Skip to main content

Grundlagen für die Entwicklung eines Systems zur Ermittlung von Inhalten der Anzeigenwerbung

  • Chapter
Werbemonitoring

Part of the book series: Forschungsgruppe Konsum und Verhalten ((FGKV))

  • 56 Accesses

Zusammenfassung

In Grundlagenuntersuchungen der GfK wurde festgestellt, daß sich gedächtniswirksame Markenassoziationen mit klassischen Werbemaßnahmen effizienter aufbauen lassen als mit Below-the-Line-Maßnahmen wie Sponsoring, Promotions oder Product Placement (vgl. o. V., 1992c, S. 16; Heyder, 1991). Diese Feststellung wird durch die Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie gestützt, in der 142 umsatzstarke Marken (80 beworbene Marken / 62 Marken ohne Werbung) in zwölf Konsumgüter-Kategorien auf der Grundlage von Nielsen Single-Source-Daten ein Jahr lang beobachtet wurden (vgl. Jones, 1994).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Die Studie basiert auf den Urteilen von 285 Entscheidern (= an der Listungsentscheidung mitwirkende Handelsmanager) aus deutschen Handelsunternehmen mit einem Food-Umsatz von über 50 Mio.DM/Jahr sowie eigenem Einkauf, die grundsätzlich Markenartikel im Sortiment haben (vgl. Feige/Tomczak, 1995, S. 15). Die nachfolgend aufgeführten Sachverhalte sollen zur Begründung dieser Auswahl dienen.

    Google Scholar 

  2. In Bezug auf den Mediasplit der Werbung gilt Deutschland als „Print-Land“. Auf den Bereich der Printmedien entfällt der größte Teil der Werbeaufwendungen (Nielsen/Horizont, 1995). Allein der Anteil der Werbeaufwendungen für Anzeigen in Zeitschriften beträgt 28.6% und macht damit fast ein Drittel aller Werbeaufwendungen aus (vgl. Abbildung 11). Zwar stieg der mengenmäßige Anteil von TV-Mono-Kampagnen von 1986 bis 1992 von 13% auf 26%, doch der Anteil an Print-Mono-Kampagnen betrug auch 1992 noch 44.5%. Der Anteil gemischter Kampagnen ist mit ca. 29% relativ stabil.

    Google Scholar 

  3. Die Erkenntnisse der Semiotik haben für die Inhaltsanalyse eine grundsätzliche Bedeutung. Die theoretischen Diskurse um die Inhaltsanalyse als sozialwissenschaftliche Methode wurden von Anfang an im Rahmen der semiotischen Theorien geführt (vgl. Hansen, 1975, S. 83; Bentele, 1981, S. 30; Merten, 1983, S. 58; Saldern, 1991, S. 22; Lederer/Hudec, 1992, S. 13).32 Daher erfolgt an dieser Stelle ein kurzer Überblick über diesen Forschungsbereich.

    Google Scholar 

  4. Diese Definition eignet sich insbesondere vor dem Hintergrund der in Kapitel A.3. diskutierten Definition für den Begriff „Inhalt“, da Früh neben den eigentlichen Inhaltsmerkmalen (= denotative und konnotative Bedeutung) im weiteren Sinne auch die formalen Merkmale der Kommunikation zu den Inhalten zählt.

    Google Scholar 

  5. Die Bedeutung des Kategoriensystems wird durch eine häufig zitierte Textstelle bei Berelson klar, der plakativ ausführt: „Content analysis stands or falls by its categories. [¡­] Content analysis can be no better than its system of categories“ (Berelson, 1952, S. 147; vgl. Kassarjian, 1977, S. 12). Von Holsti (1969, S. 95) werden folgende Anforderungen an das Kategoriensystem genannt, wobei die einzelnen Anforderungen teilweise voneinander abhängen (vgl. Berelson, 1952, S. 16; Lisch/Kriz, 1978, S. 70ff.; Mayntz/Holm/Hübner, 1978, S. 157; Merten, 1983, S. 95; Leiss/Kline/Jhally, 1986; Atteslander, 1993, S. 248–249).

    Google Scholar 

  6. Für Eco (1994, S. 295) bilden alle Kulturphänomene ¡ª wie z. B. auch die Werbung ¡ª Zeichensysteme und können einer semiotischen Analyse unterzogen werden. Werbung bezieht sich auf ein Objekt, welches bezeichnet wird, und das einem Interpretanten etwas bedeutet. Mit dieser festgelegten Relation zwischen Objekt, Mittel und Interpretant läßt sich laut Bense (1965) die triadische Relation des Zeichens Werbung auf Ware, Firma und Wert übertragen. Als Medium einer derartigen Bezeichnung und Bedeutung gehören zum Repertoire der Werbung einerseits sprachliche, visuelle und akustische Elemente, die nach Morris (1973, S. 291f.) als Reiz aufzufassen sind, und die Vorstellungen, Werte und Ideologien transportieren. „Semiotics is a way to uncover the meanings that lie below the surfaces of messages. [¡­] Marketers can use this knowledge to make and promote successful goods and services“ (Umiker-Sebeok, 1987, S. 195). Bei der Analyse von Printwerbung muß der Gegenstandsbereich der semiotischen Analyse auf visuelle Zeichen, und damit auf Bildcodes, erweitert werden (vgl. Nöth, 1985, S. 447).

