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Einleitung: Religion in Japan. Einführende Darstellung und religionssoziologische Überlegungen zu ihrer Aktualität

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Religionspolitik und politische Religion in Japan und Europa

Zusammenfassung

Die Krisen der letzten Jahrzehnte haben zu einem intensiven Diskurs über Religion als Medium des gesellschaftlichen Zusammenhalts geführt, wobei der Schwerpunkt auf dem Verhältnis der monotheistischen Religionen untereinander liegt. Gegenüber den weitgespannten Religionssoziologien Max Webers und Émile Durkheims bleibt der Horizont relativ beschränkt. Es gibt jedoch gute Gründe, die polytheistischen Religionen, insbesondere den japanischen Shintō, einzubeziehen, denn nur in Japan gelang die Transformation zu einer demokratischen Industriegesellschaft ohne vorherige Kolonisierung unter Beibehaltung der polytheistischen Tradition. Der japanische Polytheismus begegnet dem westlichen Monotheismus auf Augenhöhe und vermag daher eher als andere festverwurzelte Urteile zu korrigieren. – Einer einführenden Darstellung des Verhältnisses von Religion und Politik in Japan folgt mit Blick auf die japanische Religiosität ein Durchgang durch die Religionssoziologien Webers und Durkheims sowie die Religionsanthropologien Walter Burkerts und René Girards. Dabei werden einige ihrer Ergebnisse in Frage gestellt und überraschende Perspektiven auf das Verhältnis von Religion und Gesellschaft eröffnet.

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Notes

  1. 1.

    Ernst-Wolfgang Böckenförde: Die Entstehung des Staates als Vorgang der Säkularisation. In: ders.: Staat, Gesellschaft, Freiheit. Studien zur Staatstheorie und zum Verfassungsrecht. Frankfurt a. M. 1976, S. 42–64, hier S. 61 (zuerst 1967).

  2. 2.

    Vgl. Ernst-Wolfgang Böckenförde: „Freiheit ist ansteckend“. Staatsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde spricht im FR-Interview über die jüngste Leitkulturdebatte, über bürgerliche Loyalität und das Recht, ein Kopftuch zu tragen. In: Frankfurter Rundschau, 2. Nov. 2010, S. 32f.

  3. 3.

    Böckenförde: Die Entstehung des Staates (Anm. 1), S. 60.

  4. 4.

    Martin Riesebrodt: Cultus und Heilsversprechen. Eine Theorie der Religionen. München 2017, S. 254.

  5. 5.

    Hermann Lübbe: Religion nach der Aufklärung. München 32004, S. 17. Zur Orientierungskrise durch überschnelle Veränderung der Lebensverhältnisse vgl. ebd., S. 271f.

  6. 6.

    Martin Riesebrodt: Die Rückkehr der Religionen. Fundamentalismus und der „Kampf der Kulturen“. München 2000; Friedrich Wilhelm Graf: Die Wiederkehr der Götter. Religion in der modernen Kultur. München 2004.

  7. 7.

    Christoph Auffahrt/Jutta Bernard: Metzler Lexikon Religion. Gegenwart, Alltag, Medien. Stuttgart 2005; Thomas M. Schmidt/Annette Pitschmann (Hg.): Religion und Säkularisierung. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart 2014; Daniel Weidner (Hg.): Handbuch Literatur und Religion. Stuttgart 2016; Detlef Pollack/Volkhard Krech/Olaf Müller u. a. (Hg.): Handbuch Religionssoziologie. Wiesbaden 2018; Christel Gärtner/Gert Pickel (Hg.): Schlüsselwerke der Religionssoziologie. Wiesbaden 2019; Klaus Viertbauer/Georg Gasser (Hg.): Handbuch Analytische Religionsphilosophie. AkteureDiskursePerspektiven. Stuttgart 2019.

  8. 8.

