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Der eine und die vielen Götter. Religionspolitische Diskurse in Japan und Europa um 1800 (und heute)

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Religionspolitik und politische Religion in Japan und Europa

Part of the book series: Studien zu Literatur und Religion / Studies on Literature and Religion ((STLIRE,volume 8))

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Zusammenfassung

Von der Aufklärung bis zu Jan Assmanns ‚Monotheismusthese‘ wird über die Gewaltaffinität von Mono- bzw. Polytheismus diskutiert. Die Analyse japanischer Mythen und Rituale bestätigt zunächst, dass polytheistische Religionen realitätszugewandter sind als monotheistische, deren transzendente Götter keine konkreten Verhältnisse repräsentieren und insofern den gegensätzlichsten interessegeleiteten Interpretationen und der Gewalt offenstehen. Im 18. Jahrhundert wandte sich allerdings in Japan die ‚nationale Schule‘ vermittels philologischer Rekonstruktion ‚nationaler‘ Texte gegen China wie die deutsche Romantik gegen Frankreich. Dafür musste die lokale Verankerung des Shintō weitgehend aufgehoben werden. Der so entstandene Nationalismus weist trotz seiner polytheistischen Grundlage weitgehende Übereinstimmungen mit dem Grundlagentext des deutschen Nationalismus auf, Fichtes Reden an die deutsche Nation. – Religiöse Gewalt ist politische Gewalt; Religionen, mono- wie polytheistische, werden politisch instrumentalisiert. Das gelingt so weit, wie sie aus ihrer lokalen, eben nicht nationalen Verankerung herausgelöst werden können.

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Notes

  1. 1.

    Engelbert Kämpfer: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hg. von Christian Wilhelm Dohm, Bd. 1. Lemgo 1777, S. 251. PURL: http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN665283237.

  2. 2.

    David Hume: Die Naturgeschichte der Religion. Über Aberglaube und Schwärmerei. Über die Unsterblichkeit der Seele. Über Selbstmord. Hg. von Lothar Kreimendahl. Hamburg 21999, S. 36f.

  3. 3.

    Ebd., S. 38.

  4. 4.

    Arthur Schopenhauer: Über Religion. In: ders.: Sämtliche Werke. Hg. von Wolfgang Frhr. von Löhneysen, Bd. 5. Stuttgart/Frankfurt a. M. 1965, S. 423f.

  5. 5.

    Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft. In: ders.: Kritische Studienausgabe. Hg. von Giorgio Colli/Mazzino Montinari. München/Berlin 31993, Bd. 3, S. 343–651, hier S. 490f.

  6. 6.

    Odo Marquard: Lob des Polytheismus. Über Monomythie und Polymythie. In: ders.: Abschied vom Prinzipiellen. Philosophische Studien. Stuttgart 1981, S. 91–116, hier S. 95.

  7. 7.

    Ebd., S. 100.

  8. 8.

    Ebd., S. 107.

  9. 9.

    Peter Sloterdijk: Gottes Eifer. Vom Kampf der drei Monotheismen. Frankfurt a. M. 2007, S. 217f.

  10. 10.

    Rousseaus Vom Gesellschaftsvertrag erschien zwar erst 1762, wurde aber wohl schon 1758/59 vollendet. Das Kapitel Von der Bürgerreligion in Buch VIII, unmittelbar vor dem kurzen Schlusskapitel, fügte er erst nach Abschluss des Manuskripts ein (vgl. Michaela Rehm: „Ein rein bürgerliches Glaubensbekenntnis“: Zivilreligion als Vollendung des Politischen? (IV 8). In: Karlfriedrich Herb/Reinhard Brandt (Hg.): Jean-Jacques Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechts. Berlin 22012, S. 215–241, hier S. 215 und Anm. 1). Aller Wahrscheinlichkeit nach ergänzte Rousseau das Kapitel im Anschluss an die Lektüre von Humes 1757 erschienener Naturgeschichte der Religion.

  11. 11.