    Google Scholar 

  7. Es wird darauf hingewiesen, daß die begriffliche Abgrenzung zwischen Semiotik und Semantik in. der Forschung umstritten ist. Von einigen Autoren werden Semantik und Semiotik synomym verwendet. Hier wird von dem weitverbreiteten Verständnis von Morris ausgegangen, der die Semantik als Teildisziplin der Semiotik betrachtet. Die Abgrenzung zwischen den drei Ebenen ist bei der praktischen Anwendung jedoch lange nicht so eindeutig, wie man aufgrund der genannten Definitionen vermutet. In diesem Zusammenhang verweist Fühlau (1978, S. 13)

    Google Scholar 

  8. Bei seiner Analyse des subjektiven Verständnisses von Werbung trifft Mick (1992, S. 413) auf das gleiche Abgrenzungsproblem. Entsprechend unterscheidet er vier Stufen des Verständnisses von Werbung. Die beiden ersten Stufen („meaning based`) können, nach dem nachfolgend für diese Arbeit zugrundegelegten Verständnis, der Semantik zugerechnet werden, die beiden anderen Stufen („receiver based¡±) der Pragmatik.

    Google Scholar 

  9. Entsprechend muß bei einer methodischen Kritik inhaltsanalytischer Ansätze jeweils angegeben werden, auf welche Erklärungsmodelle sich diese bezieht. Der beschriebenen Tradition wird in dieser Arbeit gefolgt. Konnotative Bedeutungen werden dem Bereich der Semantik zugerechnet, soweit man davon ausgehen kann, daß sie generalisierbar sind, d. h. daß es sich dabei um allgemeine Konventionen handelt, die der Standardbedeutung zugerechnet werden können und nicht um individuelle Assoziationen einzelner Empfänger (vgl. Kroeber-Riel, 1992a, S. 82).

    Google Scholar 

  10. Der enge Zusammenhang zwischen Semantik und Pragmatik hat dazu geführt, daß einige Wissenschaftler die konnotativen Bedeutungen dem Bereich der Semantik, zuordnen, andere dem Bereich der Pragmatik (vgl. Nöth, 1985, S. 74; Mick/McQuarrie, 1992, S. 181; Lederer/Hudec, 1992, S. 37ff.).37

    Google Scholar 

  11. Zu diesem Problem wurde in der inhaltsanalytischen Literatur bisher keine Lösung vorgeschlagen. Die Codierung speziell der konnotativen Bedeutungen der bildlichen Untersuchungseinheiten (= codierte ikonische bzw. symbolische Nachricht) erfolgt meist analog zur Codierung der textlichen Untersuchungseinheiten durch einfache kategoriale Zuordnung ohne jedoch dabei dem Kriterium der intersubjektiven Überprüfbarkeit zu entsprechen. Dazu wird im weiteren Verlauf der Arbeit ein neues, verbessertes Verfahren vorgestellt.

    Google Scholar 

  12. Es liegen auch verschiedene linguistische Analysen von Werbeanzeigen vor (z. B. Ehmer, 1971; Nöth, 1975; Williamson, 1978), die sich jedoch als Grundlage für die vorliegende Arbeit nicht eignen. Von Ehmer (1971) und Nöth (1975) werden einzelne Anzeigen einer solch intensiven und detaillierten, semiotischen (linguistischen) Analyse unterzogen, daß man den Eindruck gewinnt, es handle sich bei den Ergebnissen um wissenschaftliche Artefakte als Folge eines „semiotischen Modellplatonismus“. Der Werbung wird dabei im Rahmen der konkreten Erfahrungswelt der Empfänger eine Bedeutung beigemessen, die in der Realität nicht zum Tragen kommt, und die den Erkenntnissen der modernen Werbewirkungsforschung nahezu diametral entgegensteht. Die Ergebnisse sind aufgrund ihrer interpretatorischen Detailliertheit und mangelnder Objektivität bei der Analyse zur Entscheidungsunterstützung in der werblichen Praxis nicht geeignet (vgl. Leiss/Kline/Jhally, 1986, S. 163, S. 173).

    Google Scholar 

  13. Konnotaten der Marke; es findet ein Bedeutungstransfer statt (vgl. Williamson, 1978, S. 43; Vestergaard/Schroder, 1985, S. 153; Leiss/Kline/Jhally, 1986, S. 155). Verhaltenswissenschaftlich betrachtet handelt es sich dabei um ein Lernkonzept („Kontiguitätsprinzip“) (vgl. Kroeber-Riel, 1992a, S. 338ff.). Ikonisch steht die Abbildung der Marlboro-Packung für Zigaretten, und über die indexikalische Relation hinaus ist der Cowboy zum Symbol für Marlboro geworden.

    Google Scholar 

  14. Nur selten sind in der Literatur in diesem Zusammenhang Konsumentenbefragungen dokumentiert (vgl. Aaker/Norris, 1982; Aaker, 1984). Die Befragung ist als Grundlage für ein standardisiertes System zur Konkurrenzanalyse nicht geeignet. Dagegen sprechen der hohe zeitliche und finanzielle Aufwand. Sie wird daher als Methode an dieser Stelle nicht weiter behandelt. Wie jedoch später gezeigt wird, können Befragungsergebnisse im Einzelfall als Ergänzung inhaltsanalytischer Ergebnisse hinzugezogen werden, bzw. sind sie zur Validierung der inhaltsanalytischen Methode geeignet.

    Google Scholar 

  15. Weiterhin deutet die Metanalyse von Kolbe und Burnett (1991) auf ein Verbesserungspotential hin, was die methodologische Qualität der Analysen angeht (z. B. bei der Ableitung der Kategorien oder bei Reliabilitätsberechnungen).

    Google Scholar 

  16. Nur selten sind in der Literatur in diesem Zusammenhang Konsumentenbefragungen dokumentiert (vgl. Aaker/Norris, 1982; Aaker, 1984). Die Befragung ist als Grundlage für ein standardisiertes System zur Konkurrenzanalyse nicht geeignet. Dagegen sprechen der hohe zeitliche und finanzielle Aufwand. Sie wird daher als Methode an dieser Stelle nicht weiter behandelt. Wie jedoch später gezeigt wird, können Befragungsergebnisse im Einzelfall als Ergänzung inhaltsanalytischer Ergebnisse hinzugezogen werden, bzw. sind sie zur Validierung der inhaltsanalytischen Methode geeignet.