    So der SFB 493 an der Universität Münster: Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen Orients (2000–2003) sowie der SFB 1136 an der Universität Göttingen: Bildung und Religion in Kulturen des Mittelmeerraums und seiner Umwelt von der Antike bis zum Mittelalter und zum Klassischen Islam (2015–2020). – Schon 1995 gründete sich im Rahmen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie die Sektion Religionssoziologie neu; 1999 wurde die Deutsche Gesellschaft für Religionsphilosophie gegründet; der Forschungsschwerpunkt Aufklärung – Religion – Wissen an der Universität Halle besteht seit 2006, und 2020 wurde mit Unterstützung des BMBF an elf Standorten das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt gegründet.

  9. 9.

    Wolfgang Braungart/Joachim Jacob/Jan-Heiner Tück (Hg.): Studien zu Literatur und Religion/Studies on Literature and Religion (seit 2019).

  10. 10.

    Hessischer Rundfunk (Hg.): Funkkolleg Religion und Gesellschaft. Religion zwischen Fundamentalismus und Fortschritt. Frankfurt a. M. 2009–2010 und Begleitband: Peter Kemper/Alf Mentzer/Ulrich Sonnenschein (Hg.): Wozu Gott? Religion zwischen Fundamentalismus und Fortschritt. Frankfurt a. M. 2009 sowie Nicole Deitelhoff/Heike Ließmann/Lothar Bauerochse u. a. (Hg.): Funkkolleg Religion Macht Politik. Frankfurt a. M.: Hessischer Rundfunk 2018–2019 und dies.: Mächtige Religion. Begleitbuch zum Funkkolleg Religion Macht Politik. Frankfurt a. M. 2019.

  11. 11.

    So etwa bei Jürgen Habermas: Auch eine Geschichte der Philosophie. 2 Bde. Berlin 2019. – Grundlegend für die Diskussion um die achsenzeitlichen Religionen sind Shmuel N. Eisenstadt (Hg.): Kulturen der Achsenzeit. Ihre Ursprünge und ihre Vielfalt. 2 Bde. Frankfurt a. M. 1987; ders. (Hg.): Kulturen der Achsenzeit. Ihre institutionelle und kulturelle Dynamik. 3 Bde. Frankfurt a. M. 1992; Robert N. Bellah: Der Ursprung der Religion. Vom Paläolithikum bis zur Achsenzeit. Hg. v. Hans Joas/Christine Pries. Freiburg/Basel/Wien 2021. Kritisch Jan Assmann: Achsenzeit. Eine Archäologie der Moderne. München 2018.

  12. 12.

    So bei Hans Joas: Die Macht des Heiligen. Eine Alternative zur Geschichte von der Entzauberung. Berlin 2017.

  13. 13.

    Vgl. den Beitrag von Wolfgang Braungart in diesem Band sowie Matthias Löwe: Dionysos versus Mose. Mythos, Monotheismus und ästhetische Moderne 1900–1950. Frankfurt a. M. 2022; Jörg Lauster: Die Verzauberung der Welt. Eine Kulturgeschichte des Christentums. München 2014. – Auch in den genannten Handbüchern (Anm. 7) werden polytheistische Religionen kaum thematisiert.

  14. 14.

    Vgl. dazu die Beiträge von Hirafuji und Weiß in diesem Band.

  15. 15.

    Vgl. dazu den Beitrag von Antoni in diesem Band.

  16. 16.

    Dai 2 hyō zenkoku shajikyōkaitō shūkyō dantai, kyōshi, shinja sū 第2表 全国社寺教会等宗教団体・教師・信者数. In: Bunkachō (Hg.): Shūkyō tōkei chōsa. Heisei 30 nendo 宗教統計調査. 平成30年度. Online abrufbar unter https://www.e-stat.go.jp/stat-search/files?tclass=000001112318&cycle=0 (16.9.2023).

  17. 17.

    Kobayashi Toshiyuki 小林利行: Nihonjin no shūkyōteki ishiki ya kōdō wa dō kawatta ka. ISSP kokusai hikaku chōsa ‚Shūkyō‘, Nihon no kekka kara 日本人の宗教的意識や行動はどう変わったか. ISSP国際比較調査「宗教」・日本の結果から. In: Hōsō kenkyū to chōsa 放送研究と調査 4 (2019), S. 52–72, hier S. 53.

  18. 18.

