag wurden auch Anfang der 60er Jahre ausgegeben, wobei sich das Motto des Jahres 1959 als das weitaus erfolgreichste erwies: Der Verkauf des Anste-ckers „Macht das Tor“ begann Mitte Januar des Jahres 1959 im gesamten Bundesgebiet und West-Berlin, schon Ende Februar waren 9 Millionen Exemplare verkauft, zum Jahresende 12 Millionen, (cf. Kreuz, 1980, S. 21–28 et S. 91–97; et Wolfrum, 1998, S. 8)

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  31. Cf. Schiller, 1993, S. 35ff.

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  32. Ollenhauer, zitiert nach Schweitzer, 1976, S. 396.

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  33. Conze, 1963, S. 162.

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  34. Brentano, zitiert nach Schweitzer, 1976, S. 425.

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  35. Cf. Merritt/Merritt, 1980, S. 29 (vide für 1953 S. 226); et Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2875.

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  36. Schon 1949 haben sich im Rahmen des HICOG-Surveys 73% der Befragten (in der amerikanischen Besatzungszone) dahingehend geäußert, daß die Eindämmung des Kommunismus wichtiger sei als die Einheit, 25% waren gegenteiliger Auffassung, (cf. Merritt/Merritt, 1980, S. 28)

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  37. Cf. Bleek, 1989, S. 200.

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  38. Cf. op. cit., S. 199f. et S. 205.

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  39. Mende, zitiert nach Schweitzer, 1976, S. 441.

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  40. Cf. Winkler, 1995, S. 17. Darüber hinaus antworteten 1951 noch 45% der Deutschen, das Kaiserreich sei in diesem Jahrhundert die beste Zeit für Deutsche gewesen, 42% nannten die Jahre zwischen 1933 und 1939, 7% die Zeit der ersten Demokratie, 2% die Bundesrepublik — letztere konnte 1980 80% der Nennungen auf sich vereinigen, (cf. Greiffenhagen, 1993, S. 34)

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  41. Laut der bekannten Vergleichsstudie von Gariel A. Almond und Sidney Verba kamen „governmental, political institutions“ Ende der 50er Jahre nur 7% der Bundesbürger in den Sinn, wenn sie gefragt wurden:“ Speaking generally, what are the things about this country that you are most proud of?“ (USA: 85%). „Characteristics of people“ hingegen kam auf einen Nennungsanteil von 36% (USA: 7%); „Economic system“ auf 33% (USA: 23%). (cf. Almond/Verba, 1963, S. 102 et S. 509ff.) Auch exponierte politische Repräsentanten hingen durchaus abstammungsmäßigen Vorstellungen der Nation an. Einer Rede, die Theodor Heuss am 30. September 1956 anläßlich der „Mitteldeutschen Woche“ des SDR gehaltenen hat, entstammt folgendes Zitat: „Wir, unser Geschlecht (...) sind nur ein Glied in der ewigen Kette der Generationen, wir hier in der Bundesrepublik so gut wie drüben die Millionen unserer Sprache, unseres Blutes, unserer Geschichte. Und es kommt darauf an, hüben wie drüben, dessen immer inne zu bleiben.“ (Heuss, 1956, S. 1767)

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  42. Cf. Almond/Verba, 1963, S. 102; Greiffenhagen, 1991, S. 17; Kleßmann, 1988, S. 21ff.; et Weidenfeld, 1989, S. 17.

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  43. Cf. Noelle-Neumann/Köcher, 1998, S. 510. Da in der Fragestellung nach „Deutschland“ gefragt wird, könnte dieses Antwortverhalten auf eine Vernachlässigung des Ostteils im Bewußtsein der Westdeutschen hindeuten, die die Bundesrepublik — vereinbar mit dem Alleinvertretungsanspruch — gewissermaßen mit „Deutschland“ gleichsetzten.

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  44. Cf. Haselbach, 1994, S. 255; et Hümer, 1997, S. 14.

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  45. Cf. Haelbach, 1994, S. 265f.

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  46. Cf. Hümer, 1997, S. 24ff.

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  47. Ludwig Erhard, zitiert nach op. cit., S. 25.

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  48. 1962 wurde Erhard von nur 4% der seitens des IfD Aliensbach Befragten als der „große Deutsche“ genannt, der „am meisten für Deutschland geleistet“ hat — und fiel damit beachtenswerterweise noch hinter Hitler zurück, für den sich 5% entschieden. Die Popularität Adenauers (28%) und Bismarcks (23%) konnte Erhard als am vierthäufigsten genannte Einzelperson bei weitem nicht erreichen, wobei untersuchenswert wäre, inwiefern der Erfolg des Wirtschaftswunders auch Adenauer angerechnet wurde. Frage: „Welcher große Deutsche hat Ihrer Ansicht nach am meisten für Deutschland geleistet?“ (cf. Noelle-Neumann/Köcher, 1998, S. 510 et S. 542)

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  49. Das hier gezeichnete Bild ist jedoch zwiespältig, da immerhin 52% Konsumgüterengpässe zu akzeptieren bereit gewesen wären, (cf. Merritt/Merritt, 1980, S. 29) Trotz dieses widersprüchlichen Ergebnisses fügen sich die Zahlen allerdings in das Gesamtbild der sehr großen Bedeutung ökonomischer Anliegen ein, die offenbar auch gegen die Einheit auszuspielen waren.

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  50. F.C. Delius, zitiert nach Rossbacher, 1997, S. 163.

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  51. Seite, 1994, S. 3.

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  52. Cf. Busche, 1994, S. 13ff.; et Seite, 1994, S. 3.

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  53. Dehler, zitiert nach Schweitzer, 1976, S. 417.

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  54. Ibid., zitiert nach op. cit., 1.c.

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  55. Ibid., zitiert nach Wolfrum, 1998, S. 3.

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  56. Cf.Glaab, 1999, S. 131.

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  57. Karl Japsers hatte zunächst in einem im März 1960 aufgenommenen und am 10. August jenes Jahres gesendeten Interview dem Nord- und Westdeutschen Rundfunkverband Fernsehen erklärt, der „Gedanke der Wiedervereinigung beruht darauf, daß man den Bismarckstaat für den Maßstab nimmt“ (Jaspers, 1960, S. 110), weshalb er „wie ein Gespenst der Vergangenheit; etwas Unwirkliches“ an uns herantrete. Jaspers trennte den Gedanken der Freiheit von dem der Einheit, wenn er sagt, „es (hat) keinen Sinn mehr, deutsche Einheit zu propagieren, sondern es hat nur einen Sinn, daß man für unsere Landsleute wünscht, sie sollen frei sein!“ (op. cit., S. 111) In seiner im Oktober 1960 vorgelegten Aufsatzsammlung „Freiheit und Wiedervereinigung“ notierte Jaspers: „Die Geschichte des deutschen Nationalstaats ist zu Ende, nicht die Geschichte der Deutschen. Was wir als große Nation uns und der Welt leisten können, ist die Einsicht in die Weltsituation heute: daß der Nationalstaatsgedanke heute das Unheil Europas und nun auch aller Kontinente ist.“ (op. cit., S. 53) Japsers — der also nicht dem Ende der deutschen Nation, sondern dem Ende ihrer staatlichen Manifestationshoffhung das Wort redete — löste hiermit eine Welle nahezu ubiquitärer Empörung in Parteien, politischen Organisationen und Tageszeitungen aus (cf. op. cit., S. 114), die demonstriert, wie sehr man die Öffentlichkeit seinerzeit durch Infragestellung des Präambelgebots gegen sich aufzubringen und zu einen imstande war.

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  58. Adenauer, zitiert nach Schweitzer, 1976, S. 439.

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  59. Cf. Schiller, 1993, S. 36. Beachtlich ist, daß nach Untersuchungen des KD nur fünf Jahre nach dem Mauerbau — im Juli des Jahres 1966 — lediglich 55% der Befragten die Frage, was am 13. August 1961 passiert sei, richtig zu beantworten vermochten. Dieser Anteil lag in den 80er Jahren ähnlich niedrig (1981: 52%). Frage: „Am 13. August 1961 ist in Deutschland etwas Wichtiges geschehen. Wissen Sie zufällig noch, was das war?“ (cf. Glaab, 1999, S. 316; et Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2923)

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  60. Cf. Faulenbach, 1998, S. 15; Fulbrook, 1992, S. 182 et S. 197; Greiffenhagen, 1991, S. 17; Meyer, 1990, S. 157; et Weidenfeld, 1989, S. 30ff.

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  61. Cf. Faulenbach, 1998, S. 14.

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  62. Fragen: IfD 1965: „Wie beurteilen Sie zur Zeit die Aussichten auf eine Wiedervereinigung der Ostzone mit der Bundesrepublik?“ (Liste von Antworten vorgegeben) Infratest 1968: „Deutschland ist nun schon seit mehr als 20 Jahren geteilt. Glauben Sie, daß es innerhalb der nächsten 20 Jahre bestimmt wiedervereinigt wird, oder ist das ungewiß, oder wird es in den nächsten 20 Jahren sicher nicht wiedervereinigt sein?“ (cf. Jansen, 1990, S. 93ff.)

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  63. Fragen: IfD 1962: „Wie sehen Sie die Lage zur Zeit: Finden Sie, die Teilung Deutschlands ist ein unerträglicher Zustand, oder würden Sie sagen, man hat sich allmählich daran gewöhnt?“ Infas 1967: „Was meinen Sie, sehen die Menschen hier in Westdeutschland die Teilung Deutschlands als einen unerträglichen Zustand an, oder hat man sich mit der Zeit an die Teilung gewöhnt?“ (cf. Glaab, 1999, S. 137; et Weiden-feld/Glaab, 1995, S. 2858f.)

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  64. Cf. Glaab, 1999, S. 148.

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  65. Cf. Faulenbach, 1989, S. 91f.; Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2817; et Winkler, 1995, S. 18f.

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  66. Cf. Freudenfeld, 1966/67.

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  67. Cf. Besson, 1970; Sontheimer, 1971; Gralher, 1986, S. 29f.; et Winkler, 1995, S. 19.

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  68. Vor diesem Hintergrund ist das Sontheimer’sche Diktum zu relativieren, das besagt: „In der Tat wäre es eine wichtige und große Aufgabe für die politische Entwicklung Deutschlands, Nationalismus und Demokratie zu versöhnen. Dazu ist es heute zu spät. Wir bringen es nicht mehr zu einem ‘gesunden’ Nationalismus.“ (Sontheimer, 1970, S. 316)

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  69. Cf. Lepsius, 1981, S. 435f.; et Bleek, 1989, S. 216.

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  70. Als negativer Vergleichsmaßstab diente, wie weiter unten gezeigt wird, weniger die DDR-Gesellschaft, die als Begriff die dort lebenden Menschen einschließt, als die DDR als Staat.

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  71. Brandt, zitiert nach Dann, 1996, S. 357.

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  72. Brief zur deutschen Einheit, 21. Dezember 1972, zitiert nach Longerich, 1996, S. 253.

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  73. Frage: „Würden Sie eine solche Wiedervereinigung wünschen, ablehnen, oder ist Ihnen das gleichgültig?“ (cf. Glaab, 1999, S. 130; Jansen, 1990, S. 80f.; et Die Welt vom 30. Oktober 1987)

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  74. Cf. Körte, 1989. S. 116.

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  75. Cf. Bleek, 1989, S. 201 et S. 205f.

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  76. Laut Erhebungsdaten von Infratest nannten 1969 nur 23% (Infas-Daten für 1969: 30%) der Westdeutschen den anderen Teil Deutschlands DDR, was laut dieses Institutes 1972 54% (Infas: 55%) taten. 1982 wählten diese Bezeichnung nach Aliensbacher Untersuchungen 66% der Westdeutschen, während nur noch 13% die — in den 60er Jahren gebräuchlichste — Bezeichnung „Ostzone“ bevorzugten und nur noch 1% von „Mitteldeutschland“ sprach, (cf. Glaab, 1999, S. 82ff.; Jansen, 1990, S. 178f.; cf. auch Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, 1974, S. 117)

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  77. Cf. Jansen, 1990, S. 196ff.

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  78. Cf. op. cit., S. 205f.; et Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2904.

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  79. Cf. Jansen, 1990, S. 210.

