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Zusammenfassung

Bei der Marktzinsmethode85 in ihrer Grundkonzeption handelt es sich um ein Verfahren der Teilzinsspannenrechnung. Teilzinsspannenrechnungen zielen allgemein darauf ab, den Zinsüberschuß resp. die Bruttozinsspanne eines Kreditinstituts als Summe der Erfolgsbeiträge aller zinstragenden Positionen in Form von Kunden- und Eigengeschäften zu erklären.86 Hierzu wird die Bruttozinsspanne in einzelne Teilzinsspannen zerlegt, die sich dann den gebildeten Kalkulationsobjekten bis auf die Ebene des einzelnen Geschäftsabschlusses zuordnen lassen. Der wesentliche Unterschied zwischen der Marktzinsmethode und den sogenannten traditionellen Verfahren der Teilzinsspannenrechnung in Form der Schichtenbilanz- und der Pool-Methode liegt darin, daß sich die Marktzinsmethode bei der Bestimmung der einzelnen Teilzinsspannen auf eine marktbezogene Bewertung der zinstragenden Geschäfte stützt.

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Literatur

  1. Die Marktzinsmethode wurde erstmals Ende der 70er Jahre unter der Bezeichnung Opportunitätszinskonzept im Rahmen eines Beratungsprojekts in einem deutschen Kreditinstitut implementiert. Vgl. hierzu Schierenbeck, Henner: Das Meß-und Steuerungskonzept der Marktzinsmethode — Eine Analyse aus bankbetrieblicher Sicht. In: Zeitschrift für Betriebswirtschaft 11/1994, S. 1417–1451, hier S. 1418. Erste Darstellungen der Marktzinsmethode in der Literatur finden sich bei Flechsig, Rolf: Die Kalkulation von Zinsobergrenzen im Passivgeschäft mit Nichtbanken. In: Die Bank 8/1982, S. 356–360, bei Flechsig, Rolf; Flesch, Hans-Rudolf: Die Wertsteuerung — Ein Ansatz des operativen Controlling im Wertbereich. In: Die Bank 10/1982, S. 454–465 und bei Droste, Klaus D.; Faßbender, Heino; Pauluhn, Burkhard; Schlenzka, Peter F.; Lóhneysen, Eberhard von: Falsche Ergebnisinformationen — Häufige Ursache für Fehlentwicklungen in Banken. In: Die Bank 7/1983, S. 313–323. Der Begriff Marktzinsmethode wurde erstmals 1984 von Kunze verwendet. Vgl. hierzu Kunze, Christian: Die Marktzinsmethode — Ein neuer Weg in der Kostenrechnung? In: Betriebswirtschaftliche Blätter 11/1984, S. 436–444. Geschlossene Darstellungen der Marktzinsmethode in ihrer Grundkonzeption finden sich bei Banken, Robert: Die Marktzinsmethode als Instrument der pretialen Lenkung in Kreditinstituten. Frankfurt/Main 1987 und bei Schierenbeck, Henner: Ertragsorientiertes Bankmanagement — Controlling in Kreditinstituten. 4. Auflage, Wiesbaden 1994, S. 69–132. Zusammenfassende Darstellungen geben Bieg, Hartmut: Bankbetriebslehre in Übungen. München 1992, S. 389–415 und Mischer, Reinhold: Die Marktzinsmethode als Basiskonzept der Zinsergebnismessung von Einzelgeschäften. In: Henner Schierenbeck; Hubertus Moser (Hrsg.): Handbuch Bankcontrolling, Wiesbaden 1995, S. 243265.

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  2. Flechsig weist darauf hin, daß es sich bei Anwendung der Schichtenbilanz-resp. der Pool-Methode eigentlich um den Versuch handelt, gesamtbankbezogene Dispositionsnormen auf Basis der Goldenen Bankregel zur Bewertung von Geschäftsfeldern und Einzelabschlüssen auf das interne Rechnungswesen von Kreditinstituten anzuwenden. Vgl. Flechsig, Rolf: Die Schichtenbilanz — Ihr Glanz und Elend. In: Die Bank 6/1985, S. 298–302, hier S. 300.

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  3. So werden die jeweiligen Teilzinsspannen bei Anwendung der Schichtenbilanzmethode durch einen Vergleich zwischen der Verzinsung einzelner zinstragender Positionen und der durchschnittlichen Verzinsung anhand bestimmter Kriterien (bspw. Liquidität, Rentabilität) zugeordneter Positionen der jeweils anderen Bilanzseite bestimmt. Bei Anwendung der Pool-Methode erfolgt dagegen ein Vergleich zwischen der Verzinsung einzelner Positionen und der Durchschnittsverzinsung der gesamten anderen Bilanzseite. Vgl. zur Darstellung und Kritisierung dieser Konzepte Bieg, Hartmut: Bankbetriebslehre in Übungen. München 1992, S. 333389.