    Für eine vollständige Übersetzung ins Englische vgl. W. G. Aston: Nihongi. Chronicles of Japan from the Earliest Times to AD 697. 2 Bde. London 1896. Vgl. auch Karl Florenz‘ Teilübersetzungen ins Deutsche: Karl Florenz: Japanische Mythologie. Nihongi „Zeitalter der Götter“ nebst Ergänzungen aus anderen alten Quellenwerken. Tokyo 1901 sowie ders.: Japanische Annalen A. D. 592–697. Nihongi von Suiko-tennō bis Jitō-tennō (Buch XXII–XXX). Tokyo 21903.

  19. 19.

    Vgl. Aston: Nihongi (Anm. 18), Bd. 2, S. 106.

  20. 20.

    Vgl. ebd., S. 195 sowie Florenz: Japanische Annalen (Anm. 18), S. 98.

  21. 21.

    Übers. n. Mark Teeuwen: From Jindō to Shinto. A Concept Takes Shape. In: Japanese Journal of Religious Studies 29/3–4 (2002), S. 233–262, hier S. 236. Florenz: Japanische Annalen (Anm. 18), S. 135, übersetzt: „sich nach der göttlichen Norm richten und selbst göttliche Norm haben“.

  22. 22.

    Vgl. Teeuwen: Jindō (Anm. 21), S. 236ff.

  23. 23.

    Vgl. Mark Teeuwen/Fabio Rambelli: Introduction. Combinatory Religion and the Honji Suijaku Paradigm in Pre-Modern Japan. In: Mark Teeuwen/Fabio Rambelli (Hg.): Buddhas and Kami in Japan. Honji Suijaku as a Combinatory Paradigm. London/New York 2003, S. 1–53, hier S. 7ff., 47.

  24. 24.

    Vgl. Bernard Faure: Protectors and Predators. Honolulu 2016, S. 341.

  25. 25.

    Vgl. Bernhard Scheid: Der Eine und Einzige Weg der Götter. Yoshida Kanetomo und die Erfindung des Shinto. Wien 2001, S. 244f., 354.

  26. 26.

    Vgl. Helen Hardacre: Shinto. A History. New York 2017, S. 143ff. sowie Faure: Protectors (Anm. 24), S. 2ff.

  27. 27.

    Faure: Protectors (Anm. 24), S. 4.

  28. 28.

    Vgl. Klaus Antoni: Shintō und die Konzeption des japanischen Nationalwesens (kokutai). Der religiöse Traditionalismus in Neuzeit und Moderne Japans. Leiden 1998, S. 186ff. sowie Hardacre: Shintō (Anm. 26), S. 368ff.

  29. 29.

    Vgl. Allan Grapard: Religious Practices. In: Donald H. Shively/William H. McCullough (Hg.): The Cambridge History of Japan. Volume 2: Heian Japan. Cambridge 1999, S. 517–575, hier S. 567f.

  30. 30.

    Vgl. zum Folgenden Ian Reader: Religion in Contemporary Japan. London 1991, insbesondere S. 55–106 sowie David Weiß: Bei der Geburt Shintōist, beim Tod Buddhist. Das Zusammenwirken von Shintō und Buddhismus in Japans Geschichte und Gegenwart. In: EKŌ-Blätter 31 (2021), S. 4–9.

  31. 31.

    Dennoch sollten die Zahlen mit einer gewissen Vorsicht behandelt werden, da religiöse Institutionen in Japan häufig übertriebene Zahlen angeben, um ihren Einfluss zu beschönigen (bspw. durch das Zählen aller Familienangehörigen ihrer Mitglieder o. ä.). Vgl. Reader: Religion (Anm. 30), S. 6f.

  32. 32.

    Vgl. Hans Martin Krämer: Shimaji Mokurai and the Reconception of Religion and the Secular in Modern Japan. Honolulu 2015, S. 24f. Das vormoderne japanische Weltbild unterschied die drei Reiche Japan, China und Indien. ‚Indien‘ (Tenjiku) bezeichnet hierbei alle Länder jenseits von China. Vgl. Ronald P. Toby: Engaging the Other. ‚Japan‘ and Its Alter Egos, 1550–1850. Leiden/Boston 2019, S. 5.

  33. 33.

    Krämer: Shimaji Mokurai (Anm. 32), S. 22f.

