Zusammenfassung
Häufig werden in der Literatur fast selbstverständlich Individualisierung und die Pluralisierung von Familienformen miteinander in Verbindung gebracht. So wird beispielsweise behauptet, eine abnehmende Relevanz des bürgerlichen Familienmodells mit seinen vormals verbindlichen Vorgaben für die individuelle Lebensplanung und -gestaltung und eine damit einhergehende Freisetzung der Frauen und Männer aus den traditionellen Geschlechterrollen (Beck 1986: 175f.) habe eine zunehmende Vielfalt von Lebens- und Familienformen hervorgebracht (Peuckert 1996: 28ff.)2. Dem wird entgegengehalten, daß das “Verhältnis” von Pluralisierung der Familienformen und Individualisierung erheblich komplizierter sei (Nave-Herz 1994, Strohmeier 1993, Burkart 1995).
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Huinink, J., Wagner, M. (1998). Individualisierung und die Pluralisierung von Lebensformen. In: Friedrichs, J. (eds) Die Individualisierungs-These. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09724-2_7
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