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  80. Im Jahr 1976 wurde, wie Jansen dokumentiert, von beinahe jedem zweiten Bundesbürger mit der DDR assoziiert, daß man „an der Entwicklung der DDR deutlich ablesen kann, daß unser politisches und wirtschaftliches System in der Bundesrepublik besser ist“, (cf. Jansen, 1990, S. 238) Von einem etwaigen Leben in der DDR erwarteten Emnid-Daten zufolge 1979 zwei Drittel der Westdeutschen (64%) „in keiner Hinsicht“ Verbesserungen, (cf. Glaab, 1999, S. 129) Und das politische System schnitt laut den Infratest-Daten in den Materialien zum Bericht zur Lage der Nation lediglich hinsichtlich der Aspekte „Hohe Kriminalität“, (unter umgekehrten Vorzeichen) „Tut viel für die Jugend“, „Förderung des Sports“, „Niedrige Mieten“ erkennbar besser ab als das der Bundesrepublik. Mit geringer Distanz lag die DDR in bezug auf „Gerechte Einkommensverteilung“, „Sichere Arbeitsplätze“, „Gleiche Bildungsmöglichkeiten für alle“, „Förderung von Wissenschaft und Technik“ sowie „Gutes Gesundheitswesen“ vorn. Die Felder, auf denen die Bundesrepublik im Vergleich sehr deutlich reüssierte, waren zuvorderst politischer Art: „Persönliche Freiheit der Menschen“, „Mitbestimmung der Bürger in politischen Dingen“, „Friedens- und Entspannungspolitik“, (unter umgekehrten Vorzeichen) „Einfluß des Staates auf das Privatleben.“ Eine „leistungsfähige Wirtschaft“ wurde durchaus auch der DDR zugebilligt, freilich in geringerem Maße als der Bundesrepublik, (cf. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, 1974, S. 103)

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  81. Cf. op. cit., S. 116.

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  82. Glaab, 1999, S. 335ff.

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  83. Cf. Jansen, 1990, S. 78ff.

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  84. Frage:, „Hier steht ein Satz aus dem Grundgesetz — wenn Sie ihn bitte einmal lesen: Das gesamte deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden. — Was meinen Sie: Soll dieser Satz auch weiterhin im Grundgesetz stehen, oder finden Sie, er sollte gestrichen werden?“ (cf. Glaab, 1999, S. 135; et Jansen, 1990, S. 156)

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  85. Cf. Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2857.

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  86. Frage: „Deutschland ist seit 30 Jahren geteilt. Glauben Sie, daß der Zusammenschluß der beiden deutschen Staaten zu einem einheitlichen Staat innerhalb der nächsten 30 Jahre mit Sicherheit erfolgen wird, eventuell erfolgen wird, wenig wahrscheinlich ist oder ganz unmöglich ist?“ (cf. Glaab, 1999, S. 139; et Jansen, 1990, S. 94ff.)

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  87. Cf. Jansen, 1990, S. 113ff. et S. 124f.

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  88. Fragen: Infas: „Die Bundesrepublik und die DDR sind heute zwei selbständige Staaten. Wenn Sie einmal an die Einwohner der Bundesrepublik und der DDR denken, gehören diese Bürger einer einheitlichen Nation an, oder gehören sei nicht mehr einer einheitlichen Nation an?“ Emnid: „Würden Sie sagen, daß die DDR und die Bundesrepublik eine deutsche Nation darstellen oder würden Sie sagen, daß beide Staaten nicht einer deutschen Nation angehören?“ (cf. Glaab, 1999, S. 89ff.; et Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2813f.)

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  89. Die in den Materialien zum Bericht zur Lage der Nation von 1974 angeführten Daten belegen, daß der Umstand, ob man von zwei Staaten einer Nation oder von zwei Nationen ausging, in nur sehr bedingtem Umfang damit gekoppelt war, wie sehr man die Wiedervereinigung Deutschlands wünschte: Die Einheit wünschten 78% derer, die von einer Nation ausgingen und — wohlgemerkt — 71% derer, die von zwei Nationen sprachen, (cf. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, 1974, S. 113)

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  90. Frage: „Ist die DDR für Sie Ausland?“ (cf. Glaab, 1999, S. 95; et Jansen, 1990, S. 174)

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  91. Cf. Jansen, 1990, S. 173.

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  92. Cf. op. cit., S. 164f.et S. 168.

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  93. Cf. op. cit., S. 188; et Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2819.

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  94. Cf. Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, 1974, S. 108f.

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  95. Cf. Jansen, 1990, S. 192f.

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  96. So beschloß im Januar 1989 die sozialdemokratische Landesregierung Schleswig-Holsteins die Einstellung der Zahlungen an die — am 24. November 1961 unter dem Eindruck des Mauerbaus eingerichtete — zentrale Erfassungsstelle für die Verbrechen des SED-Regimes in Salzgitter. Gleiches tat der rot-grüne Senat Berlins im Mai. Die anderen SPD-geführten Bundesländer hatten diesen Schritt bereits 1988 vollzogen (und entsprachen damit durchaus einer der vier wichtigsten „Geraer Forderungen“, die Honecker 1980 aufgestellt hatte), (cf. Seebacher-Brandt, 1992, S. 35f.; Wolle, 1992, S. 75; et Zieger, 1988; S. 208f.)

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  97. Otto Schily hatte sich zum Beispiel 1984 zu Wort gemeldet, um sich für die Aufgabe des Wiedervereinigungsgebotes im Grundgesetz und des Nationalstaatsgedankens einzusetzen, (cf. SZ vom 22. September 1984) Im Grundsatzpapier der Arbeitsgruppe deutsch-deutsche Beziehungen der Fraktion der Grünen von 1986 wurde betont, man halte eine auf die Wiedervereinigung zielende Politik „weder für realistisch noch für wünschenswert“, (cf. „Ansätze und Perspektiven grüner Politik in den deutschdeutschen Beziehungen“, 1986, S. 1057) Das Einheitsgebot wurde selbst auf kommunaler Eben für obsolet erachtet: So forderte die Alternative Liste im Berliner Abgeordnetenhaus die Streichung der bei jedem Sitzungsbeginn wiederholten Mahnung an die Einheit der Stadt, (cf. Wolle, 1992, S. 75) Auch im Bundestagswahlprogramm für die letzte Bundestagswahl vor der Revolution, 1987, hatten die Grünen die Zweistaatlichkeit fixiert.

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  98. Cf. Die Welt vom 14. August 1984.

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  99. Cf. SZ vom 20. Mai 1985.

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  100. Die Welt vom 13. Mai 1989.

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  101. So geschehen nach der Apel-Äußerung. Die SPD-Fraktion beeilte sich klarzustellen, Apel habe sich nicht vom Grundgesetz lösen wollen, (cf. Bucerius, 1984; et Das Parlament vom 6. Oktober 1984) Auch infolge der Äußerung von Schmude kam es zu erheblicher Aufregung, die Hans-Jochen Vogel und Brandt dadurch zu glätten suchten, daß sie feststellten, die Präambel stehe nicht zur Disposition. Vogel wies auch bei anderen Gelegenheiten Forderungen der SPD-Linken nach Beseitigung des Wiedervereinigungsgebotes klar zurück. Zu Protesten aus den Reihen der SPD kam es ebenfalls nach der Schröder-Äußerung, (cf. NZZ vom 21. Mai 1985; SZ vom 26. Februar 1986; et Die Weltvom 13.Mai 1989)

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  102. Günter Gaus hatte sich zwar in der Tat gegen die Einheit ausgesprochen, (cf. Waiden, 1991(a)) Er forderte eine Entideologisierung der Einheitsfrage aber nicht zuletzt deswegen, weil er nicht blind sein wollte für die Landsleute im Osten, so daß er gewissermaßen die Teilung — des vormaligen Nationalstaates — anerkennen wollte, um die Teilung — der Nation — zu überwinden. Wenn Gaus auch von der, „Illusion der deutschen Wiedervereinigung“ (Gaus, zitiert nach Waiden, 1981(b)) gesprochen hatte, so wies die NZZ deshalb doch zurecht daraufhin, daß sich daraus keine Totalabsage an die Einheit ableiten ließ, Gaus halte langfristig immerhin eine deutsch-deutsche Konföderation für denkbar, (cf. NZZ vom 15. November 1981) Die schien mit seiner Forderung nach einem „Verzicht auf eine abermalige Machtballung in der Mitte Europas“ (Gaus, zitiert nach Waiden, 1981(b)) durchaus vereinbar.

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  103. NZZ vom 15. November 1981.

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  104. Dürrenmatt, zitiert nach Rexin, 1997, S.U.

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  105. Boiling, 1985, S. 246.

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  106. Dies galt zunehmend nicht nur für Einzelpersonen, sondern kennzeichnete durchaus breite Parteiströmungen. So hieß es in der „Berliner Erklärung“ der SPD noch nach Öffnung der Mauer sibyllinisch, man wolle nicht zurück ins Zeitalter der Nationalstaaten, (cf. FAZ vom 12. Dezember 1989) Für das auf dem Programm-Parteitag der SPD in Berlin vom 18. bis 20. Dezember 1989 zu beratene Grundsatzprogramm hatte der Programmentwurf vom März 1989 die Formulierung vorgesehen: „Die Frage der Nation hat sich nicht erledigt (...). Es muß offen bleiben, ob und wie die Deutschen in beiden Staaten in einer europäischen Friedensordnung zu institutioneller Gemeinschaft finden“. (Anträge zum Programm-Parteitag der SPD in Berlin, Ziffer 102, S. 16) Hierzu hatte der Ortsverein München-Neuhausen-Nymphenburg den Änderungsantrag eingereicht: „Eme europäische Friedensordnung ist auf absehbare Zeit nur auf der Basis der Existenz von zwei deutschen Staaten denkbar.“ (op. cit., Änderungsantrag 265, Ziffer 21, S. 241) Während eine solche eindeutige Absage an die staatliche Einheit auf dem Programm-Parteitag nicht mehrheitsfähig war, ist gleiches über eine eindeutige Zusage zu berichten, die sich dem beschlossenen Grundsatzprogramm nicht entnehmen läßt: „Wir streben einen Zustand des Friedens in Europa an, in dem das deutsche Volk in freier Selbstbestimmung seine Einheit findet. Die Menschen in beiden deutschen Staaten werden über die Form institutioneller Gemeinschaft in einem sich einigenden Europa entscheiden.“ (Vorstand der SPD, 1990, S. 14) Eher also wurden konföderative Strukturen favorisiert, wobei die Möglichkeit der staatlichen Einheit nicht ausgeschlossen wurde. Große Teile der westdeutschen Linken also, in der SPD wie bei den Grünen, haben das — bei Tschechen, Ungarn und Polen begrüßte — „zurück nach Europa“ bei den eigenen Landsleuten eher als (DM-)Nationalismus beargwöhnt und sich mit dem Verlust des zweiten deutschen Staates nur zögerlich arrangiert.

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  107. Cf. Greiffenhagen, 1993, S. 52; Kosthorst, 1988, S. 20f. et S. 24f.; Körte, 1993, S. 18f; et Langguth, 1996.

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  108. Wehler, zitiert nach Kosthorst, 1988, S. 23.

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  109. Cf. Low, 1989, S. 138.

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  110. W.Mommsen, 1981.

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  111. Wellershoff, 1979, S. 77. Franz Xaver Kroetz bekundete gar: „Mir ist die DDR so fremd wie die Mongolei“, was Marcel Reich-Ranicki mit den Worten: „Das gefällt mir außerordentlich“ kommentierte, (cf. Walser, 1988)

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  112. Kühnl, 1986, S. 308f.

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  113. Op. cit., S. 309.

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  114. Op. cit., S. 311.

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  115. Bleek, 1989, S. 197.

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  116. Cf. Weidenfeld/Korte, 1991, S. 160f.

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  117. Cf. Behrmann, 1988, S 88ff.; et Francois, 1995, S. lOlf.

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  118. Wie Walser in seinem aufsehenerregenden Beitrag in der „Zeit“ 1988 unter direktem Rekurs auf die ostdeutschen Landschaften zu erkennen gab. (cf. Greiffenhagen, 1993, S. 50) Schon zuvor freilich hatte Walser die Frage gestellt: „Warum akzeptieren wir eine Teilung wie ein Naturgesetz, obwohl wir einsehen können, daß sie aus ganz und gar zeitlichen Bedingungen entstand?“ (Walser, 1979, S. 49) Zur Kritik an Walser siehe: Langguth, 1996.

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  119. Sommer, 1986, S. 19.

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  120. Op. cit., S. 25.

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  121. Op. cit., S. 29f.

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  122. Op. cit., S. 38.

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  123. Op. cit., S. 33.

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  124. Op. cit., S. 39.

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  125. Sommer, zitiert nach Greiffenhagen, 1993, S. 51.