  34. 34.

    Die freie Religionsausübung war jedoch auf niederländische Gebäude und Friedhöfe begrenzt. Vgl. Jason Ānanda Josephson: The Invention of Religion in Japan. Chicago/London 2012, S. 86f.

  35. 35.

    Ebd., S. 71–93.

  36. 36.

    Katō Hiroyukis Vorschlag, ‚Religion‘ als Shintō zu übersetzen, verdient hierbei besondere Erwähnung. Vgl. Josephson: Invention (Anm. 34), S. 217.

  37. 37.

    Ebd., S. 198ff.

  38. 38.

    Ebd., S. 206ff.

  39. 39.

    Ebd., S. 214ff.

  40. 40.

    Zu Shimajis Reise vgl. Krämer: Shimaji Mokurai (Anm. 32), S. 88–113.

  41. 41.

    Shimaji Mokurai 島地黙雷: Kyōhō no gen 教法の原 [1872]. In: Futaba Kenkō 二葉憲香/Fukushima Kanryū 福嶋寛隆 (Hg.): Shimaji Mokurai zenshū 島地黙雷全集, Bd. 1. Kyōto 1973, S. 186–197, hier S. 194. Zit. n. Krämer: Shimaji Mokurai (Anm. 32), S. 110.

  42. 42.

    Shimaji Mokurai 島地黙雷: Sanjō kyōsoku hihan kenpakusho 三条教則批判建白書 [1872]. In: Yasumaru Yoshio 安丸良夫/Miyachi Masato 宮地正人 (Hg.): Shūkyō to kokka 宗教と国家. Tōkyō 1988, S. 234–243, hier S. 237. Zit. n. Krämer: Shimaji Mokurai (Anm. 32), S. 103f.

  43. 43.

    Vgl. Antoni: Shintō (Anm. 28), S. 203.

  44. 44.

    Vgl. Susan Burns: Before the Nation. Kokugaku and the Imagining of Community in Early Modern Japan. Durham/London 2003, S. 70ff. sowie Klaus Antoni (Übers./Hg.): Kojiki. Aufzeichnung alter Begebenheiten. Frankfurt a. M. 2012, S. 417ff. Siehe auch den Beitrag von David Weiß in diesem Band, Abschn. 4.

  45. 45.

    Zu Atsutane vgl. Antoni: Shintō (Anm. 28), S. 142ff.

  46. 46.

    Diese Funktion hatten in der Edo-Zeit die buddhistischen Tempel erfüllt.

  47. 47.

    Vgl. Antoni: Shintō (Anm. 28), S. 180ff.

  48. 48.

    Ebd., S. 203f.

  49. 49.

    Ernst Lokowandt: Die rechtliche Entwicklung des Staats-Shinto in der ersten Hälfte der Meiji-Zeit (1868-1890). Wiesbaden 1978, S. 148, 293f. Zit. n. Antoni: Shintō (Anm. 28), S. 204.

  50. 50.

    Vgl. die Übersetzung von Shimajis Sanjō kyōsoku hihan kenpakusho (Kritik der Drei Lehrgebote) in Krämer: Shimaji Mokurai (Anm. 32), S. 145–155.

  51. 51.

    Vgl. Ebd., S. 57.

  52. 52.

    Vgl. Josephson: Invention (Anm. 34), S. 153.

  53. 53.

    Vgl. Antoni: Shintō (Anm. 28), S. 212.

  54. 54.

    Vgl. Josephson: Invention (Anm. 34), S. 159.

  55. 55.

    Vgl. Akiko Takenaka: Yasukuni Shrine. History, Memory, and Japan’s Unending Postwar. Honolulu 2015, S. 24, 45ff.

  56. 56.

    Ebd., S. 71f.

  57. 57.

    Ebd., S. 90ff.

  58. 58.

    Ebd., S. 84f.

  59. 59.

    Für den Text der Direktive vgl. Antoni: Shintō (Anm. 28), S. 320ff.

  60. 60.