    Google Scholar 

  17. Die linguistische Tradition, die auf Saussure (1857–1913) zurückgeführt wird, gilt als jüngerer Zweig der Semiotik. Saussure schuf die Grundlagen des geisteswissen¬schaftlichen Strukturalismus, dessen Ideen vor allem von Hjemslev (1899–1965) und Barthes (1915–1980) weiterentwickelt wurden. Für Eco (1994, S. 295) bilden alle Kulturphänomene ¡ª wie z. B. auch die Werbung ¡ª Zeichensysteme und können einer semiotischen Analyse unterzogen werden. Werbung bezieht sich auf ein Objekt, welches bezeichnet wird, und das einem Interpretanten etwas bedeutet. Mit dieser festgelegten Relation zwischen Objekt, Mittel und Interpretant läßt sich laut Bense (1965) die triadische Relation des Zeichens Werbung auf Ware, Firma und Wert übertragen. Als Medium einer derartigen Bezeichnung und Bedeutung gehören zum Repertoire der Werbung einerseits sprachliche, visuelle und akustische Elemente, die nach Morris (1973, S. 291f.) als Reiz aufzufassen sind, und die Vorstellungen, Werte und Ideologien transportieren. „Semiotics is a way to uncover the meanings that lie below the surfaces of messages. [¡­] Marketers can use this knowledge to make and promote successful goods and services“ (Umiker-Sebeok, 1987, S. 195). Bei der Analyse von Printwerbung muß der Gegenstandsbereich der semiotischen Analyse auf visuelle Zeichen, und damit auf Bildcodes, erweitert werden (vgl. Nöth, 1985, S. 447).

    Google Scholar 

  18. Werbeaussagen gegenüber sprachlichen Aussagen in der Werbeliteratur vielfach beschrieben und empirisch belegt wurde (vgl. Kroeber-Riel, 1993b; Rossiter/Percy, 1983; Esch/Andresen, 1996, S. 88). Es ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht sinnvoll, wenn auf eine visuelle Codierung der zentralen Werbebotschaft zugunsten einer sprachlichen Codierung verzichtet wird. Da sich die Werbung zu Zeiten einer noch schriftbetonten Kommunikation etablierte, ist es zunächst nachvollziehbar, daß die Werbepraxis an dieser Tradition festhielt. Die Werber haben jedoch auf die neuen Erkenntnisse bisher nicht genügend reagiert. In den Werbeagenturen sind immer noch wesentlich mehr Mitarbeiter mit der Textgestaltung beschäftigt als mit der professionellen Bildgestaltung, und selbst in Zeiten der Bildkommunikation werden von Werbepraktikern Bücher unter dem allgemeinen Titel „Werbung“ veröffentlicht, die zum größten Teil Anweisungen zur Textgestaltung beinhalten. Dies gilt z. B. für die Bücher von Schönert (1992), Werler (1993). und Nalepka (1994). Selbst Veröffentlichungen über visuelle (I) Rhetorik in der Werbung beschäftigen sich umfassend mit der Gestaltung von Texten (z. B. Urban, 1995).

    Google Scholar 

  19. Es ist also zunächst eine senderbezogene Sichtweise notwendig, um später aus empfängerbezogener Sicht die Art der Werbebotschaft oder deren spezifische Bedeutungsgehalte bestimmen zu können! Dem Begriff „Werbeziel“ entspricht aus Empfängersicht der Begriff „Werbebotschaft”. Es wird an dieser Stelle explizit darauf hingewiesen, daß mit dem zu erarbeitenden System keine Wirkungsbetrachtung erfolgt in dem Sinne, daß eine Evaluation der Zielerreichung angestrebt wird. Das System stellt auf die Ermittlung der dargestellten Inhalte ab.

    Google Scholar 

  20. Aufgrund des in der Literatur vielfach beschriebenen Zurechenbarkeitsproblems werden ökonomische Zielsetzungen in der vorliegenden Arbeit nicht zu den Werbezielen gezählt (vgl. Roth, 1981, S. 622; Kroeber-Riel, 1993a, S. 31; Steffenhagen, 1993, S. 287). Es geht nicht darum, damit die Werbung von ihrer absatzpolitischen Funktion zu entkoppeln, sondern darum, mit einer operationaleren Formulierung ihre Überprüfbarkeit zu erleichtern und ihren direkten Beitrag im Marketing-Mix zu ermitteln. Bereits Lewis (1908, S. 10ff.) faßt die psychologisch-kommunikativen Werbeziele als Operationalisierung ökonomischer Ziele auf. Colley (1967, S. 17) bezeichnet ökonomische Zielfomulierungen als „Kaugummiphrasen, nach denen man unmöglich den Werbeerfolg kontrollieren kann“. ¡ª Bei der Herleitung der Kommunikationsziele fehlt ein theoretischer Bezugsrahmen. Ursprünglich ging man von der Überlegung aus, daß im Prozess der Werbewirkung eine Art Stufenfolge des Verlaufs vorliegt, d. h., daß auf dem Weg zu einem beobachtbaren (Kauf-) Verhalten beim Empfänger typische, aufeinander aufbauende psychologische Dispositionen feststellbar sind (”Hierarchy-ofEffects“). Hierarchie-Modelle der Werbewirkung werden heute aufgrund ihres antiquierten Verständnisses von Kaufverhaltensprozessen und negativer Erfahrungen bei empirischen Überprüfungen weitgehend abgelehnt (vgl. Ray, 1973; Vaughn, 1980, S. 29; Mühlbacher, 1982; S. 169ff; Six, 1983, S. 366; Kassarjian, 1986; Nakamoto, 1987; Peter/Olson, 1990, S. 49f.; Schweiger/Schrattenecker, 1992, S. 50; Aaker/Batra/Myers, 1992, S. 104–106; Kroeber-Riel, 1992a, S. 618). Zusammenstellungen von Hierarchie-Modellen der Werbewirkung findet man bei Schweiger und Schrattenecker (1992, S. 53), bei Mayer (1993, S. 36) und besonders umfangreich bei Pepels (1994, S. 32–33).