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  126. FAZ vom 6. Juni 1988. Eckhard Jesse beklagt sich mit Blick auf die bundesdeutsche DDR-Forschung: „Es galt mitunter als anrüchig, den zweiten deutschen Staat als das zu bezeichnen, was er war — eine Diktatur“. Das scheint begründet: Der ausgewiesene Stasi-Experte Karl Wilhelm Fricke wurde erst 1990 zur DDR-Forschertagung eingeladen, (cf. Low, 1989, S. 127,129, 132)

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  127. Cf. Brandt/Ammon, 1982, S. 158; Grüner, 1993, S. 338; Weidenfeld, 1989, S. 24ff.; et Winkler, 1995, S. 27.

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  128. Schmid, zitiert nach Sauermann, 1982, S. 75. Schmid stieß mit dieser Position freilich in Deutschland (cf. Fetscher, 1979, S. 119f. et S. 131) wie in den USA (cf. Gress, 1982) auf energische Kritik.

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  129. Cf. FAZ vom 6. Dezember 1985; Schoeps, 1986, S. 9; et Wolfrum, 1998, S. 13.

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  130. Cf. Die Welt vom 24. Dezember 1982; et Ludwig, 1995; S. 66ff.

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  131. Cf. Wehler, 1982.

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  132. Sontheimer, 1986, S. 25.

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  133. Cf. Brandt/Ammon, zitiert nach Grüner, 1993, S. 339f.

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  134. Cf. Die Welt vom 9. Januar 1984; cf. Schoch, 1992, S. 139f.

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  135. Cf. Körte, 1989, S.116ff.

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  136. Venohr, 1982(a), S. 13. Wolfgang Venohr äußerte die Sorge, die Teilung Deutschlands sei keine Gewähr für den Frieden, sondern stehe diesem in Wahrheit im Wege: Der Status quo der deutschen Spaltung stelle die eigentliche Kriegsgefahr dar. Die Deutschen hätten deshalb die Wahl zwischen der deutschen Einheit auf dem Schlachtfeld — in der Katastrophe der totalen Vernichtung durch den auf Mitteleuropa begrenzten Atomkrieg der beiden ihr jeweiliges Territorium gegenseitig verschonenden Supermächte mit Deutschland als erklärter „Hauptkampflinie“ — und der Einheit auf dem Wege der Konföderation als „einzig wirksame Garantie für den europäischen Frieden“. (Venohr, 1982(a), S. 6, cf. op. cit., S. 8; et Venohr, 1982(b), S. 181ff.) „Deblockiert Europa!“ (Schweisfurth, 1982, S. 93) und „Denuklearisiert Europa“ (op. cit., S. 97), propagierte Theodor Schweisfurth, denn nur auf diesem Wege könne die Verwandlung Deutschlands „in einen gigantischen atomaren Verbrennungsofen“ (op. cit., S. 95) verhindert werden. Wenn der Nationalneutralismus von Erwin K. Scheuch ausschließlich als unheilige Allianz von Antiamerikanismus, aggressivem Nationalismus, Neutralismus, Pazifismus und Sozialismus (cf. Scheuch, 1984, S. 177) begriffen und hinter all dem die Absicht des Schutzes ”einheimische(r) E- und U-Dutzendware“ (op. cit., S. 183) linker Kulturseilschaften vermutet wurde, scheint deshalb — bei aller Berechtigung einiger Kritikpunkte — insgesamt zu kurz gegriffen, nämlich das Motiv der Furcht vor einem A-tomschlag zu niedrig in Anschlag gebracht zu werden.

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  137. Cf. Weidenfeld/Korte, 1991, S. 189; et Winkler, 1995, S. 24.

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  138. Dies geht übereinstimmend aus den Erhebungen von Infas, Infratest und der FGW hervor. Allein das IfD ermittelte in der zweiten Hälfte der 80er Jahre ein sichtbares Nachlassen des Wunsches, die Wiedervereinigung möge kommen, wobei auch die Aliensbacher Daten ein Zustimmungsniveau von rund zwei Dritteln anzeigen, (cf. Glaab, 1999, S. 129ff; et Jansen, 1990, S. 80)

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  139. Cf. Herdegen, 1996, S. 247; et Körte, 1993, S. 25.

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  140. Daß die „deutsche Nation morgen“, wonach in der Allensbacher Umfrage vom Dezember 1986 ebenfalls gefragt wurde, nur schwach stärker mit der Bundesrepublik gleichgesetzt wurde als die „deutsche Nation heute“ — Bundesrepublik antworteten 41%, diese und die DDR 31% — läßt darauf schließen, daß die Position derer, die die DDR inkludierten, von einiger Stabilität gewesen ist und die Nation im umfassenderen Sinne nicht als Auslaufmodell galt. 1989, als das IfD eine weitere Befragung durchführte, hatte sich das Verhältnis im Blick auf die Zukunft gar umgekehrt. Zwar verstanden nun immerhin 46% der Befragten unter der „deutschen Nation heute“ einzig die Bundesrepublik (Bundesrepublik und DDR: 29%), die „deutsche Nation morgen“ aber bestand wieder eher aus beiden deutschen Staaten — nur die Bundesrepublik: 30%, Bundesrepublik und DDR: 41%. Die Frage lautete: „Einmal angenommen, im Fernsehen kommt ein Beitrag mit dem Titel: ‘Die deutsche Nation heute’. Könnten Sie nach dieser Liste sagen, was mit der deutschen Nation in diesem Fall gemeint ist?“ (Variation: „die deutsche Nation morgen“, „die deutsche Nation gestern“). Fraglich bleibt wiederum, was die Befragten jeweils unter Nation verstanden, (cf. Glaab, 1999, S. 70f.; et Herdegen, 1987, S. 207)

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  141. Cf. Die Welt, vom 27. Oktober 1987.

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  142. Cf. Körte, 1993, S. 25.

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  143. Schweigler, 1973, S. 195.

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  144. Op.cit., S. 184.

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  145. In diesem Jahr hat Schweigler seine Dissertation eingereicht.

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  146. Op. cit., S. 195.

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  147. Op. cit., S. 184.

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  148. Cf. Herdegen, 1987(b), S. 1271.

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  149. Cf. Winkler, 1995, S. 24; et Die Welt vom 30. Oktober 1987.

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  150. Cf. Natter, 1993, S. 24.

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  151. Einen solchen Konnex stellte ohne nähere Begründung Kühnl her, der unter anderem von diesen Zahlen auf die Ausbildung eines eigenen bundesdeutschen Nationalbewußt-seins schloß. (cf. Kühnl, 1986, S. 306)

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  152. Cf. Herdegen, 1987(b), S. 1265.

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  153. Frage: „Was meinen Sie zu folgendem Vorschlag zur Wiedervereinigung: Bedingungen für die Wiedervereinigung sind dabei folgende Forderungen: 1. Die DDR tritt aus dem Warschauer Pakt aus, die Bundesrepublik aus der NATO. 2. Es muß garantiert sein, daß das wiedervereinigte Deutschland neutral und bündnisfrei ist. 3. Das wiedervereinigte Deutschland kann sein Gesellschaftssystem in freien und geheimen Wahlen selbst bestimmen. Hier steht es noch einmal geschrieben. Wie stehen Sie dazu? Würden Sie eine Wiedervereinigung Deutschlands unter diesen Bedingungen begrüßen oder unter diesen Bedingungen nicht?“ (cf. Der Spiegel vom 31. Dezember 1984; et Glaab, 1999, S. 191)

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  154. Frage: „Darüber, wie die Beziehungen der Bundesrepublik zu anderen Staaten aussehen sollen, gibt es ja ganz unterschiedliche Ansichten. Könnten Sie einmal lesen, was die beiden hier sagen. Welchem würden Sie eher zustimmen, dem oberen oder dem unteren?“ — „Das Bündnis mit Amerika und den anderen befreundeten Staaten der westlichen Welt hat der Bundesrepublik seit mehr als 30 Jahren den Frieden und die Freiheit gesichert. Als neutraler Staat wären wir allein zu schwach, um uns bei einem Angriff zu verteidigen.“ (Zustimmung Bevölkerung insgesamt: 52%) — „Die Freiheit der Bundesrepublik ist auch dann nicht bedroht, wenn sie neutral wird. Und für den Weltfrieden und die Verständigung der Völker untereinander können wir mehr tun, wenn wir zu keinem der beiden Machtblöcke gehören“ (Zustimmung Bevölkerung insgesamt: 28%). (cf. Herdegen, 1987(a), S. 219)

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  155. Frage: „Es gibt ja verschiedene Gründe, warum jemand für die Überwindung der deutschen Teilung eintreten kann. Auf diesen Karten steht einiges, was uns andere gesagt haben. Könnten Sie bitte alles heraussuchen, was auch Sie unterstützen würden, wo auch Sie sagen würden, dafür würde sich die Überwindung der deutschen Teilung lohnenr (cf. Herdegen, 1987(b), S. 1264 et 1270)

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  156. Cf. Die Welt vom 30. Oktober 1987.

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  157. Cf. Glaab, 1999, S. 337; et Herdegen, 1987(b), S. 1266.

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  158. Das KD legte im November 1987 36 Aussagen auf Karten vor mit der Bitte: „Konnten Sie sich diese Karten hier bitte einmal ansehen und dann auf dieses Blatt verteilen, je nachdem, ob diese Dinge bei uns oder in der DDR besser sind (...).“ Deutlich konnte sich die DDR von der Bundesrepublik absetzen in puncto „Sportförderung“, „Sichere Arbeitsplätze“, „Mieten“, „Solidarität, Gemeinschaftssinn“. Damit deckt sich die Wahrnehmung der Vorzüge der DDR der Richtung nach mit derjenigen, welche Infratest 15 Jahre zuvor ermittelt hatte. (Im Bereich „Krankenversorgung“, „Förderung der Wissenschaft“ und „Schule, Weiterbildung“ wurde nun allerdings die Bundesrepublik bevorzugt.) Die Bundesrepublik schnitt laut dieser Erhebung wiederum in politischen Fragen sehr erheblich besser ab (Meinungsfreiheit, Menschenrechte, Weltoffenheit), zugleich maßen die Probanden wirtschaftlichen Unterschieden große Bedeutung zugunsten der Bundesrepublik bei („Versorgung mit Waren“, „Autos“, „Urlaub, Reisen“, „Modische Kleidung“), (cf. Glaab, 1999, S. 354f.)

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  159. Frage: „Sagen Sie mir bitte für jedes der folgenden Länder, ob die Bevölkerung in diesem Land viel Freiheit — nur etwas Freiheit — nur sehr wenig Freiheit — oder gar keine Freiheit hat.“ 1988 bekundeten sich selbst 90% der befragten Bundesbürger „viel Freiheit“. Die DDR bildete abgeschlagen gemeinsam mit der VR China, der Sowjetunion, Polen und Iran das Schlußlicht des internationalen Vergleichs, (cf. op. cit., S. 361)

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  160. Cf. Jansen, 1990, S. 238 et S. 248

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  161. Cf. Schiller, 1993, S. 36; Hattenhauer, 1984, S. 133f.; et Hattenhauer, 1996, S. 505.

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  162. Laut dieser Daten erreichte die DDR auf einem Skalometer von -5 bis +5 1977 einen negativen Sympathiewert von -1,2, während sie 1982 immerhin — 0,5 verbuchen konnte, um 1987 mit 0,7 einen positiven Wert zu erzielen. Frage Infas 1977: “Und jetzt nehmen wir einmal dieses Thermometer hier. Ich hätte gern gewußt, was Sie von der DDR halten. Nun zur Einstufung: Wo stufen Sie die DDR ein?” Frage Infratest 1982, 1987: “Ich lese Ihnen nun die Namen von verschiedenen Ländern vor. Ich würde gerne von Ihnen wissen, wie sympathisch Ihnen diese Länder sind. Sagen Sie es mir bitte anhand dieser Skala. Je weiter Sie auf den hellen Kästchen nach oben gehen, desto sympathischer ist Ihnen das betreffende Land; je weiter Sie auf den dunklen Kästchen nach unten gehen, desto unsympathischer ist es Ihnen.” (cf. Glaab, 1999, S. 341)

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  163. Cf. Jansen, 1990, S. 205f.

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  164. Cf. op. cit., S. 210.

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  165. Cf. op. cit., S. 196ff.

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  166. Die Frage lautete: “Stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie machen Ferien irgendwo am Schwarzen Meer. Eines Tages lernen Sie dort einen anderen Deutschen kennen. Im Gespräch erfahren Sie, daß er aus der DDR kommt, in der DDR wohnt. Was denken Sie wohl im ersten Moment, wenn Sie das erfahren? Sehen Sie doch bitte diese Karten einmal an: Was träfe davon zu?” “Ich wäre neugierig, mich mit ihm zu unterhalten” zogen kontinuierlich über 70%, “ich glaube, wir würden uns als Deutsche im Ausland gut verstehen” über 50%. “Ich glaube, wir hätten uns wenig zu sagen” kam nur auf 12–17% Nennungen. Kritisch anzumerken ist allerdings, daß diese Fragestellung eine nationale Zusammengehörigkeit suggeriert, die zu eruieren eigentlich ihr Ziel ist. (cf. Bleek, 1989, S. 207; Natter, 1993, S. 24f.)