    Um eine Pension zu erhalten, müssen Hinterbliebene von Kriegsopfern einen Antrag beim japanischen Sozialministerium stellen, das dem Yasukuni-Schrein die entsprechenden Daten zur Verfügung stellt. Die Priester informieren Hinterbliebene nicht über die Aufnahme von Kriegstoten in den Schrein. Vgl. Takenaka: Yasukuni Shrine (Anm. 55), S. 137ff.

  61. 61.

    Vgl. Takenaka: Yasukuni Shrine (Anm. 55), S. 131ff.

  62. 62.

    Der offizielle Name der Organisation lautet ‚Familienföderation für Weltfrieden und Vereinigung‘. In Deutschland ist sie auch unter dem Namen ‚Moon-Sekte‘ bekannt.

  63. 63.

    Vgl. den Art. ‚Assassination of Shinzo Abe‘ in der englischen Wikipedia, https://en.wikipedia.org/wiki/Assassination_of_Shinzo_Abe (18.9.2023).

  64. 64.

    Vgl. Rin Ushiyama: AUM Shinrikyō and Religious Terrorism in Japanese Collective Memory. Oxford 2023, S. 1.

  65. 65.

    Vgl. Erica Baffelli/Ian Reader: Impact and Ramifications. The Aftermath of the AUM Affair in the Japanese Religious Context. In: Japanese Journal of Religious Studies 39/1 (2012), S. 1–28, hier S. 9.

  66. 66.

    Max Weber: Religionssoziologie (Typen religiöser Vergemeinschaftung). In: ders.: Wirtschaft und Gesellschaft. Tübingen 1922, S. 227-363, hier S. 246.

  67. 67.

    Vgl. zum Folgenden ebd., S. 227–241.

  68. 68.

    Vgl. dazu auch weiter unten Abschn. 3.3 zu Burkert und Girard.

  69. 69.

    Weber: Religionssoziologie (Anm. 66), S. 230.

  70. 70.

    Vgl. mit Bezug auf die Achsenzeit Eisenstadt: Kulturen der Achsenzeit. Ihre Ursprünge und ihre Vielfalt (Anm. 11), Teil 1, S. 14f. sowie mit Bezug auf das Christentum Lauster: Die Verzauberung der Welt (Anm. 13), S. 115–124.

  71. 71.

    Weber: Religionssoziologie (Anm. 66), S. 230.

  72. 72.

    Karl Rathgen: Die Japaner und ihre wirtschaftliche Entwickelung. Leipzig 1905; Karl Florenz: Geschichte der japanischen Litteratur. Leipzig 21909.

  73. 73.

    Max Weber: Hinduismus und Buddhismus. III: Die asiatische Sekten- und Heilandsreligösität. In: ders.: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie II. Tübingen 1988, S. 251–378, hier S. 296 (i. F. abgek. ‚HuB‘). Vgl. zum Folgenden den Abschnitt zu Japan, S. 295–308.

  74. 74.

    So auch Rathgen: Die Japaner (Anm. 72), S. 19.

  75. 75.

    Vgl. dazu Klaus Müller: Wirtschafts- und Technikgeschichte Japans. Leiden 1988, S. 105.

  76. 76.

    Vgl. auch oben Abschn. 2.2.

  77. 77.

    Vgl. zum Folgenden Müller: Wirtschafts- und Technikgeschichte Japans (Anm. 75), S. 178–185.

  78. 78.

    „Man sah, wie es den Plätzen Amsterdam und Hamburg gelang, mit seiner [dem Institut der Banken] Hülfe festes Geld inmitten der allgemeinen Münzverwirrung zu behaupten, und diesem Umstande schrieb man mehr vielleicht, wie irgend einem andern einzelnen Vorzuge dieser Städte, die Blüthe ihres Handels zu.“ Markus von Niebuhr: Geschichte der Königlichen Bank in Berlin. Von der Gründung derselben (1765) bis zum Ende des Jahres 1845. Berlin 1854, S. 14.

  79. 79.

    Müller: Wirtschafts- und Technikgeschichte Japans (Anm. 75), S. 184.

  80. 80.

    Hiroomi Fukuzawa: Samurai und Geld. Eine Studie über Grundlagen der Modernisierung Japans. Berlin 2008, S. 220.

  81. 81.