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  4. Vgl. Flechsig, Rolf: Die Schichtenbilanz — Ihr Glanz und Elend. In: Die Bank 6/1985, S. 298320, hier S. 300–301.

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  5. Banken weist darauf hin, daß sich in der betriebswirtschaftlichen Literatur noch keine einheitliche Auffassung über den Begriff der Opportunitätskosten und -erlöse herausgebildet hat. Vgl. hierzu Banken, Robert: Die Marktzinsmethode als Instrument der pretialen Lenkung in Kreditinstituten. Frankfurt/Main 1987, S. 56. Opportunitätskosten lassen sich allgemein als entgangener Grenznutzen einer Handlungsalternative definieren, auf den zugunsten einer tatsächlich durchgeführten Handlung verzichtet wird. Analog können Opportunitätserlöse als entgangene Grenzkosten einer bestimmten Handlungsalternative definiert werden. Vgl. hierzu Schimmelmann, Wulf von; Hille, Werner: Banksteuerung über ein System von Verrechnungszinsen. In: Henner Schierenbeck; Hans Wielens (Hrsg.): Bilanzstrukturmanagement, Frankfurt/Main 1984, S. 47–65, hier S. 53 und Flechsig, Rolf: Die Kalkulation von Zinsobergrenzen im Passivgeschäft mit Nichtbanken. In: Die Bank 8/1982, S. 356–360, hier S. 357.

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  6. Breuer verdeutlicht, daß das Opportunitätskalkül bei der marktbezogenen Bewertung von Bankgeschäften eine mögliche, nicht aber die einzig denkbare Rechtfertigung darstellt. Die marktbezogene Bewertung von Bankgeschäften läßt sich alternativ und widerspruchsfrei mit dem finanzmarkttheoretischen Duplikationsprinzip und der als bilateral monopolistisches Spiel interpretierbaren Verhandlungssituation im Kundengeschäft begründen. Vgl. hierzu Breuer, Ralf: Probleme der Risikosteuerung im Rahmen der Marktzinsmethode. Berlin 1994, S. 18–22 und Dolff, Peter: Die Konditionenverhandlungen im Kreditgeschäft der Banken. Wiesbaden 1974, S. 11–14.

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  7. Vgl. stellvertretend Wimmer, Konrad: Bankkalkulation — Neue Konzepte der Kosten-und Erlösrechnung von Kreditinstituten. 2. Auflage, Berlin 1996, S. 82.

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  8. Vgl. Albach, Horst: Innerbetriebliche Lenkpreise als Instrument dezentraler Unternehmensführung. In: Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung o. Nr./1974, S. 216–242, hier S. 218; Römhild, Hans-Günter: Interne Zinsverrechnung in Kreditinstituten. In: Jürgen Krumnow; Michael Metz (Hrsg.): Rechnungswesen im Dienste der Bankpolitik, Stuttgart 1987, S. 209–221, hier S. 213 und Blattmann, Jörg: Stand der Theoriediskussion zur »Marktzinsmethode«. In: Die Bank 11/1987, S. 621–627, hier S. 622.

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  9. Vgl. Süchting, Joachim: Verrechnungspreise im Bankbetrieb. In: Jürgen Krumnow; Michael Metz (Hrsg.): Rechnungswesen im Dienste der Bankpolitik, Stuttgart 1987, S. 199–208, hier S. 205.

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  10. Vgl. Wimmer, Konrad: Controlling und Preispolitik im Bankgeschäft — kein Beispiel für die reine Lehre. In: bank und markt 7/1994, S. 27–32, hier S. 30–31. Bei den zu beurteilenden dezentralen Einheiten kann es sich neben den einzelnen Kundenbereichen auch um Filialen handeln, die über die Anwendung der Marktzinsmethode abgerechnet werden können. Vgl. hierzu die entsprechenden Kalkulationsbeispiele bei Bieg, Hartmut: Bankbetriebslehre in Ubungen. München 1992, S. 407–415.

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  11. Dies belegen die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung von Kodlin, nach der bereits Ende 1991 rund 90% der befragten Kreditinstitute die Umsetzung der Marktzinsmethode durchführten oder planten. Vgl. Kodlin, Axel: Praxis akzeptiert Marktzinsmethode. In: Die Bank 4/1992, S. 212–215, hier S. 212.

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  12. Vgl. Schierenbeck, Renner: Ertragsorientiertes Bankmanagement — Controlling in Kreditinstituten. 4. Auflage, Wiesbaden 1994, S. 70.