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  167. Frage: “Wenn Sie an die Menschen denken, die in der DDR leben, also nicht an den Staat, sondern an die dortige Bevölkerung: Welche der Aussagen auf der Liste trifft da für Sie persönlich am ehesten zu?” Antwortverteilung: “Genauso Deutsche wie wir, denen ich mich eng verbunden fühle” — Gesamt: 40%, 16–29jährige: 21%, über 50jährige: 59%. “Auch Deutsche, deren Leben mich interessiert, obwohl ich wenig persönliche Beziehungen zu Ihnen habe” — Gesamt: 53%, 16–29jährige: 69%, über 50jährige: 37%. ,3ürger eines anderen Staates, die mir gleichgültig sind” — Gesamt: 3%, 16–29jährige: 4%, über 50jährige: 3%. ,3ürger eines anderen Staates, die ich als fremd empfinde” -Gesamt: 4%, 16–29jährige: 6%, über 50jährige: 1%. (cf. Glaab, 1999, S. 100f; et Jansen, 1990, S. 250)

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  168. Auf einer vom IfD Allensbach vorgelegten Skala zur Messung der Stärke des Eintretens für die Wiedervereinigung von 1 (=überhaupt nicht) bis 10 (= besonders stark) gaben sich die Angehörigen der jüngeren Altersgruppe selbst den Mittelwert 4.59, die der älteren sich selbst den Wert 6.81. Frage: “Das ist sicher nicht leicht zu sagen, aber was vermuten Sie, wie stark die meisten Menschen in der Bundesrepublik für die deutsche Einheit eintreten. Könnten Sie es nach dieser Leiter sagen: Null bedeutet: überhaupt nicht, die deutsche Einheit ist den meisten völlig egal, 10 bedeutet: besonders stark, die meisten treten für die deutsche Einheit ein. Welche Zahl nehmen Sie?” (cf. Herdegen, 1987(b), S. 1271)

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  169. Frage: “Würden Sie eine solche Wiedervereinigung wünschen, ablehnen, oder ist Ihnen das gleichgültig?” (cf. Glaab, 1999, S. 130 et S. 134; Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2857; et Die Welt vom 30. Oktober 1987)

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  170. Frage: “Ich lese Ihnen jetzt einige Begriffe vor, die zum Teil etwas unscharf sind und unter denen nicht jeder das gleiche versteht. Dennoch möchte ich Sie bitten, mir zu sagen, was Sie darüber denken. Sind die Deutschen in der Bundesrepublik und die Deutschen in der DDR ein Volk oder zwei Völker?” (cf. Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2826 et S. 2830)

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  171. An die “Schwarzmeerfrage” anknüpfend, wurde die Frage gestellt: “Und hätten Sie das Gefühl, daß es ein Landsmann ist, oder würde Sie mit ihm nicht mehr verbinden als mit einem Österreicher, der die gleiche Sprache spricht?’ (Variation: einem Schweizer...), (cf. Bleek, 1989, S. 208; Noelle-Neumann, 1976, S. 82; Noelle-Neumann/Piel, 1983, S. 203; et Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2911)

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  172. Cf. Bleek, 1989, S. 204ff.; et Natter, 1993, S. 26. Die Sympathiewerte für Franzosen und Holländer lagen zwar über denen für DDR-Bürger, zugleich aber auch die Antipathiewerte, so daß die DDR-Bürger per Saldo besser abschnitten.

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  173. In der Tat ist hier eine Ursache in der Kommunikationsproblematik zu finden, die trotz der menschlichen Erleichterungen dank der Ostpolitik dadurch gekennzeichnet war, daß es keinen organisierten Jugendaustausch gab. Ob aber diese Entwicklung nationale I-dentität mittelfristig grundlegend unterminiert hätte, bleibt angesichts der immerhin 65% der Bundesbürger im Alter von 14 bis 29 Jahren, die sich 1987 als Angehörige eines deutschen Volkes fühlten, diskutabel, (cf. Winkler, 1995, S. 24; et Haußer, 1986, S. 24)

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  174. Bleek, 1989, S. 209.

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  175. Cf. Schweigler, 1973, S. 144.

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  176. “Die eigentliche Frage lautet: Ist die deutsche Nation teilbar? (...) Aber diese eigentliche Frage ist heute nicht zu beantworten. Wir können nur einige Faktoren feststellen. Wenn man mich 1945 nach meiner Meinung gefragt hätte: Angenommen, Deutschland ist auch in dreißig Jahren, also 1975, geteilt, was wird dann aus der Nation? — dann hätte ich etwa geantwortet, a) Wahrscheinlich ist die Prämisse falsch; Deutschland wird nicht dreißig Jahre geteilt sein, b) Sollte dies wider jede vernünftige Erwartung doch geschehen, so wird die Nation damit ebenfalls gespalten sein oder als Thema nicht mehr existieren. Man sieht, beide Voraussetzungen wären falsch gewesen: Es gibt die Spaltung 1975 und es gibt das Thema der Nation 1975. (...) Hier und dort dokumentiert sich noch in der Verrenkung, wie deutsch wir beide sind (...). Und das nach einer Generation. Nach einer weiteren wird kaum noch einer leben, der sich daran erinnern kann oder will, daß die Deutschen einmal unter einem staatlichen Dach gelebt haben. Wird dann die Frage der deutschen Nation noch ein Problem sein? Man wäre geneigt, das zu verneinen; aber die Erfahrung, wie falsch eine solche Prognose 1945 gewesen wäre, ist unvergessen.” (Bahr, 1974, S. 69f.)

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  177. Cf. Glaab, 1999, S. 145f.; Weidenfeld/Korte, 1991, S. 189ff.; et Beyme, 1996, S. 71.

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  178. Cf. Weidenfeld/Korte, 1991, S. 192f.

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  179. Frage: “Fordert die Vereinigung von Bundesrepublik und DDR auch eine neue Verfassung?” (cf. Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2840)

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  180. Offe, 1993, S. 286.

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  181. Cf. Weidenfeld/Korte, 1991, S. 195.

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  182. Cf. Beyme, 1996, S. 23; et Weidenfeld/Glaab, 1995, S. 2875.

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  183. So eine Losung auf der Kreuzberger Demonstration am 3. Oktober 1990, für die man das Motto gewählt hatte: “Halts Maul, Deutschland — Es reicht”, (cf. Schröder, 1997; et Sprengel, 1991, S. 14)

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  184. Gerade sich als fortschrittlich einstufende Gegner der Einheit sind einem gewissermaßen antidemokratischen und konservativen, nämlich deterministischen Verständnis der Nation aufgesessen, wenn sie — trotz der voluntaristischen Bekundung der Bevölkerungsmehrheit — verbissen an der NichtZusammengehörigkeit der beiden Teile Deutschlands festhielten. Patrick Süskind unterstellte Brandt gar “Senilität” und einen klaren “Fall von Alzheimer”, denn “was gehört denn da zusammen, bitte sehr? Gar nichts!” (Süskind, zitiert nach Greiffenhagen, 1993, S. 49)

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  185. Koch, 1991, S. 319.

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  186. Schweigler, 1973, S. 99.

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  187. Dem “real-existierenden Sozialismus”, so schreibt Meuschel in ihrer ausführlichen Monographie, “(...) drohte ein allmählicher und eher unauffälliger Legitimationsverfall”, die “(...) Legitimationsansprüche des Regimes” seien als “schiere Fiktion zum Zwecke des Machterhalts” bloßgestellt worden. (Meuschel, 1992, S. 26) Verspielt worden sei so der Legitimitätsglaube, den “(...) man in der DDR dem politischen System ungewöhnlich lange entgegengebracht hat”. (Meuschel, 1991., S. 15) Thomas Gensicke ist sogar der Ansicht, die “kritische Stimmungslage von Ende 1988, Anfang 1989” (Gensicke, 1992, S. 1272) habe sich “erst im Jahre 1988 herausgebildet” (op. cit., 1.c.), wobei die “Stimmungslage in der DDR Anfang 1989 noch nicht auf breiter Front umgeschlagen war”, (op. cit., S. 1282) “Der entscheidende Desillusionierungseffekt über die reale DDR-Wirklichkeit”, so Gensicke, “scheint tatsächlich erst mit der umfangreichen Enthüllungskampagne der Medien nach der Wende 1989 eingesetzt zu haben” (op. cit., 1.c.) — die wichtigste Phase des Legitimitätsverfalls wird hier also in die Zeit nach der Herbstrevolution verschoben. So weit gehen Veen und Zelle nicht, die allerdings auch konstatieren, daß “die legitimatorische Basis des DDR-Regimes seit Mitte der 80er Jahre (...) in relativ kurzer Zeit sehr brüchig geworden war”. (Veen/Zelle, 1995, S. 11) Thomas Koch behauptet in diesem Sinne, es habe keinen permanenten Gegensatz zwischen Bürgern und System gegeben, dieses habe auf einer Mischung aus Akzeptanz und Opportunismus basiert, “ehe es für breite Bevölkerungskreise die Attribute einer angemessenen sozialen Ordnung verlor” (Koch, 1991, S. 319f.). Auch hier wird also der Eindruck vermittelt, es habe eine legitimatorische Grundlage für das SED-Regime gegeben, die dann in den 80er erodiert sei. Der Historiker Heinz Niemann — zu DDR-Zeiten Hochschullehrer in Leipzig und Berlin — gelangt zu der Überzeugung, die Führungsrolle der SED sei von der Bevölkerungsmehrheit in der DDR angenommen, das SED-System sei “qua Massenloyalität” “mehrheitlich legitimiert” worden, (zitiert nach Spittmann, 1995, S. 6)

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  188. Cf. Greiffenhagen, 1993, S. 41.

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  189. Cf. Meyer, 1990, S. 156.

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  190. Jarausch, 1995, S. 10.

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  191. Op. cit., 1.c.

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  192. Op. cit., 1.c.

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  193. Fritze, 1996, S. 122.

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  194. Um die Legitimitätsbasis der DDR abzuschätzen, wird vielerorts Bezug genommen auf empirisches Material; etwa die Umfragen des Leipziger Institutes für Jugendforschung (cf. Veen/Zelle, 1995, S. 10) oder die Erhebungen des Instituts tur Meinungsforschung beim SED-Politbüro, das von 1964 bis 1979 existierte (Niemann; cf. Spittmann, 1995, S. 6), des Instituts für Soziologie der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED und des Instituts für Soziologie und Sozialpolitik der Akademie der Wissenschaften der DDR. (cf. Gensicke, 1992, S. 1267) Dabei werden fälschlicherweise Erhebungsergebnisse, die unter den Bedingungen totalitärer Zwangsherrschaft zustande gekommen sind, für bare Münze genommen. Eckhard Jesse weist in seinem Aufsatz “War die DDR totalitär?” daraufhin, daß aus dem Umstand, daß nach den in der DDR erhobenen Daten das Vertrauen der Bürger in den 80er Jahren zum Teil beträchtlich abgenommen habe, nicht geschlossen werden dürfe, Honecker habe einen etwaig eingeräumten Vertrauenskredit verspielt, sondern daß die Umfrageergebnisse eher Ausdruck erhöhten Mutes seien, die tatsächliche Einstellung kundzutun, (cf. Jesse, 1994, S. 16) Daß es für ehrliche Antworten in der Tat eines erheblichen Mutes bedurfte, den aufzubringen gewiß viele Befragte sich scheuten, zeigen Fälle, in denen das MfS nicht davor zurückschreckte, die — unter zugesicherter Anonymität ausgefüllten — Fragebögen bei Vernehmungen vorzulegen, (cf. Wolle, 1998, S. 71) Die quantitativen Daten der DDR-Institute sind folglich nicht repräsentativ und wissenschaftlich nicht verwertbar.