    Max Weber: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. In: ders.: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie I. Tübingen 1988, S. 237–573, hier S. 513.

  82. 82.

    Vgl. dazu Shmuel N. Eisenstadt: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. Eine analytische und vergleichende Darstellung. In: ders.: Theorie und Moderne. Soziologische Essays. Hg. v. Gerhard Preyer. Wiesbaden 22023, S. 104–155, bes. die Abschnitte IV, VII, VIII und XVII.

  83. 83.

    Vgl. dazu Hans Peter Hahn: Durkheim und die Ethnologie. Schlaglichter auf ein schwieriges Verhältnis. In: Paideuma 58 (2012), S. 261–282.

  84. 84.

    Vgl. Joas: Die Macht des Heiligen (Anm. 12), Kap. 3, S. 111–163; Kap. 7, S. 419–488, insbes. S. 423–446 sowie ders.: Die Entstehung der Werte. Frankfurt a. M. 1999, S. 87–109.

  85. 85.

    Vgl. Claude Lévi-Strauss: Das Ende des Totemismus. Frankfurt a. M. 1965 (frz. 1962).

  86. 86.

    Émile Durkheim: Die elementaren Formen des religiösen Lebens. Frankfurt a. M. 62023 (frz. 1912), S. 31 (i. F. abgek. ‚FrL‘).

  87. 87.

    Vgl. Lothar Schäfer: Einleitung. In: Pierre Duhem: Ziel und Struktur der physikalischen Theorien. Hg. v. L. S. Hamburg 1998 (frz. 1906), S. XXVIf. sowie ebd., S. 243–253. Zur späteren Rezeption vgl. S. XIV–XVII. – Nicht nur Durkheims Interesse für Erkenntnistheorie macht seine Bekanntschaft mit Duhems kritischer Wissenschaftstheorie wahrscheinlich; da sich ihre Lehrtätigkeit an der Universität Bordeaux 1894–1902 überschnitt, ist auch ein persönlicher Austausch nicht unwahrscheinlich.

  88. 88.

    Vgl. etwa Karl-Heinz Kohl: Ethnologie – die Wissenschaft vom kulturell Fremden. Eine Einführung. München 32012, S. 73–78.

  89. 89.

    Émile Durkheim: Der Individualismus und die Intellektuellen. In: Hans Bertram (Hg.): Gesellschaftlicher Zwang und moralische Autonomie. Frankfurt a. M. 1986, S. 54–70 (i. F. abgek. ‚IuI‘), hier S. 55 und 56.

  90. 90.

    Émile Durkheim: Deutschland über alles. Die deutsche Mentalität und der Krieg. Berlin 2023 (frz./engl./ital./dt. 1915), S. 18.

  91. 91.

    Thomas Vollmer: Das Heilige und das Opfer. Zur Soziologie religiöser Heilslehre, Gewalt(losigkeit) und Gemeinschaftsbildung. Wiesbaden 2010, S. 13.

  92. 92.

    Einschlägig dazu Otto Brunner: Das ‚ganze Haus‘ und die alteuropäische ‚Ökonomik‘. In: ders.: Neue Wege der Verfassungs- und Sozialgeschichte. Göttingen 21968, S. 103–127.

  93. 93.

    Vgl. Robert Buch: Art. ‚Gewalt‘. In: Weidner: Handbuch Literatur und Religion (Anm. 7), S. 367–372 sowie Claude Haas: Art. ‚Opfer‘. In: ebd., S. 408–412; Anton Bierl/Wolfgang Braungart (Hg.): Gewalt und Opfer. Im Dialog mit Walter Burkert. Berlin/New York 2010; Wolfgang Braungart: Beitrag in diesem Band, Abschn. III: Goethes Gedicht Gingo biloba.

  94. 94.

    Walter Burkert: Homo necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten und Mythen. Berlin/New York 21997, S. 28. Vgl. zum Folgenden bes. Kap. I, S. 8–96.

  95. 95.

    Ebd., S. 8.

  96. 96.

    Ebd., S. 37.

  97. 97.

    Vgl. Thomas Junker: Die Evolution des Menschen. München 22006, S. 61–63.

  98. 98.

    Vgl. Walter Burkert: Kulte des Altertums. Biologische Grundlagen der Religion. München: Beck 1998 (engl. 1996), Kap. I, S. 13–49.

  99. 99.

    Zum Vergleich zwischen Burkert und Girard vgl. Wolfgang Palaver: Religion und Gewalt. Walter Burkert und René Girard im Vergleich. In: Bierl: Gewalt und Opfer (Anm. 93), S. 247–266.

  100. 100.

    René Girard: Das Heilige und die Gewalt. Frankfurt a. M. 31999 (engl. 1972), S. 216.

  101. 101.

    Ebd., S. 218.

  102. 102.

    Ebd., S. 19.

  103. 103.

    Vgl. Ebd., Kap. III, S. 104–133.

  104. 104.

    Ebd., S. 454.

  105. 105.

    Vgl. René Girard: Der Sündenbock. Zürich 1988.

  106. 106.

    Vgl. Palaver: Religion und Gewalt (Anm. 99), S. 259–261. Vgl. auch den Beitrag von Mandelartz in diesem Band, Abschn. 4.2.

  107. 107.

    Antoni: Kojiki (Anm. 44), S. 16f. und 9 (Hervorh. M.M).

  108. 108.

    Ebd., S. 28.

  109. 109.

    Die japanischen und griechischen Schöpfungsmythen stehen hinsichtlich der Entstehung der Welt gemeinsam dem biblischen gegenüber: auf der einen Seite natürliches ‚entstehen‘ und ‚gebären‘ der Gottheiten bzw. der Welt, auf der anderen Gottes Schöpfung. Die Entstehung des Menschen schließt nach dem japanischen Mythos an die Weltentstehung an (das Menschengras ‚wächst‘), während der griechische zwischen bloßer Entstehung und Gemachtwerden (durch Prometheus) schwankt. Der Prometheus-Mythos bestimmt freilich die europäische Tradition, so dass der griechische und der biblische Mythos in dieser Hinsicht zusammenrücken. Vgl. Hesiod: Werke. Berlin/Weimar 1994, S. 8f.; Ludwig Preller: Griechische Mythologie, Bd.1. Berlin 21860, S. 62–79 sowie Gen. 1, 26–28 und 2, 4–25.

  110. 110.

    Antoni: Kojiki (Anm. 44), S. 28f.

  111. 111.

    Vgl. Herbert Zachert: Die Mythologie des Shinto. In: Egidius Schmalzriedt/Hans Wilhelm Haussig (Hg.): Götter und Mythen Ostasiens. Stuttgart 1994, S. 1–178, hier S. 107.

  112. 112.

    Ebd., S. 110.

  113. 113.

    Ebd., S. 43.

  114. 114.

    Vgl. zu diesem Absatz Bernhard Scheid: Religiöse Gewalt in Japan. Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer. In: ders.: Religion in Japan. Ein digitales Handbuch, https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Essays/Opfer (29.11.2023).

  115. 115.

    Vgl. etwa die Webseite des Nippon Matsuri Networks, https://www.nippon-matsuri.net/report/funekko/ (11.12. 2023).

  116. 116.

    Vgl. dazu den Beitrag von Mandelartz in diesem Band, Abschn. 4.2.

  117. 117.

    Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen, Bd. 2. Berlin 1815, S. 7. Forschungen zum Nationalismus der Brüder Grimm liegen m. W. nicht vor; neuerdings wird allerdings ihre Judenfeindschaft thematisiert. Vgl. Gerhard Henschel: „etwas vorlautes widriges“. Das Judenbild der Brüder Grimm. In: Merkur 73/846 (2019), S. 79–87. Judenfeindschaft und nationalistische Bestrebungen der Romantik überschnitten sich, etwa in der ‚Deutschen Tischgesellschaft‘ um Achim von Arnim.

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Mandelartz, M., Weiß, D. (2024). Einleitung: Religion in Japan. Einführende Darstellung und religionssoziologische Überlegungen zu ihrer Aktualität. In: Mandelartz, M., Weiß, D. (eds) Religionspolitik und politische Religion in Japan und Europa. Studien zu Literatur und Religion / Studies on Literature and Religion, vol 8. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-68773-4_1

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