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  13. Vgl. Wimmer, Konrad: Bankkalkulation — Neue Konzepte der Kosten-und Erlösrechnung von Kreditinstituten. 2. Auflage, Berlin 1996, S. 114. Um so mehr verwundert der von Wimmer im folgenden (S. 132–133) unternommene Versuch, eine einzelgeschäftsbezogene Realisierbarkeit von Fristentransformationsbeiträgen durch den Abschluß sowohl von Alternativgeschäften der jeweils gleichen Bilanzseite als auch von Gegengeschäften der jeweils anderen Bilanzseite unter Inkaufnahme eines insgesamt verdreifachten Geschäftsvolumens zu demonstrieren.

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  14. Derart kalkulierte Währungstransformationsbeiträge beinhalten trotz der Übereinstimmung der Fristigkeit der verglichenen Geld-und Kapitalmarktsätze einen Fristentransformationseffekt, wenn die Zinsstrukturkurven von Inlands-und Auslandswährung unterschiedliche Steigungen besitzen. Hierauf weisen Droste et al. hin. Vgl. hierzu Droste, Klaus D.; FaBbender, Heino; Pauluhn, Burkhard; Schlenzka, Peter F.; Lóhneysen, Eberhard von: Falsche Ergebnisinformationen — Häufige Ursache für Fehlentwicklungen in Banken. In: Die Bank 7/1983, S. 313–323, hier S. 323, Fußnote 3.

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  15. Vgl. Banken, Robert: Die Marktzinsmethode als Instrument der pretialen Lenkung in Kreditinstituten. Frankfurt/Main, S. 77–78.

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  16. Der von Dankovsky in diesem Zusammenhang vorgebrachte Einwand, bei Fremdwährungsgeschäften handele es sich „um ein Agieren auf einem anderen Markt, das in keinerlei Zusammenhang mit dem Markt der Heimatwährung gebracht werden“ dürfe (S. 357), relativiert sich durch die Pflicht der Kreditinstitute, Erfolge aus Fremdwährungsgeschäften in der Gewinn-und Verlustrechnung in Inlandswährung umzurechnen. Vgl. Dankovsky, Michael: Der Zinsensaldo — ein Konglomerat von Ergebniskomponenten. In: Österreichisches Bank Archiv 5/1991, S. 352–359, hier S. 356–357.

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  17. Vgl. Schierenbeck, Renner; Rolfes, Bernd: Entscheidungsorientierte Margenkalkulation. Frankfurt/Main 1988, S. 31–32.

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  18. Dies tut Wimmer. Vgl. hierzu Wimmer, Konrad: Bankkalkulation — Neue Konzepte der Kosten-und Erlösrechnung von Kreditinstituten. 2. Auflage, Berlin 1996, S. 130.

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  19. Vgl. Flesch, Hans-Rudolf; Piaskowski, Friedrich; Sievi, Christian R.: Erfolgsquellensteuerung durch Effektivzinsen im Konzept der Wertsteuerung. In: Die Bank 8/1984, S. 357366, hier S. 358.

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  20. Im Gegensatz zu der von Djebbar vertretenen Interpretation. Vgl. hierzu Djebbar, Jan F.: Zur Kritik an der Marktzinsmethode. In: Österreichisches Bank Archiv 11/1990, S. 920–931, hier S. 927.

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  21. Z Dies gilt unter einer Reihe einschränkender Annahmen, die im Rahmen dieser Arbeit nicht erörtert werden. Vgl. Mischer, Reinhold: Die Marktzinsmethode als Basiskonzept der Zinsergebnismessung von Einzelgeschäften. In: Henner Schierenbeck; Hubertus Moser (Hrsg.): Handbuch Bankcontrolling, Wiesbaden 1995, S. 243–265, hier S. 250.

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  22. Vgl. Flechsig, Rolf; Flesch, Hans-Rudolf: Die Wertsteuerung — Ein Ansatz des operativen Controlling im Wertbereich. In: Die Bank 10/1982, S. 454–465, hier S.468–469.

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  23. Vgl. im folgenden Breuer, Ralf: Probleme der Risikosteuerung im Rahmen der Marktzinsmethode. Berlin 1994, S. 28.

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  24. Vgl. Banken, Robert: Die Marktzinsmethode als Instrument der pretialen Lenkung in Kreditinstituten. Frankfurt/Main 1987, S. 193.

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  25. Vgl. Breuer, Ralf: Probleme der Risikosteuerung im Rahmen der Marktzinsmethode. Berlin 1994, S. 30–31.Insgesamt wird deutlich, daß Fristentransformationsbeiträge

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  26. Vgl. Kotz, Hans-Helmut; Braun, Ulrich: Zinsstruktur und Aktiv-Passiv-Steuerung: Der Prognoseteil. In: Sparkasse 2/1991, S. 556–561, hier S. 557.

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© 1998 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden

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Dachtler, C. (1998). Das Grundkonzept der Marktzinsmethode. In: Strategisch-taktisches Treasury in Kreditinstituten. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05691-1_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-05691-1_3

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8244-6753-2

  • Online ISBN: 978-3-663-05691-1

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