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  195. Schon vor der Inftratest-Erhebungsreihe wurde im Westen DDR-Forschung auch als quantitative Einstellungsforschung betrieben. So interviewte das Aliensbacher IfD zum Beispiel während der “Weltjugendspiele” 1951 in Ost-Berlin 500 Jugendliche, so befragte das Emnid-Institut zwischen 1956 und 1960 aus der DDR stammende Besucher der West-Berliner Grünen Woche, (cf. Schweigler, 1973, S. 86ff.; dort sind auch die Umfrageergebnisse dokumentiert) Diesen Untersuchungen jedoch ist gemeinsam, den Kriterien sozialwissenschaftlicher Repräsentativität schon hinsichtlich der Stichprobenauswahl nicht zu entsprechen. Erschwerend hinzu kamen Verunsicherung und Mißtrauen seitens der Befragten, (cf. op. cit., S. 88. Angesichts dieser seiner Bewertung der Zuverlässigkeit der Daten verwundert es, daß Schweigler seine Argumentation wesentlich auf die Aussagekraft der Erhebungen stützt.) Nach dem Bau der Mauer war die Forschung zusätzlich beeinträchtigt, so daß die als Forschungsprogramm der Bundesregierung von Infratest zwischen 1968 und 1989 regelmäßig durchgerührten — bis zur Revolution als “Verschlußsache” behandelten — Befragungen nach Lage der Dinge tatsächlich “weltweit die einzige Datensammlung darstellen), die in Kontinuität empirisch gewonnene verallgemeinerungsfahige Ergebnisse zu Einstellungen, Meinungen und Verhaltensweisen der DDR-Bevölkerung ausweist”. (Köhler, 1995, S. 1637) Da eine Befragung der DDR-Bürger in der DDR aus naheliegenden Gründen ebenso entfiel wie die Befragung der in der Bundesrepublik weilenden DDR-Bürger (mögliche Pressionen, atypische Personengruppe der Rentner), griff man auf die Methode der indirekten Befragung zurück, also auf die Bundesbürger als Sprachrohr einer Person X, die man in der DDR besucht hatte. Auf diese Weise wurden insgesamt 27.000 Interviews durchgeführt, (cf. op. cit., S. 1640f.) Der Stellvertreterforschung eigen ist die Problematik, daß eigene Perzeptionen auf die Einstellungen der Person X projiziert werden könnten und daß — selbst wenn diese Schwierigkeit durch Kontrollbefragungen zur Ermittlung der Konsistenz der Aussagen wenigstens in Grenzen gehalten wird — naturgemäß nur die Einstellungen derjenigen DDR-Bürger ermittelt werden können, die über Westkontakte verfügten, (cf. op. cit., S. 1642 et S. 1660) Deshalb sind die Umfrageresultate eher als globale Trendanzeigen zu verstehen. Als solche sind sie fruchtbar. Die erste repräsentative Umfrage, die ein westliches Meinungsforschungsinstitut in der DDR durchführte, wurde 1987 von “Forsa” im Auftrag der Illustrierten “Stern” erhoben, (cf. FAZ vom 9. September 1987) Auch diese Untersuchung ist mit dem Problem des Mißtrauens der Befragten behaftet, dies jedoch in vergleichsweise geringem Maße, so daß sie in die Überlegungen einbezogen wird.

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  196. Nach Kenntnis des Autors geben die Stasi-Akten zum — schwerlich in einzelnen Berichten darstellbaren — sehr diffusen Aspekt des “nationalisms” keine differenzierte Auskunft. Eigene Recherchen bei der Gauck-Behörde, bei denen rund 300 Seiten Akten aus den 70er und 80er Jahren eingesehen werden konnten, brachten keinen entscheidenden Erkenntnisgewinn — erst recht keinen, der auf die Mehrheitsmeinung der Bürger in der DDR hochzurechnen wäre. Dennoch dürfte die SED-Führung über eine Art Grundstimmung der Bevölkerung informiert gewesen sein.

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  197. Cf. Betz, 1993, S.U.

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  198. Dörner, 1996, S. 61.

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  199. Motschmann, 1979, S. 259.

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  200. Cf. Hirschman, 1970; et Hirschman, 1992.

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  201. Cf. Kleßmann, 1988, S. 321.

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  202. Richert, zitiert nach op. cit., 1.c.

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  203. Eisenfeld, 1995, S. 192.

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  204. Fricke, 1992, S. 48.

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  205. Meuschel, 1991, S. 17.

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  206. Sigrid Meuschel macht im “politisch-kulturellen Unterfutter” eine “Normenkongruenz” (op. cit., S. 16) aus und eine Herrschaftsbegründung der Partei, welche die “(...) in einer Gesellschaft dominante(n) Wertorientierungen in einer Weise umstrukturiert und bündelt, die auf Zustimmung stößt”, (op. cit., 1.c.)

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  207. Cf. Riegel, 1995, S. 226.

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  208. Cf. Fricke, 1992, S. 45f. Die Kommunisten haben schon bei der Wahl zum 3. Volkskongreß kein freies Votum mehr riskiert, und die Wahlen zur Volkskammer am 15. Oktober 1950 wurden nach dem Prinzip einer gemeinsamen Kandidatenliste der Nationalen Front abgehalten.

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  209. Gerade das Verhalten der politischen Elite ist gekennzeichnet durch die Einsicht in die massiven Legitimitätsprobleme des neuen Staates. Am 9. Juni 1953 sah sich das Politbüro der SED angesichts der schweren inneren Krise veranlaßt, einen in Moskau initiierten “Neuen Kurs” zu verkünden. Auch die Normerhöhung des 13. Plenums der SED kann als Beleg dessen gewertet werden, daß die Aufbaueuphorie der Bevölkerung und deren Glaube an die stalinistische Mission nicht eben überwältigend waren. Zudem gab es innerhalb des Politbüros Opposition (Wilhelm Zaisser, Rudolf Herrnstadt), und Walter Ulbricht hat persönlich 1959 zugegeben, für das Frühjahr 1957 mit einem neuerlichen Aufstand gerechnet zu haben, wobei man diesmal rechtzeitig in die Gegenoffensive übergegangen sei. (cf. Ulbricht, 1959; et Fricke, 1992, S. 50ff.)

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  210. Cf.Meuschel, 1991, S. 18.

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  211. Overesch, 1995, S. 1966.

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  212. Cf. Kleßmann, 1991, S. 299.

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  213. “Grundsätze und Ziele der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands”, 1951, S. 10.

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  214. Op. cit., 1.c.

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  215. “Manifest an das deutsche Volk”, 1951, S. 25ff.

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  216. Op. cit., S. 25.

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  217. Grundsätze des Demokratischen Blocks vom 19. August 1949, (20. 08. 1949) 1998, S. 62.

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  218. “Um Deutschlands Einheit und Lebensfähigkeit”, 1951, S. 78.

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  219. Cf. Neues Deutschland vom 23. April 1946.

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  220. “Manifest an das deutsche Volk”, 1951, S. 30.

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  221. Zitiert nach Hildebrandt, 1985, S. 197.

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  222. Zitiert nach op. cit., 1.c.

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  223. Grotewohl, zitiert nach Neues Deutschland vom 13. Oktober 1949.

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  224. Ibid., zitiert nach Judt, 1998, S. 493.

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  225. Pieck, (20. 06. 1950) 1998, S. 511.

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  226. Op. cit., 1.c. Gebräuchlich waren gleichermaßen die Ausdrücke: Bonner “Kolonialregierung”, “Kolonialkabinett” und “Kolonialparlament”, (cf. Neues Deutschland vom 25. Oktober 1949)

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  227. Pieck, (20. 06. 1950) 1998, S. 511.

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  228. Ibid., zitiert nach Neues Deutschland vom 12. Oktober 1949.

    Google Scholar 

  229. Ibid., zitiert nach op. cit.

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  230. Ibid., zitiert nach op. cit.

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  231. Zitiert nach Riegel, 1995, S. 229.

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  232. Auch in Dokumenten stärker innenpolitischen Gehalts fällt die prominente Nennung des Ziels der Einheit auf. So ist etwa im Protokoll der Politbürositzung vom 14. März 1954 zur Kirchenpolitik von der “demokratische(n) Wiedervereinigung Deutschlands” (Protokoll Nr. 15/54 der Sitzung des Politbüros des Zentralkomitees (14. 03. 1954) 1998, S. 385) und vom “Kampf um die demokratische Einheit Deutschlands” (op. cit., S. 387), für den die Bedeutung der religiös gebundenen Schichten nicht länger unterschätzt werden dürfe, die Rede.

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  233. Ulbricht, 1954, S. 861.

    Google Scholar 

  234. Op. cit., S. 889.

    Google Scholar 

  235. Op. cit., S. 861

    Google Scholar 

  236. Op. cit., S. 887.

    Google Scholar 

  237. Grotewohl, (22. 03. 1950) 1998, S. 334.

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  238. Zitiert nach Neues Deutschland vom 5. Oktober 1949

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  239. Op. cit.

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  240. Op. cit.

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  241. Winzer, 1949.

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  242. Cf. Faulenbach, 1998, S. 18.

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  243. Cf. Mosse, 1976, S. 84; et Schoch, 1992, S. 135.

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  244. Appell des H. Nationalkongresses, zitiert nach Schweitzer, 1975, S. 531.

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  245. Ibid., zitiert nach op. cit., S. 532.

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  246. Dieckmann, zitiert nach Schweitzer, 1975, S. 534.

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  247. “Wer ist ein Patriot?”, (1955) 1998, S. 512.

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  248. Ulbricht. 1954. S. 888.

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  249. Münkler, 1998, S. 17. Zum “creation myth” der DDR siehe auch: Fulbrook, 1997, S. 74.

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  250. Op. cit. 1.c.

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  251. Cf. Münkler, 1998, S. 25f.; Fulbrook, 1997, S. 79; et Terray, 1995, S. 192. Beachtlich hierzu auch die Bezeichnung “Thälmann-Pioniere”.

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  252. Aus dem DDR-Geschichtsbuch “Lehrbuch für den Geschichtsunterricht” vom Beginn der 50er Jahre, zitiert nach Marienfeld, 1988, S. 49.

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  253. Cf. Jebens, 1987, S. 26. Auf die symbolische Wirkung der Sprengungen achtete man genau, was die diesen zugemessene Bedeutung unterstreicht. Bekanntlicherweise hat man zwar das Berliner Stadtschloß gesprengt, den Balkon aber, von dem aus Karl Liebknecht im Jahre 1918 die “freie sozialistische” Republik ausgerufen hatte, ließ man unversehrt. Er wurde in das Staatsratsgebäude eingefügt, (cf. Hanke, 1989, S. 183; et Hat-tenhauer, 1984, S. 170)

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  254. Cf. Verfassung der DDR vom 7. Oktober 1949, (1949) 1985, S. 197.

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  255. Cf. Gibas, 1999, S. 28; et Schweitzer, 1976, S. 549.

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  256. Cf. Gibas, 1999, S. 27; et Hattenhauer, 1984, S. 69.

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  257. Welch bizarre Blüten die Versuche der DDR-Führung trieb, die SED ins rechte Licht zu setzen, bezeugt das von Louis Fürnberg stammende Hohelied, “Die Partei” aus dem Jahr 1950. Es liefert eine national-pathetischen Liedern aus dem 19. Jahrhundert ebenbürtige Apotheose. Die Partei war in der Tat als Nationsrepräsentant, zugleich aber auch als -kommunistisch-eschatologischer — Nationsersatz konstruiert. Dabei wurde, aus heutiger Sicht, die Grenze zum Grotesken überschritten: “Die Partei hat immer recht. Sie hat uns alles gegeben. Sonne und Wind, Und sie geizte nie. Wo sie war, war das Leben. Was wir sind, sind wir durch sie. Sie hat uns niemals verlassen. Fror auch die Welt, uns war warm. Uns schützt die Mutter der Massen. Uns trägt ihr mächtiger Arm. Die Partei, Die Partei, die hat immer recht! Und, Genossen, es bleibet dabei; Denn wer kämpft für das Recht, Der hat immer recht Gegen Lüge und Ausbeuterei. Wer das Leben beleidigt, Ist dumm oder schlecht, Wer die Menschheit verteidigt, Hat immer recht. So aus Leninschem Geist, Wächst, von Stalin geschweißt, Die Partei — die Partei — die Partei. (...)” (zitiert nach Judt, 1998, S. 47)

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  258. Cf. Gibas, 1999, S. 27ff.

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  259. Fulbrook, 1997, S. 74f.

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  260. Münkler, 1998, S. 22.

    Google Scholar 

  261. Cf. Breuilly, 1993, S. 43f.; Münkler, 1998, S. 22f.; Kocka, 1998, S. 110. Schon einen Monat nach Kriegsende beantwortete das “Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands” in seinem Aufruf an das deutsche Volk zum “Aufbau eines antifaschistisch-demokratischen Deutschlands” die Frage, wer die Schuld an der Katastrophe trage, mit dem Verweis auf die “aktiven Anhänger” der Nazipartei, die “Träger des reaktionären Militarismus” und die “imperialistischen Auftraggeber der Nazipartei”, (zitiert nach Kleßmann, 1991, S. 411) Allerdings ist erstens der Topos vom deutschen Volk in der Rolle des verführten Opfers auch in Dokumenten anderer Parteien zu finden — so im Aufruf des Zentralausschusses der SPD vom 15. Juni 1945 (cf. op. cit., S. 415ff.) und in den Kölner Leitsätzen der CDU (cf. op. cit., S. 423ff.) — und zweitens auch in dem KPD-Aufruf von der “Mitschuld und Mitverantwortung” des deutschen Volkes die Rede (zitiert nach op. cit., S. 411). Der wesentliche Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland bestand deswegen vor allem darin, daß die DDR sich als Antithese zum Faschismus begriff und sich somit von der Last dieses Erbes freisprach — sowie alle, die beim Aufbau dieses Staates hilfreich waren.