    Google Scholar 

  21. Aufgrund des in der Literatur vielfach beschriebenen Zurechenbarkeitsproblems werden ökonomische Zielsetzungen in der vorliegenden Arbeit nicht zu den Werbezielen gezählt (vgl. Roth, 1981, S. 622; Kroeber-Riel, 1993a, S. 31; Steffenhagen, 1993, S. 287). Es geht nicht darum, damit die Werbung von ihrer absatzpolitischen Funktion zu entkoppeln, sondern darum, mit einer operationaleren Formulierung ihre Überprüfbarkeit zu erleichtern und ihren direkten Beitrag im Marketing-Mix zu ermitteln. Bereits Lewis (1908, S. 10ff.) faßt die psychologisch-kommunikativen Werbeziele als Operationalisierung ökonomischer Ziele auf. Colley (1967, S. 17) bezeichnet ökonomische Zielfomulierungen als „Kaugummiphrasen, nach denen man unmöglich den Werbeerfolg kontrollieren kann“. ¡ª Bei der Herleitung der Kommunikationsziele fehlt ein theoretischer Bezugsrahmen. Ursprünglich ging man von der Überlegung aus, daß im Prozess der Werbewirkung eine Art Stufenfolge des Verlaufs vorliegt, d. h., daß auf dem Weg zu einem beobachtbaren (Kauf-) Verhalten beim Empfänger typische, aufeinander aufbauende psychologische Dispositionen feststellbar sind (”Hierarchy-ofEffects“). Hierarchie-Modelle der Werbewirkung werden heute aufgrund ihres antiquierten Verständnisses von Kaufverhaltensprozessen und negativer Erfahrungen bei empirischen Überprüfungen weitgehend abgelehnt (vgl. Ray, 1973; Vaughn, 1980, S. 29; Mühlbacher, 1982; S. 169ff; Six, 1983, S. 366; Kassarjian, 1986; Nakamoto, 1987; Peter/Olson, 1990, S. 49f.; Schweiger/Schrattenecker, 1992, S. 50; Aaker/Batra/Myers, 1992, S. 104–106; Kroeber-Riel, 1992a, S. 618). Zusammenstellungen von Hierarchie-Modellen der Werbewirkung findet man bei Schweiger und Schrattenecker (1992, S. 53), bei Mayer (1993, S. 36) und besonders umfangreich bei Pepels (1994, S. 32–33).

    Google Scholar 

  22. Ansatzpunkte der Werbepsychologen waren ¡ª ähnlich den Überlegungen der antiken Rhetoriker ¡ª die grundlegenden menschlichen Bedürfnisse (Kaufmotive). Lewis (1908, S. 164) vergleicht Werbung allgemein mit Rhetorik und den Werbefachmann mit einem Redner. Auch Percy und Rossiter (1980, S. 102) weisen im Zusammenhang mit der Klassifizierung von Werbebotschaften auf den direkten Zusammenhang zwischen antiker Rhetorik und wissenschaftlicher Werbeforschung hin.

    Google Scholar 

  23. „Emotional buying motives have their origin in human instincts and emotions and represent impulsive or unreasoning promptings to action. Purchases are stimulated through these motives, not by an appeal to reason, but by arousing the desires of consumers to satisfy their instincts and emotions. Rational buying motives are those which are aroused by appeals to reason. When these appeals are used, it is expected that consumers will make their purchases only after reflection and the use of their powers of reason. When influenced by a rational motive, a consumer carefully weights the advantages and disadvantages of the purchase before acting“ (Copeland, 1924, S. 162–163). 4.1.2.2. Erarbeitung eines Zielsystems

    Google Scholar 

  24. Die erste Zielebene ist mit dem Werbeziel Aktualität gleichzusetzen, auf der zweiten Zielebene kommen die Ziele Information und Emotion zum tragen (vgl. Kroeber-Riel, 1995, S. 2698). Dieser Begriffskonvention wird hier gefolgt.58 Entsprechend werden nachfolgend drei Arten von Werbebotschaften unterschieden (vgl. Weinberg, 1993, S. 2688).

    Google Scholar 

  25. Rossiter, Percy und Donovan (1991, S. 12) sprechen ebenfalls von Aktualität als einem grundlegenden Kommunikationsziel der Werbung und bezeichnen die beiden Zielebenen mit „Brand Awareness“ und „Brand Attitude” (vgl. Rossiter/Percy, 1985; 1987, S. 198).

    Google Scholar 

  26. Diese Einteilung wird auch von Keller (1993, S. 2; 1996, 5.108) und von Esch (1993, S. 59) zur Strukturierung des bei den Konsumenten vorhandenen Markenwissens vorgeschlagen (vgl. Aaker, 1992, S. 85; Behrens, 1994, S. 207–208; Tolle/Steffenhagen, 1994, S. 1295–1296).

    Google Scholar 

  27. Das Ziel aller Marketingbemühungen liegt in dem Aufbau komparativer Wettbewerbsvorteile durch Vermittlung eigenständiger und klarer Markeneindrücke. „Very few decisions in the real world are purely `stimulus based’. [¡­1 In most such decisions memory factors play a crucial role“ (Alba/Hutchinson/Lynch, 1991, S. 3; vgl. Kroeber-Riel, 1986a).

    Google Scholar 

  28. Das Ziel aller Marketingbemühungen liegt in dem Aufbau komparativer Wettbewerbsvorteile durch Vermittlung eigenständiger und klarer Markeneindrücke. „Very few decisions in the real world are purely `stimulus based’. [¡­1 In most such decisions memory factors play a crucial role“ (Alba/Hutchinson/Lynch, 1991, S. 3; vgl. Kroeber-Riel, 1986a).

