Gefügeuntersuchungen an keramischen Schneidplatten

Zusammenfassung

Neben den Verschleißuntersuchungen wurden von einer Reihe von Keramiksorten elektronenmikroskopische Aufnahmen des Bruchgefüges (Abb. 13) angefertigt, um auf diese Weise zu untersuchen, ob auf Grund der Gefügeausbildung Aussagen über das Verschleißverhalten oder die Zähigkeit gemacht werden können. Die angelegten Felder in den Säulendiagrammen (Abb. 2) geben die mittleren Korngrößen bei den verschiedenen Schneidstoffen an, und zwar einmal Korngrößen über 10 µm (weiß), Korngrößen von 5 bis 10 µm (schwarz) und unter 5µm (schraffiert). Es zeigt sich, daß fast alle neueren Qualitäten im Bereich unter 5 µm liegen. Die Sorten 13 b und 18a können nicht unbedingt mit den übrigen Schneidstoffen verglichen werden, da es sich hier um Metallkeramik handelt. Die Qualitäten 1 e und 1 f besitzen ein sehr grobkörniges Gefüge (Abb. 2 und 13), ihre Schneideigenschaften waren sehr ungünstig; demgegenüber weist die Qualität 22b ein wesentlich feinkörnigeres Gefüge auf, die Korngröße beträgt etwa 2–4 µm. Während hier die einzelnen Körner stärker abgerundet sind, zeigt die Keramik 23a bei etwa gleicher Korngröße ein Gefüge mit sehr scharfkantig ausgebildeten Körnern. Ein Gefüge mit Körnern von unterschiedlicher Größe wurde bei der Sorte 24a beobachtet. Neben relativ kleinen Körnern sind auch Bereiche mit erheblich größeren Körnern festzustellen. Bei anderen Platten wurden ähnliche Unterschiede auch zwischen Rand- und Kernzonen beobachtet. Während in der Randzone meist relativ feine Körner vorlagen, nahm die Korngröße zum Kern hin zu. Die größeren Unterschiede in der Korngröße bei den älteren Sorten lassen den Schluß zu, daß man seinerzeit die Steuerung der Kornausbildung noch nicht vollständig beherrschte. Die neueren Keramiksorten sind dagegen sehr gleichmäßig und weniger unterschiedlich in der Korngröße.