    Jean-Jacques Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag. In: ders.: Kulturkritische und politische Schriften. Hg. von Martin Fontius/Karlheinz Barck, Bd. 1. Berlin 1989, S. 381–508, hier S. 495.

  12. 12.

    „Der Auszug aus Ägypten ist der Auszug aus Unfreiheit und Unterdrückung. Ägypten steht für illegitime Herrschaft: die Herrschaft von Menschen über Menschen. Menschenherrschaft ist Fremdherrschaft. Dagegen steht nicht Anarchie, sondern Theokratie […].“ Jan Assmann: Frühe Formen politischer Mythomotorik. Fundierende, kontra-präsentische und revolutionäre Mythen. In: Dietrich Harth/Jan Assmann (Hg.): Revolution und Mythos. Frankfurt a. M. 1992, S. 39–61, hier S. 48. Vgl. auch Rüdiger Haude: Das richterzeitliche Israel. Eine anarchistische Hochkultur. In: ders./Thomas Wagner: Herrschaftsfreie Institutionen. Texte zur Stabilisierung staatsloser, egalitärer Gesellschaften. Heidelberg 22019, S. 178–209.

  13. 13.

    Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag (Anm. 11), S. 495.

  14. 14.

    Im Kommentar heißt es dazu: „Eine Episode mag ursprünglich einen eigenständigen Mythos dargestellt haben, im Zusammenhang der geordneten Mythologie jedoch einen ganz anderen Sinn erhalten, der sich aus der Funktion des neu entstandenen Ganzen ergibt.“ Kojiki – Aufzeichnung alter Begebenheiten. Übers. u. hrsg. v. Klaus Antoni. Frankfurt a. M. 2012, S. 333.

  15. 15.

    Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag (Anm. 11), S. 497.

  16. 16.

    Ebd.

  17. 17.

    Ebd., S. 499.

  18. 18.

    Ebd.

  19. 19.

    Vgl. Kämpfer: Geschichte und Beschreibung von Japan (Anm. 1), S. 295.

  20. 20.

    Rehm: „Ein rein bürgerliches Glaubensbekenntnis“ (Anm. 10), S. 229.

  21. 21.

    Vgl. Sloterdijk: Gottes Eifer (Anm. 9), S. 27f.

  22. 22.

    Ebd., S. 217f.

  23. 23.

    Vgl. Jan Assmann: Moses der Ägypter. Entzifferung einer Gedächtnisspur. Frankfurt a. M. 82018 (zuerst 1998, engl. 1997; i. F. zit. als ‚MdÄ‘), S. 66.

  24. 24.

    Debattenbeiträge kamen v. a. aus der Theologie, aber auch aus der Islamwissenschaft, Literaturwissenschaft und Philosophie. Fachübergreifend vgl. Rolf Schieder (Hg.): Die Gewalt des einen Gottes. Die Monotheismus-Debatte zwischen Jan Assmann, Micha Brumlik, Rolf Schieder, Peter Sloterdijk und anderen. Berlin 2014; zur Theologie: Thomas Söding (Hg.): Ist der Glaube Feind der Freiheit? Die neue Debatte um den Monotheismus. Freiburg i. Br. 2003; Jürgen Manemann (Hg.): Monotheismus. Münster 2003; Peter Walter (Hg.): Das Gewaltpotential des Monotheismus und der dreieine Gott. Freiburg i. Br. 2005; Jan-Heiner Tück (Hg.): Monotheismus unter Gewaltverdacht. Zum Gespräch mit Jan Assmann. Freiburg i. Br. 2015; zur Philosophie: Sloterdijk: Gottes Eifer (Anm. 9) sowie ders.: Im Schatten des Sinai. Fußnote über Ursprünge und Wandlungen totaler Mitgliedschaft. In: Schieder: Die Gewalt des einen Gottes (wie oben), S. 124–149.

  25. 25.

    Vgl. Jan Assmann: Die mosaische Unterscheidung oder der Preis des Monotheismus. München 2003.

  26. 26.