    Google Scholar 

  29. Die Operationalisierung dieser Aufgabe erfolgt im Marketing unter dem Konstrukt der Positionierung. Daraus folgt, daß die Markenpositionierung als das Hauptziel des Marketing und als strategische Aufgabe angesehen wird (vgl. Kroeber-Riel, 1993a, S. 42; Meffert, 1988, S. 119; Tomczak/Roosdorp, 1996, S. 26).

    Google Scholar 

  30. Wenn es also darum geht, eine bestimmte Wahrnehmung für eine Marke zu erzeugen, wird von der Positionierung der Marke gesprochen (vgl. Reibstein, 1985, S. 252). Positionierung kann demnach mit dem Aufbau eines differenzierten Markenwissens gleichgesetzt werden („brand knowledge“) (vgl. Aaker, 1992, S. 136; Keller, 1993, S. 7; Esch/Levermann, 1995, S. 8; Esch/Andresen, 1996, S. 78).

    Google Scholar 

  31. Im übrigen zeigen sich hier Parallelen zwischen verhaltenswissenschaftlicher und (informations-)ökonomischer Theorie der Werbewirkung. So stellt z. B. Kaas (1989, S. 12) fest, daß „die Identifizierung und richtige Zuordnung von Produkt und Marke [¡­] die wichtigsten Signale für den Informationsnutzen“ darstellen.

    Google Scholar 

  32. Im weiteren Teil der Arbeit wird daher von aktualisierenden, emotionalen und informativen Werbebotschaften gesprochen. Es wird darauf hingewiesen, daß sich in der englischsprachigen Literatur für die beiden Dimensionen „informativ“ und „emotional” die Bezeichnungen „informational“ und „transformational” durchgesetzt haben, die sowohl für die Klassifizierung von Werbung als auch zur Unterscheidung von Kaufmotiven eingesetzt werden. Diese Bezeichnungen sind in der deutschsprachigen Werbeliteratur unüblich. Daher wird hier eine Bezeichnung gewählt, die dem Sprachgebrauch in der deutschsprachigen Werbeforschung näherkommt und zudem hier in der Werbepraxis bekannt ist. Dies belegt eine Studie, die vom Gesamtverband Werbeagenturen (GWA) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Marktforschung (IFM - Prof. Dr. H. Meffert) und der Nielsen Werbeforschung durchgeführt wurde (vgl. Meffert/GWA/Nielsen, 1991; Franz, 1992).

    Google Scholar 

  33. Im Zusammenhang mit dem Problem der Multidimensionalität kann man zusammenfassend festhalten, daß bei der empfängerbezogenen Kategorisierung von Werbung häufig keine eindeutigen Zuordnungen möglich sind. „Unfortunately, few advertising strategies are simple. Many products have learn, feel and do in varying degrees, best represented perhaps by overlap“ (Vaughn, 1980, 5. 32). Damit wird auch von Wells die Annahme der Multidimensionalität angedeutet. Die beschriebene Diskussion um die Abgrenzbarkeit der Ziele führte bisher in der Forschung im wesentlichen zur Präzisierung der theoretischen Sprache. Bisher existieren nur wenige Versuche, welche die theoretischen Überlegungen durch empirische Befunde stützen (vgl. Pechmann/Stewart, 1989).

    Google Scholar 

  34. An dieser Stelle wird nochmals der generelle theoretische Ansatz der vorliegenden Arbeit deutlich: Es wird davon ausgegangen, daß sich die Positionen der Wettbewerber, und damitauch die Wettbewerbsvorteile, im wesentlichen durch die mit den Marken verbundenen Bedeutungen ergeben (vgl. Langholz-Leymore, 1975; Swartz, 1983; Reynolds/Gutman, 1984; Leiss/Kline/Jhally, 1986; Durgee/Stuart, 1987; Domzal/Kernan, 1994).

    Google Scholar 

  35. Damit wird die Abgrenzung zu einem Positionierungsverständnis deutlich, bei dem nur eine Einordnung auf der Grundlage der objektiven Produktattribute im Verhältnis zu anderen Marken gemeint ist (vgl. Smith/Lusch, 1976, S. 37ff.).

    Google Scholar 

  36. Mit der Werbung, als ein Teil des Marketing-Mix, erfolgt der Aufbau von Markenaktualität, andere Kommunikationsmaßnahmen sorgen für informative oder emotionale Profilierung. Die durch zunehmende Informationskonkurrenz erschwerte Aktualität eines Angebots „legt es nahe, die Aktualisierungsfunktion der Werbung zu verstärken“ (Kroeber-Riel, 1993a, S. 86).

    Google Scholar 

  37. Bei sehr geringem Involvement kann Markenaktualität als Zielstrategie hinreichend sein. „In low involvement decision settings, a minimum level of brand awareness may be sufficient for product choice, even in the absence of a well-formed attitude“ (Keller, 1993, S. 3; vgl. Esch/Levermann, 1995, S. 9).

    Google Scholar 

  38. Die übergeordnete Zielstrategie der Werbung¨®2 besteht in der Positionierung des Werbeobjekts in der Wahrnehmung der Empfänger. Das mit der Positionierung verbundene Markenwissen wird durch Werbebotschaften transportiert (vgl. Kaas, 1990b, S. 49). Wie in Kapitel C.4.1.2.2. beschrieben, werden aktualisierende, informative und emotionale Botschaften unterschieden.¨®3 Bei dem Markenwissen kann es sich also allein darum handeln, daß eine Marke X für ein Produkt aus der Produktgruppe Y steht (vgl. Chanel-Werbung in Abbildung 18). Die Marke kann weitergehend für bestimmte sachliche oder erlebnisbetonte Bedeutungen stehen (vgl. Kyocera-Werbung in Abbildung 19).

    Google Scholar 

  39. Der Aufbau von Markenwissen in den Köpfen der Zielgruppe beinhaltet ein strategisches, also ein systematisches und langfristiges Vorgehen (vgl. Smith/Lusch, 1976, S. 41; Esch, 1990, S. 120; Aaker/Batra/Myers, 1992, S. 131; Kroeber-Riel, 1993a, S. 49f.).64 Wird also die strategische Stoßrichtung der Werbung ständig geändert bzw.