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  262. Münkler, 1998, S. 23f.; cf. Grunenberg, 1993, S. 131ff.

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  263. Cf.Terray, 1995, S. 191.

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  264. Fulbrook, 1997, S. 76.

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  265. Die SAGs gingen erst in den 50er Jahren in den Besitz der DDR über, und zwar am 19. Mai 1950 23 SAGs, am 29. April 1953 weitere 66 und nach dem 17. Juni der Rest, bis die DDR am 1.1. 1954 offiziell von Reparationen befreit wurde, (cf. Ruben, 1998, S. 28)

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  266. Cf. Kleßmann, 1991, S. 107.

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  267. Cf. Fricke, 1992, S. 43; et Riegel, 1995, S. 226.

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  268. Cf. Fricke, 1979, S. 69 et S. 73.

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  269. NKWD: Volkskommissariat des Inneren (der UdSSR); MWD: Ministerium für Staatssicherheit (der UdSSR).

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  270. Cf. Erler/Otto/Prieß, 1990, S. 727; Fricke, 1979, S. 72; Klonowsky/Flocken, 1991, S. 25f.; Neubert, 1998(b), S. 863ff.; Schroeder, 1998, S. 69.

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  271. Cf. Fricke, 1979, S. 69–94, insbes. 73ff. et S. 93; et Kappelt, 1997, S. 243ff.

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  272. Über die Zahl der Opfer findet man auch in der jüngeren Literatur unterschiedliche Angaben. Natalija Jeske (cf. Jeske, 1998, S. 192) und Alexander v. Plato (cf. Plato, 1998, S. 44 et S. 54f.) gehen, den offiziellen Moskauer Angaben folgend, von rund 43.000 bis 44.000 Toten in Stalins Lagern zwischen Juni 1945 und Februar 1950 aus -wobei eingeräumt wird, daß die Gesamtzahl der tatsächlich Inhaftierten rund 189.000, nicht, wie offiziell angegeben, 157.837 betrug, so daß die genaue Zahl von Todesopfern schwer zu benennen sei. (cf. Plato, 1998, S. 53f.) Demgegenüber weisen Michael Klonovsky und Jan v. Flocken (cf. Klonovsky/Flocken, 1991, S. 17ff.) daraufhin, daß die Exaktheit der offiziellen Zahlen zweifelhaft erscheine, da es keine lückenlose systematische und namentliche Zählung der Toten in den Lagern gegeben habe, weshalb von einer Moskauer “Tiefstapelei” (op. cit., S. 19) gesprochen und eine Zahl von rund 60.000 Toten für realistisch erachtet wird. Christa Hoffinann spricht sogar von 65.000–80.000 Todesopfern in den Lagern der SMAD, Wolfgang Schuller von 105.500 ums Leben gekommenen Häftlingen, (cf. Hoffinann, 1992, S. 215; et Schuller, 1993, S. 69ff.)

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  273. Cf. Fricke, 1979, S. 94f.; Kappelt, 1997, S. 242; et Schroeder, 1998, S. 69.

    Google Scholar 

  274. Cf. Neubert, 1998(b), S. 864.

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  275. Schroeder, 1998, S. 68; cf. Neubert, 1998(b), S. 863f.

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  276. Kappelt, 1997, S. 233. Da seitens der SMAD die “antifaschistische” Entnazifizierung bereits am 26. Februar 1948 für offiziell beendet erklärt wurde, entfiel fortan selbst die ideologieimmanente Rechtfertigung für den Zweck der Internierungslager. (cf. Fricke, 1979, S. 72; Klonowsky/Flocken, 1991, S. 25f.; et Schroeder, 1998, S. 69)

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  277. Meyer-Seitz, 1998, S. 234.

    Google Scholar 

  278. Op. cit., 1.c.

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  279. Cf. Kleßmann, 1991, S. 268; Klonowsky/Flocken, 1991, S. 48f. et S. 211–225; et Schroeder, 1998, S. 66f.

    Google Scholar 

  280. Terray, 1995, S. 191.

    Google Scholar 

  281. Kleßmann, 1991, S. 299f.

    Google Scholar 

  282. Honecker, zitiert nach Schweitzer, 1975, S. 521.

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  283. Cf. Mählert/Stephan, 1996, S. 90ff.

    Google Scholar 

  284. Cf. Neubert, 1998(a), S. 128f; et persönliche Mitteilung von Zeitzeugen.

    Google Scholar 

  285. Cf. Fulbrook, 1997, S. 76

    Google Scholar 

  286. Seton-Watson, 1977, S. 100.

    Google Scholar 

  287. Selbst die Volkspolizei, eigentlich Stütze des Regimes, hat sich damals in nicht unerheblicher Zahl mit den Aufständischen solidarisiert, (cf. Fricke, 1984, S. 216)

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  288. Schon 1951 kam es in der DDR zu offenen Konflikten und Warnstreiks, also zum Ausdruck mangelnden Legitimitätsglaubens der “Proletarier”, (cf. op. cit., S. 85) Gleiches gilt für andere Kreise und die Zeit nach dem 17. Juni: “Der bäuerliche Widerstand, der aus der besonderen gesellschaftlichen Struktur des Dorfes zu verstehen ist, beschränkte sich keineswegs auf passive Resistenz, sondern entwickelte sich in einzelnen Fällen zur politischen Aktion.” (cf. op. cit., S. 132) Kleinere Protestaktionen hatten oft sehr konkrete Anlässe — nachdem infolge der Zwangskollektivierung 1959/60 die Lebensmittelversorgung zusammenbrach, kam es beispielsweise in Jena zu Wutausbrüchen wartender Hausfrauen, weil die Lieferungen nicht für alle reichten. Doch dürften gerade gravierende Versorgungsengpässe geeignet sein, mit der Leistungsfähigkeit auch die Normengrundlage des sozialistischen Systems zu desavouieren. Ein Staat, der im Alltagsleben der Menschen auf Ablehnung stößt, wird kaum deren normative Zustimmung finden.

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  289. Cf. Hattenhauer, 1984, S. 130.

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  290. Laut den Verhaftungslisten des Innenministeriums der DDR waren rund zwei Drittel der verhafteten Demonstranten Arbeiter, addiert man die Gruppe der Angestellten und der Arbeitslosen hinzu, kommt man sogar auf einen Arbeiteranteil von fast vier Fünfteln. (cfBeier, 1993, S. 18f.)

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  291. Ruben, 1998, S. 29.

    Google Scholar 

  292. Cf. Beier, 1993, S. 12f.; Conze, 1963, S. 161; et Neubert, 1998(a), S. 86f.

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  293. Besser, 1985, S. 234.

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  294. Op. cit., 1.c.

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  295. Hinzu kamen Hunderte zum Teil schwer Verletzte und — was nicht zu vergessen ist — 40 sowjetische Soldaten, die wegen Befehlsverweigerung erschossen worden sein sollen, (cf. Neubert, 1998(a), S. 84 et S. 87; et Neubert, 1998(b), S. 865) Die vom Minister für Staatssicherheit genannten Zahlen von neunzehn getöteten Demonstranten und zwei getöteten unbeteiligten Personen sind zu niedrig angesetzt, (cf. Fricke, 1982, S. 15)

    Google Scholar 

  296. Wie dies Sigrid Meuschel konstatiert: Es sei “der SED gelungen, den Stalinismus aus der Erinnerung — aus der öffentlichen Diskussion ohnehin — auszugrenzen (...)”. (Meuschel, 1991, S. 17.)

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  297. Schon die Äußerungen Ulbrichts auf der 16. Tagung des ZK der SED im September 1953 und zwei Monate später in der Volkskammer, in denen dieser von der Existenz zweier deutscher Staaten ausging, signalisierten den Wandel, (cf. Schweizer, 1985, S. 40) Entscheidend für den von Moskau ausgehenden Kurswechsel aber wurde der NATO-Beitritt der Bundesrepublik, (cf. Meuschel, 1988, S. 414f.) Zu beachten ist der Hinweis Gottfried Ziegers, der vor dem Hintergrund der zweiten Berlinkrise von einem Übergang der UdSSR zur Drei-Staaten-These spricht, da West-Berlin aus Sicht Moskaus als “selbständige politische Einheit” durchaus einen dritten Staat auf deutschem Boden konstituiert habe. (cf. Zieger, 1988, S. 89)

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  298. Deutschlandplan des Volkes, (17. April 1960) 1998, S. 513. Diesem Plan folgte der am 6. Juli 1961 von der Volkskammer beschlossene “Deutsche Friedensplan”, hinsichtlich der Konföderationsidee in ähnlichem Tenor gehalten, (cf. Schweitzer, 1975, S. 551ff.)

    Google Scholar 

  299. Ulbricht, zitiert nach Schneider, 1982, S. 299.

    Google Scholar 

  300. Ibid., zitiert nach Schweitzer, 1975, S. 543.

    Google Scholar 

  301. Ibid., zitiert nach op. cit., S. 542 et S. 546.

    Google Scholar 

  302. Grotewohl, zitiert nach op. cit., S. 536.

    Google Scholar 

  303. Ibid., zitiert nach op. cit. S. 545

    Google Scholar 

  304. Ibid., zitiert nach op. cit., S. 541.

    Google Scholar 

  305. Ruben, 1998, S. 30.

    Google Scholar 

  306. Cf. Pollack, 1991, S. 383.

    Google Scholar 

  307. Bärwald/Maerker, 1963, S. 28. Einem Bericht des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen “Zur Situation in der Sowjetzone nach dem 13. August 1961” läßt sich entnehmen, daß sich gerade Teile der Jugend in offenkundiger Gegnerschaft zum System berunden haben. So sollen kommunistische Wochenschauen in Filmtheatern mit Lärmszenen quittiert worden sein, in Klubhäusern Bilder führender Kommunisten von den Wänden gerissen und zertrümmert, ja sogar Streifen der Volkspolizei von empörten Jugendlichen verprügelt worden sein. (cf. Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, 1961, S. 30)

    Google Scholar 

  308. Cf. Schuller, 1995, S. 189–204.

    Google Scholar 

  309. Ulbricht, zitiert nach Zieger, 1988, S. 95; cf. Mählert/Stephan, 1996, S. 147; et Meissner, 1984, S. 150.

    Google Scholar 

  310. Ulbricht, zitiert nach Riegel, 1995, S. 229.

    Google Scholar 

  311. Cf. Marienfeld, 1988, S. 54.

    Google Scholar 

  312. “Die geschichtliche Aufgabe der Deutschen Demokratischen Republik und die Zukunft Deutschlands”, 1962, S. 772.

    Google Scholar 

  313. Op. cit., S. 786.

    Google Scholar 

  314. Op. cit., S. 772.

    Google Scholar 

  315. Op.cit., l.c.

    Google Scholar 

  316. Op. cit., S. 761.

    Google Scholar 

  317. Op. cit., S. 761.

    Google Scholar 

  318. Op. cit., S. 772.

    Google Scholar 

  319. Op. cit., S. 761.

    Google Scholar 

  320. Op. cit., S. 759

    Google Scholar 

  321. Op. cit., S. 768

    Google Scholar 

  322. Op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  323. Op. cit., S. 786.

    Google Scholar 

  324. Op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  325. Op. cit., S. 782.

    Google Scholar 

  326. Op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  327. Op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  328. Parteiprogramm der SED von 1963, zitiert nach Schneider, 1982, S. 299.

    Google Scholar 

  329. Cf. Fricke, 1992, S. 59.

    Google Scholar 

  330. Norden, 1969, S. 83.

    Google Scholar 

  331. Op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  332. Op. cit., S. 80.

    Google Scholar 

  333. Ulbricht, zitiert nach Schweitzer, 1975, S. 577.

    Google Scholar 

  334. Der einflußreiche ZK-Mitarbeiter G. Kegel sprach in gewisser Vorwegnahme des BiNationen-Konzeptes schon 1966 von „zwei voneinander unabhängige(n) deutsche(n) Nationalstaaten“, (zitiert nach Meissner, 1984, S. 151) Auch in der Formulierung, jeder der beiden Staaten „verkörpert ein grundsätzlich anderes Deutschlands“, die dem erwähnten „Nationalen Dokument“ entnommen ist, darf man nachblickend einen frühen Vorboten der Honecketsehen Konstruktion sehen.