    Jan Assmann: Monotheismus und die Sprache der Gewalt. Wien 2006; ders.: Mose und der Monotheismus der Treue. Eine Neufassung der „Mosaischen Unterscheidung“. In: Tück, Monotheismus unter Gewaltverdacht (Anm. 24), S. 16–33 sowie abschließend ders.: Totale Religion. Ursprünge und Formen puritanischer Verschärfung. Wien 2016.

  27. 27.

    Vgl. Assmann: Totale Religion (Anm. 26), S. 33–36.

  28. 28.

    Ebd., S. 50–58.

  29. 29.

    Ebd., S. 30: „nur er spricht die Sprache der Gewalt.“

  30. 30.

    „Religionen, die sich selbst zum Polytheismus als einer regulativen Idee bekannt hätten, hat es nie gegeben.“ Assmann: Die mosaische Unterscheidung (Anm. 25), S. 54.

  31. 31.

    Allgemein bekannt ist jedoch allenfalls die Ordnung der obersten Götter, und diese wurde erst relativ spät festgelegt. Vgl. Ernst Lokowandt: Shintō. Eine Einführung. München 2001, S. 22f. und 26 sowie Nelly Naumann: Die Mythen des alten Japan. Köln 2011, S. 24f.

  32. 32.

    Maruyama Masao: Denken in Japan. In: ders.: Denken in Japan. Frankfurt a. M. 1988, S. 21–88, hier S. 26f.

  33. 33.

    Hans Blumenberg: Arbeit am Mythos. Frankfurt a. M. 1996, S. 110: „Der Mythos ist seiner Natur nach keiner abstrakten Dogmatik, die die lokalen und temporalen Besonderheiten hinter sich ließe, fähig. Im Gegenteil ist er gerade auf diese angelegt.“

  34. 34.

    Nach einer mündlichen Mitteilung; inzwischen auch in der japanischen und (verstümmelt) in der deutschen Wikipedia nachzulesen. Vgl. den Art. ‚Yatsugatake‘ in der deutschen sowie ‚八ヶ岳‘ in der japanischen Wikipedia, https://de.wikipedia.org/ bzw. https://ja.wikipedia.org/ (20. Mai 2023).

  35. 35.

    Vgl. etwa Seami Motokiyo: Kiyotsunes Tod. In: Peter Weber-Schäfer (Hg.): Vierundzwanzig No-Spiele. Frankfurt a. M. 1961, S. 44–53 sowie ders.: Die Flöte des Atsumori. In: ebd., S. 61–68, sowie aus der erzählenden Literatur Santō Kyōden: Die Geschichte der schönen Sakurahime. Eine Erzählung von unheilbringender Liebe, Eifersucht und der seltsamen Verwandlung einer Frau. Frankfurt a. M. 1993, bes. S. 143–154 sowie Ueda Akinari: Das Haus im Schilfgras. In: ders.: Unter dem Regenmond. Phantastische Geschichten. München 1990, S. 7–19.

  36. 36.

    Vgl. Assmann: Die mosaische Unterscheidung (Anm. 25), S. 119–143 sowie Sigmund Freud: Der Mann Moses und die monotheistische Religion. In: ders.: Studienausgabe. Hg. v. Alexander Mitscherlich/Angela Richards/James Strachey, Bd. 9. Frankfurt a. M. 1974, S. 455–581, hier S. 557–561.

  37. 37.

    Vgl. zum Folgenden auch den Art. ‚Onbashira‘ in der englischen Wikipedia, https://en.wikipedia.org/ (20. Mai 2023).

  38. 38.

    Zu seiner Geschichte vgl. Kojiki (Anm. 14), S. 74–77.

  39. 39.

    Im Gegensatz zu René Girards Theorie des ‚Sündenbocks‘, nach der das Opfer von der Gemeinschaft als Schuldiger ausgewählt und anschließend verklärt wird, weil es der Gemeinschaft zur Überwindung der Krise verhalf. Vgl. dazu René Girard: Der Sündenbock. Zürich 1988, insbes. S. 66–69 sowie die Einleitung zu diesem Band, Abschn. 3.3, S. 28-31.