    Google Scholar 

  40. Prinzipiell setzt der Aufbau von Wissensstrukturen das Verständnis der vermittelten Zeichen voraus, d. h. der Empfänger muß mit den Zeichen eine bestimmte Bedeutung verbinden. Osgood erklärt das Entstehen von Bedeutung auf der Grundlage eines neobehavioristischen S-O-R-Modells (zur,Mediationstheorie“, vgl. Osgood/Suci/Tannenbaum, 1957, S. 6; Hörmann, 1977, S. 107ff.). Es wird davon ausgegangen, daß Zeichen ihren Bedeutungsgehalt in einem repräsentationalen Vermittlungsprozess („representional mediating process¡±) erhalten, der nicht nur durch assoziative Verbundenheit gekennzeichnet ist, sondern auch durch die Verbindung mit emotionalen Zuständen, so daß wir schließlich die Abbildung eines „Panthers” mit den durch „Kraft¡± und „Stärke“ bezeichneten Zuständen verbinden. Für eine weitergehende Betrachtung der Mediationstheorien vgl. Woll (1996), die sich in ihrer Arbeit mit den theoretischen Grundlagen der standardisierten Erfassung von emotionalen Kommunikationsinhalten auseinandersetzt.

    Google Scholar 

  41. Diese Annahme gilt auch für die Repräsentation von Wort- und Bildbedeutungen (vgl. Zimmer, 1983, S. 88ff.; Hillert, 1987, S. 53ff.).

    Google Scholar 

  42. Mit der Werbung, als ein Teil des Marketing-Mix, erfolgt der Aufbau von Markenaktualität, andere Kommunikationsmaßnahmen sorgen für informative oder emotionale Profilierung. Die durch zunehmende Informationskonkurrenz erschwerte Aktualität eines Angebots „legt es nahe, die Aktualisierungsfunktion der Werbung zu verstärken“ (Kroeber-Riel, 1993a, S. 86).

    Google Scholar 

  43. Mit der gewählten Arbeitsdefinition wird der Emotionsbegriff zwar sehr weit gefaßt, sie hat jedoch den Vorteil, dem pragmatischen Handeln im Rahmen der Werbepraxis am besten gerecht zu werden. Üblicherweise werden nämlich von den Werbeforschern einerseits auch solche „Quasi-Emotionen“ den emotionalen Bedeutungsgehalten zugerechnet, die nicht-objektive, bewertende Angebotsattribute darstellen (z. B. „zeitlos”, „sachlich“, „gesund”; vgl. Harr¨¦, 1986, S. 11; Westbrook, 1991, S. 8; Kroeber-Riel/Weinberg, 1996, S. 115), andererseits inhaltliche Konzepte, die ein Produkt qualitativ oder funktional beschreiben, d. h. die auch kognitiv repräsentiert sind und lediglich eine emotionale Komponente besitzen, wie „italienisch“, „modern” oder „zuverlässig“ (vgl. Müller, 1995, S. 35; Kroeber-Riel/Weinberg, 1996, S. 115, 213).84

    Google Scholar 

  44. Hier wird ein weiteres Abgrenzungsproblem deutlich, welches bei der Beibehaltung der Dichotomie informativer und emotionaler Bedeutungsgehalte nicht endgültig zu lösen ist. Oft können die emotionalen Inhalte einer Werbung auch als sachliche Produkteigenschaften interpretiert werden, z. B. „frisches, natürliches“ Bier, „duftendes” Waschmittel, „fruchtiger“ Saft. Auf diesen Unterschied wird insbesondere von Cohen und.Areni (1991, S. 215) hingewiesen, die deshalb in „product mediated affect” und „externally originated affect“ unterscheiden. Als ein erster Schritt zur Aufhebung dieser Dichotomie ist es also sinnvoll, Emotionen mit direktem Produktbezug und ohne direkten Produktbezug zu unterscheiden.

    Google Scholar 

  45. Je nach dem Ziel der Werbung ändert sich damit auch die Funktion der in der Werbung transportierten Emotionen (vgl. Zeitlin/Westwood, 1986; Kroeber-Riel, 1986; Kroeber-Riel/Weinberg, 1996, S. 116 und 140).

    Google Scholar 

  46. Die wenigen, alternativ zum Resnik/Stern-Vorgehen entwickelten Kategoriensysteme zeigen jedoch im Hinblick auf das in dieser Arbeit verfolgte Ziel keine methodische Verbesserung, da entweder

    Google Scholar 

  47. Zweitens gibt es wohl kaum ein anderes Gebiet, in dem über den Gegenstand der Forschung eine derart große Uneinigkeit unter den Forschern herrscht (vgl. Euler/Mandl, 1983, S. 7). So konnte bisher keine Definition für den Begriff „Emotion“ gefunden werden, die auf allgemeine Anerkennung unter den Wissenschaftlern trifft (vgl. Fehr/Russell, 1984, S. 464; SchmidtAtzert, 1987, S. 142). Kleineginna und Kleineginna (1981) unterscheiden in ihrer Metaanalyse allein 92 Definitionen in 11 Kategorien! Daher wird an dieser Stelle nicht zwischen den Begriffen „Emotion”, „Affekt“ und „Gefühl” differenziert. Zusätzlich wird häufig von Werbeforschern der Begriff „Stimmung“ verwendet, um damit unspezifische emotionale Zustände zu beschreiben, die weniger intensiv erlebt werden („positive Wahrnehmungsatmosphäre”), als die in der psychologischen Forschung betrachteten konkreten Emotionen (vgl. Cohen/Areni, 1991, S. 191ff.; Silberer/Jaekel, 1996; Kroeber-Riel/Weinberg, 1996, S. 100). Drittens kann bei keinem der Ansätze von einer umfassenden Emotionstheorie gesprochen werden. Jeder emotionstheoretische Ansatz fokussiert unterschiedliche Aspekte oder Erscheinungsformen des Phänomens „Emotion“, d. h. ein Aspekt der angeführten Arbeitsdefinition wird als Kernkomponente emotionaler Prozesse angesehen (vgl. Zimmer, 1986, S. 22).