    Google Scholar 

  335. Ulbricht, 1967, S. 64f.

    Google Scholar 

  336. Cf. Zieger, 1988, S. 119.

    Google Scholar 

  337. Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik vom 9. April 1968, Präambel, (1968) 1985, S. 235.

    Google Scholar 

  338. Op. cit., Abschnitt I, Kapitel 1, Artikel 1, dokumentiert in op. cit., S. 235.

    Google Scholar 

  339. Op. cit., Artikel 8, dokumentiert in op. cit., S. 239.

    Google Scholar 

  340. Cf. Boldt, 1993, S. 306.

    Google Scholar 

  341. Cf. Zieger, 1988, S. 111.

    Google Scholar 

  342. Gruner, 1993, S. 325.

    Google Scholar 

  343. Meuschel, 1991, S. 20.

    Google Scholar 

  344. Cf. Köhler, 1995, S. 1646.

    Google Scholar 

  345. Low, 1991, S. 126.

    Google Scholar 

  346. Cf. Riegel, 1995, S. 221.

    Google Scholar 

  347. Fischbeck, 1995, 1193.

    Google Scholar 

  348. Cf. Kopstein, 1996, S. 417 et S. 422; et Mühler/Wippler, 1993, S. 699f.

    Google Scholar 

  349. Cf. Kowalczuk, 1996, S. 26; et Riegel, 1995, S. 229.

    Google Scholar 

  350. Cf. Kowalczuk, 1996, S. 24f.

    Google Scholar 

  351. Cf. Hildebrandt, 1985, S. 234.

    Google Scholar 

  352. Seiffert, 1992, S. 115.

    Google Scholar 

  353. Dieses Konzept wurde nicht erst von Honecker, wie gemeinhin angenommen, sondern von dessen Vorgänger in die deutschlandpolitische Argumentation der SED eingeführt. Ulbricht sprach schon am 17. Dezember 1970 in einer Rede auf der Sitzung der Kommission zur Vorbereitung des 25. Jahrestages der SED, auf die Gerhard Naumann und Eckhard Trümlper aufmerksam machen, vom „Prozeß der Herausbildung einer sozialistischen Nation“ und nannte die Bundesrepublik den „verbliebenen Rest der alten bürgerlichen deutschen Nation“. (Ulbricht, zitiert nach Naumann/Trümpler, 1991, S. 70ff. et S. 197ff.) Auf einer internationalen Pressekonferenz am 19. Januar 1971, auf die Klaus Motschmann hinweist, hat Ulbricht dann die „Einheit der Nation“ als „unrealistische Behauptung“ zurückgewiesen, (cf. Motschmann, 1979, S. 253) Eine gewisse Vorwegnahme des Bi-Nationen-Konzeptes darf man darüber hinaus erkennen in der Entgegnung Walter Ulbrichts auf die von Willy Brandt in der Regierungserklärung vom 28. Oktober 1969 artikulierte Absicht, die Einheit der Nation trotz der staatlichen Teilung wahren zu wollen, und in seinem im Januar 1970 vorgebrachten Hinweis, „zwischen den Krupps und den Krauses gibt es keine nationale Einheit“. (Ulbricht, zitiert nach Schweizer, 1985, S. 51) Aus Anlaß des 21. Jahrestages der DDR sprach Ulbricht über die „Hauptaufgaben in den 70er Jahren“, wobei er erklärte, die „Entwicklung der Deutschen Demokratischen Republik war gekennzeichnet durch (...) die Entwicklung der sozialistischen Nationalkultur“. (Ulbricht, zitiert nach Neues Deutschland vom 8. Oktober 1970) Die DDR sei, so Ulbricht damals, ein „sozialistischer deutscher Nationalstaat“, (cf. op. cit.) Ebendieser Formulierungen bediente sich bei gleichem Anlaß auch Stoph. Dieser ließ ferner wissen, die „These von der ,Einheit der Nation’ (steht) im Widerspruch zur Wirklichkeit“, die USA hätten die Nation gespalten. (Stoph, zitiert nach Neues Deutschland vom 7. Oktober 1970) Da nichtsdestotrotz Honecker derjenige war, der die neue Linie öffentlichkeitswirksam propagierte, ist er die in diesem Kontext deutlich wichtigere Figur, weshalb der Ausdruck „Honecker’sche Wende“ als gerechtfertigt erscheint, (cf. Meissner, 1984, S. 151; Rexin, 1988, S. 45; et Riegel, 1995, S. 230) Die geistigen Wurzeln des Entwurfes können wohl im 1969 in Moskau erschienenen Buch „Lenin über das Wesen der Nation und Wege der Bildung einer übernationalen Gemeinschaft der Völker“ von S.T. Kaltachtschjan erblickt werden, der in bezug auf Deutschland anmerkte, dort habe sich die Nation selbst in zwei Typen gespalten, die „Deutsche Nation“ in der Bundesrepublik und die „Sozialistische Deutsche Nation“ der DDR. (cf. Schweitzer, 1976, S. 502) In der DDR wurde dieser Gedanke maßgeblich durch den Wirtschaftshistoriker Kuczynski beeinflußt, der 1970 die „fortschrittliche deutsche Nation“ der DDR von der „reaktionären Restnation“ in der Bundesrepublik unterschied, (cf. Seiffert, 1982, S. 170)

    Google Scholar 

  354. Cf. Kowalczuk, 1996, S. 25.

    Google Scholar 

  355. Cf. op. cit., S. 23.

    Google Scholar 

  356. Ehmke, 1979, S. 62.

    Google Scholar 

  357. Cf. Seton-Watson, 1977, S. 1000f.; et Weidenfeld/Korte, 1991, S. 159.

    Google Scholar 

  358. Köhler, 1995, S. 1651.

    Google Scholar 

  359. Cf. op. cit., S. 1671f.

    Google Scholar 

  360. Cf. Hesse, 1990, S. 355ff.; Hirschman, 1992, S. 339ff.; et Schluchter, 1996, S. 40.

    Google Scholar 

  361. Cf. op. cit., S. 1654.

    Google Scholar 

  362. Schweigler, 1973, S. 104.

    Google Scholar 

  363. Op. cit., S. 100. Insbesondere ist die Schweigler’sche Argumentation durch eine unzureichende Trennung der Ebenen „Staat“ und „Nation“ gekennzeichnet, da er aus einer etwaigen Akzeptanz der Existenz der DDR als Staat ein auf die DDR bezogenes Natio-nalstaatsbewußtsein und hieraus wiederum die Auflösung Deutschlands als Bewußt-seinsnation ableitet, (cf. op. cit., S. 99f.) Dabei gingen laut der von Schweigler zitierten Infratest-Untersuchung 1970 die Anerkennung der DDR und die Hoffnung auf humanitäre Erleichterungen mehrheitlich Hand in Hand. Einwände gegen seine Lesart — etwa die Ereignisse in Erfurt — wischt Schweigler mit dem wenig befriedigenden Hinweis zur Seite, das DDR-Nationalbewußtsein entwickele sich eben allmählich, (cf. op. cit., S. 101)

    Google Scholar 

  364. Op. cit., S. 105.

    Google Scholar 

  365. The Times, vom 18. Februar 1981.

    Google Scholar 

  366. Honecker, 1971, S. 56.

    Google Scholar 

  367. Cf. Mühler/Wippler, 1993, S. 705ff.

    Google Scholar 

  368. Cf. op. cit., S. 707.

    Google Scholar 

  369. Honecker, 1971, S. 49.

    Google Scholar 

  370. Op. cit., S. 54.

    Google Scholar 

  371. Op. cit., S. 55.

    Google Scholar 

  372. Cf. Meuschel, 1988, S. 80; et Hofinann, 1983.

    Google Scholar 

  373. Honecker, 1971, S. 56.

    Google Scholar 

  374. Cf. Neues Deutschland vom 8. Oktober 1971.

    Google Scholar 

  375. Norden, 1972, S. 1223f.

    Google Scholar 

  376. Op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  377. Op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  378. Op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  379. Honecker sagte an diesem Tage seines Truppenbesuches auf Rügen, es sei „völlig sinnlos“ die „alte Platte von irgendwelchen sogenannten innerdeutschen Beziehungen aufzulegen. (...) Die BRD ist somit Ausland, und noch mehr: sie ist imperialistisches Ausland.“ (Honecker, zitiert nach Neues Deutschland vom 7. Januar 1972)

    Google Scholar 

  380. Cf. Wolle, 1998, S. 64.

    Google Scholar 

  381. Cf. Seiffert, 1982, S. 170f.; et Schweizer, 1985, S. 49.

    Google Scholar 

  382. Cf. Maizahn, 1979, S. 210.

    Google Scholar 

  383. Cf. Fricke, 1992, S. 59.

    Google Scholar 

  384. Cf. Meuschel, 1988, S. 80.

    Google Scholar 

  385. „Programm der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“, 1976, S. 251 f.

    Google Scholar 

  386. Op. cit., S. 251.

    Google Scholar 

  387. Honecker, 1976, S. 42.

    Google Scholar 

  388. Ibid., 1971, S. 40.

    Google Scholar 

  389. Ibid., 1976, S. 42.

    Google Scholar 

  390. „Programm der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“, 1976, S. 251.

    Google Scholar 

  391. Honecker, 1971, S. 57.

    Google Scholar 

  392. Ibid., 1976, S. 42.

    Google Scholar 

  393. Cf. Kosing/Schmidt, 1974.

    Google Scholar 

  394. Cf. Schneider, 1982, S. 302 et S. 304.

    Google Scholar 

  395. Cf. Kosing, 1976, S. 16ff. et S. 115ff.

    Google Scholar 

  396. Im Frühjahr 1962 noch hatte Kosing auf folgender Aussage beharrt: „In der modernen Epoche kann die gegenwärtige Spaltung der deutschen Nation in zwei Staaten nicht zur Bildung von zwei Nationen fuhren, sondern sie wird schließlich durch die Herausbildung einer einheitlichen sozialistischen Nation überwunden werden.“ (Kosing, zitiert nach Schneider, 1982, S. 300)

    Google Scholar 

  397. Cf. Meuschel. 1988, S. 84f.; et Meier/Schmidt, 1989, S. 15.

    Google Scholar 

  398. So der DDR-Historiker W. Schmidt im Jahre 1981; zitiert nach Greiffenhagen, 1993, S.41.

    Google Scholar 

  399. Schmidt, (25. 10. 1984) 1989, S. 409.

    Google Scholar 

  400. Kosing, 1989, S. 923.

    Google Scholar 

  401. Op. cit., S. 918.

    Google Scholar 

  402. Kosing, zitiert nach Kowalczuk, 1996, S. 25.

    Google Scholar 

  403. Kosing, 1989, S. 918.

    Google Scholar 

  404. Hofinan, zitiert nach Kowalczuk, 1996, S. 29; cf. Meissner, 1984, S. 152f.

    Google Scholar 

  405. Cf.op.cit., S.919.

    Google Scholar 

  406. Wie Schmidt schrieb auch Ernst Diehl über die DDR und der „sich in ihr entwickelnde(n) sozialistische(n) deutsche(n) Nation“. (Diehl, (1984) 1989, S. 352; cf. de(n) sozialistische(n) deutsche(n) Nation“. (Diehl, (1984) 1989, S. 352; cf. Meissner, 1984, S. 153; et Schneider, 1982, S. 304)

    Google Scholar 

  407. „He insisted that not only two states but two separate nations had come into being: a socialist in the east and a capitalist in the west.“ (The Economist vom 21. Februar 1981)

    Google Scholar 

  408. So konnte man im Aufruf zum 35. Jahrestag der Gründung der DDR im „Neuen Deutschland“ vom 21./22. Januar 1984 lesen.