  40. 40.

    Vgl. Assmann: Totale Religion (Anm. 26), S. 102f. und 110f. Vgl. aber auch oben S. 72 die Erläuterung der Dynamik am Verhältnis zwischen Natur und Geist.

  41. 41.

    Vgl. dazu etwa die Entwicklung des Kulturbegriffs, die Hartmut Böhme an der historischen Semantik des Wortes ‚Kultur‘ darstellt. Auf die erste Bedeutungsschicht von ‚bebauen‘, ‚Landbau treiben‘ folgt als zweite die ‚Kultivierung‘ des Bodens mit Hilfe von Techniken und deren Bewahrung. „Drittens werden Mächte und Personen ‚verehrt‘, ‚angebetet‘, ‚heiliggehalten‘, in deren Regie die erste und zweite Ebene von ‚Kultur‘ stehen: das sind die Götter.“ Hartmut Böhme: Vom Cultus zur Kultur(wissenschaft). Zur historischen Semantik des Kulturbegriffs. In: Renate Glaser/Matthias Luserke (Hg.): Literaturwissenschaft – Kulturwissenschaft. Positionen, Themen, Perspektiven. Opladen 1996, S. 48–68, hier S. 52.

  42. 42.

    Vgl. M. H. E. Meier: Panathenäen. In: Johann Samuel Ersch/Johann Gottfried Gruber (Hg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, Sect. III, Bd. 10. Leipzig 1838, S. 277–294 sowie Christiane Sourvinou-Inwood/Robert Parker: Athenian Myths and Festivals: Aglauros, Erechtheus, Plynteria, Panathenaia, Dionysia. Oxford 2011, S. 268f.

  43. 43.

    Meier: Panathenäen (Anm. 42), S. 290. Vgl. Aristoteles: Rhetorik an Alexander. Hrsg. u. übertr. von Paul Gohlke. Paderborn 1959, S. 26f.

  44. 44.

    Vgl. Jordan Sand: Japan’s Monument Problem. Ise Shrine as Metaphor. In: Past & present 226 (2015), S. 126–152, hier S. 129.

  45. 45.

    Sand: Japan’s Monument Problem (Anm. 44) gibt S. 128 als weitere von der Forschung genannte Gründe für den regelmäßigen Neubau die religiös begründete Reinheit und die wenig dauerhaften unbehandelten Holzpfosten an, die ohne steinernen Unterbau in den Boden versenkt werden.

  46. 46.

    Vgl. Nelly Naumann: Die webende Göttin. In: Nachrichten der Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens 28/1–2 (1983), S. 5–93, hier S. 23–29.

  47. 47.

    Walter Burkert: Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche. Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1977, S. 374.

  48. 48.

    Hellmut Brunner: Vom Wesen des Polytheismus und seinem Wahrheitsgehalt. In: Universitas 29 (1974), S. 597–609, hier S. 605.

  49. 49.

    Vgl. Herbert Zachert: Die Mythologie des Shintō. In: Egidius Schmalzriedt/Hans Wilhelm Haussig (Hg.): Götter und Mythen Ostasiens. Stuttgart 1994, S. 1–178, Art. ‚Ryōbu-Shintō‘, S. 115 sowie Klaus Antoni: Shintō. In: Klaus Kracht (Hg.): Grundriß der Japanologie. Wiesbaden 2001, S. 115–147, hier S. 120–123.

  50. 50.

    Vgl. Zachert: Die Mythologie des Shintō (Anm. 49), Art. ‚Fuji-san‘, S. 48.

  51. 51.

    Vgl. (mit etwas anderer Akzentsetzung) den Beitrag von David Weiß in diesem Band, Abschn. 3.

  52. 52.

    Lokowandt: Shintō (Anm. 31), S. 81.

  53. 53.

    Proklamation von Ieyasu (1614). In: Ludwig Riess: Die Ursachen der Vertreibung der Portugiesen aus Japan (1614–1639). In: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (OAG) VII (1898–1899), Theil 1, Anhang 1, S. 27–35, hier S. 29.