    Google Scholar 

  48. Unter Informationsbedürfnissen sollen hier Bedürfnisse verstanden werden, die nicht nur bei Befragungen von potentiellen Käufern geäußert werden, sondern die auch die Beurteilung von Marken bzw. die Kaufentscheidung wesentlich beeinflussen.

    Google Scholar 

  49. Zu den Emotionstheorien vgl. die Übersichten bei Plutchik (1980), Schmidt-Atzert (1981), Euler und Mandl (1983, S. 37ff.), Scherer und Ekman (1984) und bei Ulich (1989). Die Diskussion der Emotionstheorien im werblichen Kontext wirft besondere Probleme auf. Erstens werden die in der Werbung eingesetzten emotionalen Bedeutungsgehalte den emotionspsychologischen Ergebnissen und Theorien meist nicht gerecht, da der Begriff „Emotion“ in der Werbepraxis generell weiter gefaßt wird (vgl. Neibecker, 1990, S.143ff.). In der Emotionspsychologie beschränkt man sich bei der Emotionsanalyse häufig auf eine geringe Zahl evolutionstheoretisch hergeleiteter Primäremotionen bzw. auf negative Emotionen. Mit diesem Emotionsverständnis erhält man wenig Anhaltpunkte zur Analyse des weiten Spektrums der in der Werbung verwendeten Bedeutungsgehalte (vgl. Aaker/Stayman/Vezina, 1987, S. 3). „Ein Brückenschlag zu komplexeren Emotionsbegriffen bis hin zu Erlebniswelten fehlt fast vollständig” (Neibecker, 1990, S. 154). Eine Behandlung eines breiteren Spektrums unterschiedlicher emotionaler Bedeutungsgehalte erfolgt nur innerhalb der kognitiven Emotionstheorien bzw. in phänomenologischen Ansätzen (vgl. Mandl, 1983).

    Google Scholar 

  50. Zudem fällt eine dichotome Trennung in Begriffe, die emotional erlebbare Zustände beschreiben, und in Begriffe, die rein sachlichen Charakter aufweisen, schwer. Gleichermaßen gehen sachliche Beschreibung (denotative Bedeutung) und emotionale Bewertung (konnotative Bedeutung) fließend ineinander über.

    Google Scholar 

  51. vgl. Konert, 1984; 1986; Kroeber-Riel, 1984a; Weinberg, 1992, S. 5; Schulze, 1993, S. 428, 441; Rosenstiel/Kirsch, 1996, S. 110).

    Google Scholar 

  52. Speziell in der U.S.-amerikanischen Literatur wird bei der Darstellung von Gestaltungstechniken der Werbung meist von „creative strategies“ oder von „execution styles” gesprochen (vgl. Simon, 1971; Weilbacher, 1979, S. 216ff.; Hefzallah/Maloney, 1979; Dyer, 1982; Pollay, 1984; Reibstein, 1985, S. 404ff.; Kotler, 1988, S. 627; Moriarty, 1989; Lin, 1993). Unter dieser Bezeichnung werden dann Werbeziele, Bedeutungsgehalte und Umsetzungstechniken subsumiert, was sich als wenig durchdacht und praktikabel erweist, da Umsetzungstechniken gemeinsam mit hierarchisch übergeordneten Konstrukten einer Kategorie zugerechnet werden. „Attempts to formulate a typology of creative strategies have spawned dichotomous to multiple categories, have included situational variables, and have confused strategy with execution“ (Ramaprasad/Hasegawa, 1992, S. 59). Die Ansätze der zitierten Autoren sind für eine forschungslogische Kategorisierung unbrauchbar (vgl. Laskey/Day/Crask, 1989; Ramaprasad/Hasegawa, 1992).

    Google Scholar 

  53. Bei allen genannten Techniken entsteht die Gefahr, daß die angebotene Marke vom Empfänger in ein gedankliches Umfeld gebracht wird, das dem Beeinflussungsziel abträglich ist (vgl. Kroeber-Riel, 1993a, S. 113–114).

    Google Scholar 

  54. Die Bedeutung des Kategoriensystems wird durch eine häufig zitierte Textstelle bei Berelson klar, der plakativ ausführt: „Content analysis stands or falls by its categories. [¡­] Content analysis can be no better than its system of categories“ (Berelson, 1952, S. 147; vgl. Kassarjian, 1977, S. 12). Von Holsti (1969, S. 95) werden folgende Anforderungen an das Kategoriensystem genannt, wobei die einzelnen Anforderungen teilweise voneinander abhängen (vgl. Berelson, 1952, S. 16; Lisch/Kriz, 1978, S. 70ff.; Mayntz/Holm/Hübner, 1978, S. 157; Merten, 1983, S. 95; Leiss/Kline/Jhally, 1986; Atteslander, 1993, S. 248–249).

    Google Scholar 

  55. Semantische Differentiale meist einer gewissen „denotativen Verunreinigung“, d. h. es läßt sich meist nicht vermeiden, daß die Skalen für einzelne Beurteilungsobjekte auch denotativ relevant sein können. Im Einzelfall kann sich das affektive Bedeutungssystem, d. h. die Faktorstruktur, eines Semantischen Differentials ändern (KonzeptSkalen-Interaktion). Es liegt dann in der Kompetenz des Beurteilers, diesen Zusammenhang zu erkennen und sich auf die metaphorische Bedeutung zu beschränken.