    Google Scholar 

  409. Schmidt, 1983, S. 1072.

    Google Scholar 

  410. Cf. Kowalczuk, 1996, S. 27.

    Google Scholar 

  411. Op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  412. Cf. Schmidt, 1983, S. 1082; et Kosing, 1989, S. 916.

    Google Scholar 

  413. Cf. Schmidt, 1983, S. 1075.

    Google Scholar 

  414. Schmidt, (25.10.1984) 1989, S. 411.

    Google Scholar 

  415. Mittenzwei, (1978) 1989, S. 72.

    Google Scholar 

  416. Op. cit., S. 78.

    Google Scholar 

  417. Op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  418. Mittenzwei hebt im Sinne einer Differenzierung des Preußenbildes zum Beispiel die beginnende bürgerliche Umgestaltung Anfang des 19. Jahrhunderts und die Befreiungskriege hervor, die sie durchaus positiv bewertet, die „Denkmäler der Militärreformer stehen insofern mit vollem Recht Unter den Linden“ (op. cit., S. 77). In „Einheit“ strich Mittenzwei ein Jahr später in ihrem gemeinsam mit Horst Bartel und Walter Schmidt verfaßten Aufsatz „Preußen und die deutsche Geschichte“ hervor, daß mit der „Entmachtung der Junker und Monopolkapitalisten“ (Bartel/Mittenzwei/Schmidt, (1979) 1989, S. 115) in der DDR die Träger des preußisch-deutschen Militarismus vernichtet seien und mit der „Errichtung eines neuen, sozialistischen deutschen Vaterlandes“ (op. cit., 1.c.) nun der Blick für das andere Preußen frei sei, wobei sie zwischen dem Staat der „Hohenzollern und der Krautjunker“ (op. cit., S. 117) und dem „Land bedeutender Bauernerhebungen“ (op. cit., 1.c.) unterschied.

    Google Scholar 

  419. In diesem Amte folgte ihm nach seinem Tode 1984 Walter Schmidt nach. (cf. Rögner-Francke, 1987, S. 16)

    Google Scholar 

  420. Bartel, (1981) 1989, S. 133f.

    Google Scholar 

  421. Diehl, (1984) 1989, S. 355.

    Google Scholar 

  422. Kosing, 1989, S. 913.

    Google Scholar 

  423. Heitzer, (1984) 1989, S. 295.

    Google Scholar 

  424. Badstübner, (1983) 1989, S. 284.

    Google Scholar 

  425. Schmidt, (1983) 1989, S. 252.

    Google Scholar 

  426. Honecker, 1988, S. 436.

    Google Scholar 

  427. Honecker erklärte, die Arbeiterbewegung habe schon immer ein lebendiges Verhältnis zur Geschichte gehabt: „Man kann sagen, daß die Gedankenwelt von Marx und Engels unvorstellbar wäre ohne die schöpferische Verarbeitung dessen, was die Menschheit bis dahin an geistigen Werten hervorgebracht hatte.“ (Hochecker, 1988, S. 436) Auch die DDR-Historikerzunft bemühte die Namen Marx, Engels und Mehring, die „nie die fortschrittlichen Tendenzen und Bestrebungen in der Geschichte Preußens geringgeschätzt oder gar ignoriert“ (Bartel/Mittenzwei/Schmidt, (1979) 1989, S. 116) hätten. Und lesen wir in Manfred Bensings Beitrag zur ZfG „Erbe und Tradition in der Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik“ aus dem Jahr 1984: „Die Breite des Traditionsverständnisses resultiert nicht zuletzt aus der Breite des Bündnisses der um die Arbeiterklasse zusammengeschlossenen Kämpfer gegen Faschismus und imperialistischen Krieg.“ (cf. Bensing, (1984) 1989, S. 302)

    Google Scholar 

  428. Dönhoff, 1981.

    Google Scholar 

  429. So hatte Honecker den Preußenkönig erstmals wieder im Sommer 1980 bezeichnet, (cf. Stürmer, 1982)

    Google Scholar 

  430. Cf. Fulbrook, 1997, S. 82; Jebens, 1987, S. 28; Meissner, 1984, S. 157; et Rögner-Francke, 1987, S. 26.

    Google Scholar 

  431. Im Dezember 1986 antwortete Walter Schmidt in einem Interview mit der DDR-Zeitschrift „Wochenpost“ auf die Frage, ob es „tradierenswertes“ bei Friedrich H. oder Bismarck gäbe: „Ganz klar: Nein! (...) Dagegen gehören kleinbürgerlich-demokratische Revolutionäre und gemäßigte Demokraten wie Robert Blum, Maximilian Dortu oder Adolf Trützschler (...) unbedingt in unsere Traditionslinie, nicht weniger als (...) Martin Luther (...).“ (Schmidt, zitiert nach Rögner-Francke, 1987, S. 31) Das DDR-Luther-Bild nach 1945 erfuhr mithin eine grundsätzliche Revision, (cf. op. cit., S. 19) Stein, Scharn-horst und Gneisenau hatten nebst Fichte, Arndt und Jahn bereits Anfang der 50er Jahre im Rahmen des Bemühens, den Befreiungskrieg in die Historie der DDR einzubinden, Eingang in die sozialistische Ahnengalerie gefunden, (cf. Bock, (1981) 1989, S. 235; et Schoch, 1992, S. 135)

    Google Scholar 

  432. Francois, 1995, S. 95. Honecker, zitiert nach Rögner-Francke, 1987, S. 19. Cf. Conze, 1983, S. 36; Fulbrook, 1997, S. 82; Laube, (1983) 1989, S. 266; et Schmidt, 1983, S. 1079.

    Google Scholar 

  433. Meuschel, 1988, S. 88.

    Google Scholar 

  434. Dies trat insbesondere bei der 750-Jahr-Feier der „Hauptstadt der DDR“ zutage, wo auf Berliner Eigentümlichkeiten zurückgegriffen wurde, (cf. Hanke, 1989, S. 183f.) Auch sonst beweisen die Neuentdeckung alter Stadtzentren, die Verstärkung des schulischen Heimatkundeunterrichts, der Ausbau der Regionalsender, die Darbietung von Folklore und Mundarten auf FDJ-Festen wie dem Pfingstfestival 1984, die Gründung eines Instituts für Regionalgeschichte bei der Akademie der Wissenschaften, die Einrichtung einer Sektion für Heimatgeschichte beim Kulturbund, die Edition von Stadtgeschichten usw. (cf. Hanke, 1988, S. 57 et S. 65f.; et Hanke, 1989, S. 186 et S. 190), daß — wiewohl mit der unitarisch-antiföderalistischen Ausrichtung insofern nicht gebrochen wurde, als „autonomes Regionalbewußtsein unerwünscht“ (Hanke, 1988, S. 64) blieb — die Bedeutung von Heimatbezügen erkannt und für die „nationale Identifikation“ instrumentalisiert wurde.

    Google Scholar 

  435. Meuschel, 1988, S. 88.

    Google Scholar 

  436. Schmidt, 1983, S. 1077.

    Google Scholar 

  437. Maxwell, zitiert nach Honecker, 1988, S. 437.

    Google Scholar 

  438. Honecker, op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  439. Ibid., 1982(a), S. 557.

    Google Scholar 

  440. Cf. Rögner-Francke, 1987, S. 46.

    Google Scholar 

  441. Honecker, zitiert nach FAZ vom 1. September 1981.

    Google Scholar 

  442. Cf. Honecker, 1982(b), S. 581; SZ vom 25. Februar 1981; et The Economist vom 21. Februar 1981.

    Google Scholar 

  443. Daß die Äußerungen taktisch zu begreifen sind, scheint in Anbetracht des zeitlichen Kontextes wahrscheinlich, weil Honecker im Vorfeld der anstehenden Wirtschaftsverhandlungen auf eine Verbesserung des Verhältnisses zur Bundesrepublik abzielte, (cf. NZZ vom 18. Februar 1981)

    Google Scholar 

  444. Honecker, zitiert nach Die Welt vom 27. Oktober 1984.

    Google Scholar 

  445. Ibid., zitiert nach op. cit., 1.c.

    Google Scholar 

  446. Hager, zitiert nach FAZ vom 29. Oktober 1987.

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  447. Terray, 1995, S. 194.

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  448. Freilich gab es für die Neujustierung des DDR-Bildes auch Motive, die nicht Ausdruck des Strebens nach Legitimität sind. So versprach sich die SED von westlichen Touristen und deren harter Währung ökonomischen Gewinn — eine Überlegung, die namentlich im Lutherjahr auch aufging. Dennoch: Dieser Beweggrund allein ist nicht hinreichend, um die Umorientierung der SED zu erklären, (cf. Rögner-Francke, 1987, S. 42f; et Fulbrook, 1997, S. 82)

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  449. Cf. Klose, 1995, S. 34.

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  450. Hahn, 1990, S. 10.

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  451. Seiffert, 1982, S. 175.

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  452. Rögner-Francke, 1987, S. 45.

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  453. Cf. Köhler, 1995, S. 1659. Die entsprechenden Werte für die 14 bis 29jährigen lagen bei 42% bzw. 54%.

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  454. Cf. op. cit., S. 1652. (14 bis 29jährige: 70% bzw. 61%)

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  455. Cf. op. cit., S. 1654. (14 bis 29jährige: 81% bzw. 76%)

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  456. Cf. op. cit., S. 1655.

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  457. Unter „Anhänger“ werden diejenigen gefaßt, die völlig überzeugt waren und jene, die dem politischen System gegenüber im allgemeinen positiv eingestellt waren, auch wenn bestimmte Dinge kritisiert wurden. Unter „Angepaßte/ Indifferente“ wurden die Menschen verstanden, die an das politische System der DDR zwar angepaßt waren, dies indes „ohne von der Richtigkeit des Systems überzeugt zu sein“, und diejenigen, die gleichgültig oder desinteressiert waren. „Gegner“ lehnten das politische System grundsätzlich ab. (cf. op. cit., S. 1663ff.)

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  458. Cf. op. cit., S. 1667.

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  459. Möglicherweise sei dieser Intum, so Köhler, darauf zurückzuführen, daß diese Multiplikatoren meist mit offiziellen Vertretern der DDR zusammengetroffen sind, die als Nutznießer freilich auch Anhänger des Systems waren, (cf. op. cit., S. 1638)

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  460. Köhler, 1995, S. 1643.

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  461. Cf. FAZ vom 9. September 1987.

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  462. Demgegenüber hat sich laut den seitens der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED 1985 vorgelegten quantitativen Untersuchungen in Berlin und Brandenburg die Mehrheit der Befragten mit der DDR als ihrem Vaterland identifiziert, (cf. Braumann et. al., 1985)

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  463. Wood, 1981.

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  464. Op. cit.; cf. Pond, 1983.

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  465. Fulbrook, 1997, S. 74.

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  466. Bucerius, 1984.

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  467. Steußloff, 1994, S. 51.

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  468. Glaser, 1996, S. 35.

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  469. Der vormalige sowjetische Botschafter Pjotr Abrassimow prägte diesen Ausdruck, (cf. Wolle, 1997, S. 33)

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  470. Cf. Kowalczuk, 1996, S. 26ff. Der Umstand, daß die Opposition in der DDR lange Zeit weit weniger vernehmlich war als in der CSSR oder in Polen, ist nicht ausreichender Beleg für die Richtigkeit der Position, daß die „(...) sozialistische Idee in der DDR Gesellschaft (...) weitaus länger legitimationsstiftend“ (Meuschel, 1991, S. 16) gewirkt hat als in oben genannten Ländern. Denn man darf im Blick auf einen repressiven Staat nicht von der politischen Äußerung der Bürger (bzw. Nicht-Äußerung) auf deren innere Einstellung schließen, die mit dem Begriff des Legitimitätsglaubens gerade gemeint ist.

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  471. Cf. Lepsius, 1981, S. 435f.; et Bleek, 1989, S. 216.

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  472. Fricke, 1984, S. 219.

    Google Scholar 

  473. Cf. Hirschman, 1992, S. 358.

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  474. Cf. Bleek, 1989, S. 219.

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  475. Jebens, 1987, S. 31.

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  476. Die Frage stellt sich, ob es der Masse der DDR-Bürgern nicht wesentlich leichter gefallen wäre, sich mit den diktatorischen Verhältnissen abzufinden, wäre es der SED gelungen, ein dem westdeutschen ähnliches Wohlfahrtsniveau zu garantieren, (cf. Fritze, 1995, S. 4)

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  477. Cf. Offe, 1990, S. 9ff.

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  478. Fulbrook, 1997, S. 84. Fulbrook umschreibt diesen Terminus wie folgt: „The realities of a common fate (...) forged common patterns of behaviour and common bonds which did in fact lead to a ’community of the oppressed’ — but a very different form of identity from that which was officially intended.“ (op. cit., 1.c.) Mit der Feststellung, es habe keinen mehrheitlichen Legitimitätsglauben gegeben, wird also nicht behauptet, es habe keinen Einfluß des Systems auf die politische Kultur gegeben. Diese Aspekte sind voneinander zu unterscheiden, (cf. Meyer, 1990, S. 156; et Kocka, 1994, S. 34ff.)

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  479. Cf. Beyme, 1996, S. 71f.; et Westle, 1997, S. 65.

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Möbius, B. (2003). Vom Überleben der Nation als Vorstellung. „Nationalism“ in Anbetracht der staatlichen Teilung Deutschlands. In: Die liberale Nation. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09736-5_5

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