  54. 54.

    „China und Japan (Nipon), die den Versuch mit solchen Gästen [den handeltreibenden Staaten Europas] gemacht hatten, haben daher weislich, jenes zwar den Zugang, aber nicht den Eingang, dieses auch den ersteren nur einem einzigen europäischen Volk, den Holländern, erlaubt, die sie aber doch dabei wie Gefangene von der Gemeinschaft mit den Eingebornen ausschließen.“ Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden. In: Kants Werke. Akademie Textausgabe. Berlin 1968, Bd. 8, S. 341–386, hier S. 359.

  55. 55.

    Motoori Norinaga: Naobi no Mitama. Geist der Erneuerung. Übers. v. Hans Stolte. In: Monumenta Nipponica 2 (1939), S. 193–211 (i. F. NnM), hier S. 209.

  56. 56.

    Vgl. zu diesem Abschnitt etwa Niels Hegewisch: Reinheit in Vielfalt. Elemente rassistischer Theoriebildung in der Publizistik des frühen deutschen Nationalismus. In: Birgit Aschmann/Thomas Stamm-Kuhlmann (Hg.): 1813 im europäischen Kontext. Stuttgart 2015, S. 79–98, bes. S. 86–89.

  57. 57.

    Vgl. Johann Gottlieb Fichte: Reden an die deutsche Nation. In: ders.: Fichtes Werke. Hg. von Immanuel Hermann Fichte. Berlin 1971, Bd. VII, S. 257–499 (i. F. RdN), hier S. 346 und 354.

  58. 58.

    Klaus Antoni: Kokutai – Political Shintō from early-modern to contemporary Japan. Tübingen 2016, S. 138. DOI: 10.15496/publikation-10278.

  59. 59.

    So vermutet Klaus Antoni: Die ‚Trennung von Göttern und Buddhas‘ (shimbutsu-bunri) am Ōmiwa-Schrein in den Jahren der Meiji-Restauration. In: Klaus Antoni und Maria-Verena Blümmel (Hg.): Festgabe für Nelly Naumann. Hamburg 1993, S. 21–52, hier S. 27.

  60. 60.

    Dieser Gegensatz knüpft an Überlegungen des Vf.s zu dem zwischen Goethe und der nationalistischen Spätromantik an. Vgl. dazu Vf.: Goethe und die „Pyramide [s]eines Daseins“. Der Bruch in der Konzeption von Dichtung und Wahrheit und die „Epoche der Weltliteratur“. In: The Journal of Humanities (Zeitschrift der Meiji-University, Tokyo) 26 (2020), S. 29–43, bes. S. 33f. sowie ders.: Goethe, Buchholz, die Nation und die Weltpolitik. Des Epimenides Erwachen. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 139/4 (2020), S. 511–532, bes. S. 531f.

  61. 61.

    Philip Clart/Wilfried Endlicher: Die Religionen Chinas. Göttingen 2009, S. 23, vgl. S. 33.

  62. 62.

    Friedrich Schiller: Wallensteins Tod. In: ders.: Sämtliche Werke. Hg. von Gerhard Fricke/Herbert G. Göpfert. München 1958, Bd. 2, S. 407–547, hier S. 424.

  63. 63.

    Pierre Corneille: Cinna oder die Gnade des Augustus, ein Trauerspiel. In: Neues Theater von Wien. Fünfter Theil. o.O. (Wien) 1770, S. 1–86, hier S. 79, https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:384-uba005700-9 (13. August 2023).

  64. 64.

    So auch Brunner: Vom Wesen des Polytheismus (Anm. 48), S. 606 mit Blick auf den ägyptischen Polytheismus.

  65. 65.

    Nach Lokowandt: Shintō (Anm. 31), S. 27 sind die meisten Götter sogar in sich selbst widersprüchlich; die gute und die böse Seite werden nicht selten auf demselben Schreingelände getrennt verehrt.

  66. 66.

    Vgl. Rudolf Pfeiffer: Geschichte der klassischen Philologie. Von den Anfängen bis zum Ende des Hellenismus. Reinbek 1970, S. 114ff. sowie 258–305.

  67. 67.

    Vgl. auch Odo Marquard: Frage nach der Frage, auf die Hermeneutik die Antwort ist. In: ders.: Abschied vom Prinzipiellen (Anm. 6), S. 117–146, hier S. 128–130.

  68. 68.

    Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra. In: ders.: Kritische Studienausgabe (Anm. 5), Bd. 4, S. 36.

  69. 69.

    Voltaire: Gedicht über die Katastrophe von Lissabon. In: Wolfgang Breidert (Hg.): Die Erschütterung der vollkommenen Welt. Die Wirkung des Erdbebens von Lissabon im Spiegel europäischer Zeitgenossen. Darmstadt 1994, S. 58–76, hier S. 63; ders.: Candide oder der Optimismus. In: ders.: Sämtliche Romane und Erzählungen, Leipzig 1949, Bd. 1, S. 148–268, hier S. 163 u. ö.

  70. 70.

    Vgl. Antoni: Shintō (Anm. 49), S. 124.

  71. 71.

    Vgl. Hans Blumenberg: Wirklichkeitsbegriff und Wirkungspotential des Mythos. In: ders.: Ästhetische und metaphorologische Schriften. Hg. von Anselm Haverkamp. Frankfurt a. M. 2001, S. 327–405, hier S. 335–337.

  72. 72.

    Ebd., S. 351.

  73. 73.

    Vgl. die (japanische) Website des Schreins, http://motoorinorinaga.org/ (Oktober 2022).

  74. 74.

    Im japanischen Mittelalter waren die Schreinlegenden noch „stark vom Buddhismus geprägt, indem sie beispielsweise die verehrte Gottheit als Manifestation eines Buddhas oder Bodhisattvas darstellen.“ Bernhard Scheid: Shintō-Literatur. In: Heinz Ludwig Arnold (Hg.): Kindlers Literatur-Lexikon (online). Stuttgart 2020, S. 1. DOI: 10.1007/978-3-476-05728-0_23031-1.

  75. 75.

    So mit Bezug auf Japan Åke V. Ström/Wolfgang Pöhlmann/Averil Cameron: Herrscherkult. In: Gerhard Müller und Gerhard Krause (Hg.): Theologische Realenzyklopädie, Bd. 15. Berlin 1986, S. 246.

  76. 76.

    In freier Anknüpfung an einen Diskussionsbeitrag von Klaus Antoni während der Diskussion auf der in diesem Band dokumentierten Tagung Monotheismus und Polytheismus. Politische Religion in Japan und Europa, 1600–1925.

  77. 77.

    Andreas Kley (Hg.): Verfassung des Kaiserreiches Japan (Meiji-Verfassung) vom 11. Februar 1889 (2006), http://www.verfassungen.net/jp/verf89-i.htm (5. November 2022).

  78. 78.

    Vgl. dazu auch den Beitrag von Wolfgang Braungart in diesem Band.

  79. 79.

    Vgl. Giovanni Boccaccio: Das Dekameron. München 1964, S. 51-54 sowie Nikolaus von Kues: De pace fidei – Der Friede im Glauben. In: ders.: Philosophisch-theologische Schriften. Hg. v. Leo Gabriel/Dietlind Dupré/Wilhelm Dupré. Wien 1964, Bd. III, S. 705–797, hier S. 711–713.

  80. 80.

    Vgl. dazu Thomas Kaufmann: Luthers ‚Judenschriften‘. Ein Beitrag zu ihrer historischen Kontextualisierung. Tübingen 2011.

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Mandelartz, M. (2024). Der eine und die vielen Götter. Religionspolitische Diskurse in Japan und Europa um 1800 (und heute). In: Mandelartz, M., Weiß, D. (eds) Religionspolitik und politische Religion in Japan und Europa. Studien zu Literatur und Religion / Studies on Literature and Religion, vol 8. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-68773-4_3

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