    Google Scholar 

  56. Prinzipiell gibt es nicht „das Semantische Differential“ (vgl. Malhotra, 1981, S. 456). Für die jeweils zu beurteilenden Sachverhalte (z. B. Wörter, Bilder, Personen, Gegenstände) sind konzeptadäquate Differentiale zu konstruieren, d. h. Differentiale, welche Items enthalten, die zur Beurteilung der untersuchten Konzepte üblicherweise verwendet werden. Außerdem müssen die ausgewählten Skalen im Hinblick auf die drei Beschreibungsdimensionen repräsentativ sein (vgl. Bergler, 1975, S. 21).

    Google Scholar 

  57. Dies ergänzt sich mit der in Kapitel C.2.3. gefolgten Annahme, daß konnotative und emotio¬nale Bedeutung synonym zu verwenden sind.

    Google Scholar 

  58. Einen guten Überblick über solche Beeinflussungstechniken bietet das Buch von O’Keefe (1990) bzw. der ausführliche Artikel von McGuire (1985).

    Google Scholar 

  59. Bedeutung wird dabei als eine semantische Relation zwischen den drei Dimensionen operationalisiert (vgl. Kroeber-Riel, 1992a, S. 190ff.). Auf jeder Skala wird von dem Beurteiler angegeben, mit welcher Merkmalsausprägung das zu bewertende Konzept (hier: der emotionale Gehalt einer Abbildung) am besten beschrieben werden kann. Durch die gemeinsame Betrachtung der Skalenreihe, z. B. durch Verbindung der Mittelwerte der angekreuzten Skalenwerte, entsteht das Bedeutungsprofil des zu bewertenden Konzepts. Die Ergebnisse lassen sich über die Berechnung von Distanz-und Ähnlichkeitsmaßen graphisch darstellen.

    Google Scholar 

  60. ist problematisch, das Modell als Funktionenmodell zu interpretieren. Bisher konnte nicht nachgewiesen werden, ob das Modell die psychische Realität abbildet, oder ob es nur ein künstliches Ordnungssystem darstellt, mit dem man emotionale Zustände zwar abbilden kann, die psychisch jedoch in vollkommen anderen Einheiten und Mechanismen realisiert sein könnten (vgl. Zimmer, 1986, S. 77). Bereits Traxel und

    Google Scholar 

  61. Dennoch unterliegen Heide (1961, S. 198) diskutierten die Frage, ob es sich bei dem Modell „wirklich um ein solches der Gefühlserlebnisse selbst handelt und nicht vielmehr um ein System der Begriffe, durch die die Erlebnisqualitäten bezeichnet werden“. Unabhängig von der zugrundegelegten Repräsentationsform geht man jedoch allgemein davon aus, daß es die universelle Gültigkeit erlaubt, das Modell als Ordnungssystem zur Abbildung emotionaler Bedeutungsgehalte einzusetzen. Andernfalls hätte man davon auszugehen, daß die emotionalen Bedeutungsgehalte etwas wesentlich anderes bezeichnen als die durch sie bezeichneten Konzepte.

    Google Scholar 

  62. Betrachtet man den Prozeß der Bewertung mit dem Semantischen Differential, so stellt sich die Frage, ob eine Bewertung bereits vor dem Bewertungszeitpunkt vorliegt, und der Bewerter diese lediglich auf die Skalen überträgt, oder ob ihn erst das Semantische Differential dazu veranläßt, überhaupt eine Bewertung vorzunehmen (vgl. Zimmer, 1986, S. 78ff.). Fiske (1982) geht davon aus, daß bei der Emotionsgenese eine spontane Schemaauslösung erfolgt („schema triggered affect“). Durch die zu bewertenden Reize wird eine verfestigte Vorstellung aktiviert, unter der ein emotionaler Bedeutungsgehalt repräsentiert ist. Einfacher: Zur Ansprache einer Emotion kommt es, weil ein Reiz eine Gedächtniseintragung aktiviert, die mit der Emotion (dem Emotionsknoten) verbunden ist (vgl. Zimmer, 1986, S. 80).

    Google Scholar 

  63. Das im Kontext des Osgood’schen Bedeutungsmodells entwickelte Semantische Differential konnte sich als Meßinstrument in zahlreichen Untersuchungen zur Bewertung emotionaler Stimuli bewähren (vgl. Traxel/Heide, 1961; Ertel, 1964, 1965; Fuchs, 1975; Bagozzi, 1981). Ertel (1964, S. 1–2) konnte empirisch nachweisen, daß die „semantische Dimensionalität¡± (der „semantische Raum“) im Grunde als „emotionale Dimensionalität” (als „emotionaler Raum“) zu interpretieren ist, da die vom Beurteiler geforderte Bewertung „weniger kognitiven als emotionalen Ursprungs ist”.93 Damit entspricht das Vorgehen Osgoods dem dimensionalen Ansatz bei der Emotionsanalyse. „The considerable evidence gathered with the semantic differential can be interpreted as showing that these three dimensions adequately describe human affective (emotional) responses to all types of stimuli“ (Russell/Mehrabian, 1977, S.273–274). Ähnlich wird der Wert des Semantischen Differentials von Zimmer (1986, S. 80) dargestellt: „Im Modell von Osgood ist insbesondere die Operationalisierung der emotionalen Bedeutungsgehalte im Semantischen Differential hervorzuheben. [¡­] Das Semantische Differential ist ein brauchbares Instrument, um z. B. emotionale Konnotationen in den unterschiedlichsten Gegenstandsbereichen aufzuzeigen.” (vgl. Herkner, 1991, S. 153; Kroeber-Riel/Weinberg, 1996, S. 107).

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1997 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Nickel, O. (1997). Grundlagen für die Entwicklung eines Systems zur Ermittlung von Inhalten der Anzeigenwerbung. In: Werbemonitoring. Forschungsgruppe Konsum und Verhalten. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09123-3_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09123-3_3

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8244-6591-0

  • Online ISBN: 978-3-663-09123-3

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics