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Als Stadtlabor Leipzig bezeichnen wir eine Austausch-, Kommunikations- und Visualisierungsplattform von inter- und transdisziplinären Projekten, die in der Großstadt Leipzig durchgeführt werden. Diese am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ verantworteten Forschungsvorhaben beziehen sich auf unterschiedliche räumliche und zeitliche Skalen. Sie reichen von der Gesamtstadt und deren regionaler Einbettung bis zu ausgewählten Stadtteilen und Quartieren. Sie blicken auch auf unterschiedliche Zeitpunkte und Zeiträume, um Entwicklungen verstehen und bewerten zu können. Das Stadtlabor Leipzig am UFZ verfolgt den Ansatz, gemeinsam Ideen zu entwickeln, voneinander zu lernen und einen Mehrwert durch inter- und transdisziplinäre Arbeit in spezifischen Forschungszusammenhängen zu erzeugen. Es befördert die Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Projekte.

Die Grundidee besteht darin, dass die Wissenschaftler*innen ihre Themen und Forschungsfragen gemeinsam besprechen, methodische Herangehensweisen diskutieren, Daten und Materialien kombinieren und ihre Ergebnisse austauschen. Dazu gehören auch Absprachen zu laufenden und geplanten Projekten und Netzwerken sowie ein beständiger Austausch mit Kooperationspartner*innen, um eine effektive Zusammenarbeit mit ihnen zu gewährleisten und Redundanzen zu vermeiden. Dabei sollen Wissensvorräte geteilt, gegenseitige Lernprozesse organisiert und die Ausgestaltungabgestimmter, weiterführender Forschungsfragen sowie Methodenkompetenzen gestärkt werden. Die sich daraus ergebenden Synergien tragen dazu bei, neue bzw. umfassendere wissenschaftlich fundierte Einsichten in die Komplexität der resilienten Stadt zu gewinnen.

Das Stadtlabor Leipzig am UFZ dient als Schaufenster unserer Forschungsaktivitäten für die nationale und internationale wissenschaftliche Gemeinschaft und die kommunale Praxis. Die wissenschaftlichen Ziele sind eng mit dem Anspruch einer hohen Praxisrelevanz der Forschung verbunden. Unter dem Dach des Stadtlabors können vielfältige Kooperationen mit Partner*innen aus kommunaler Praxis, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft intensiviert werden. Dadurch sind drängende und zukunftsrelevante Herausforderungen, die wissenschaftlicher Expertise bedürfen, schneller und genauer zu identifizieren. Es geht darum, Kenntnis von den relevanten Planungs- und Entscheidungsabläufen zu erlangen und diese Einblicke weiter zu vertiefen. Des Weiteren werden Erfahrungen der kommunalen Partner*innen im Umgang mit Extremereignissen, Krisen und Schocks diskutiert und in Forschungsfragen aufgenommen. Mit den im Stadtlabor gesammelten Erkenntnissen soll die Erarbeitung von Szenarien und Handlungsstrategien für eine resiliente Stadt wissenschaftlich fundiert und unterstützt werden. Hier werden konkretes Wissen, Handlungsempfehlungen und Lösungsansätze für die Stadt Leipzig erarbeitet, die auch von anderen Städten mit vergleichbaren Herausforderungen genutzt werden können. So wird die Übertragbarkeit von Lösungsansätzen unterstützt.

Im Rahmen des Stadtlabors Leipzig am UFZ, kurz Leipzig Lab, wird neues Wissen zur resilienten Stadt erarbeitet, das sich auf unterschiedliche urbane Themenfelder wie Klimaschutz und -anpassung, Energie- und Wärmewende, Umgang mit Extremereignissen, grün-blaue Infrastruktur, Wohnen und Gesundheit bezieht.

Abb. 6.1 markiert die Verortung der Projekte im Stadtraum Leipzig vor dem Hintergrund einer Flächennutzungskarte (Elze und Banzhaf 2022). Auf diese räumliche Zuordnung wird in den jeweiligen Beiträgen im Buch Bezug genommen.

Abb. 6.1
figure 1

(Hintergrundinformation: Elze und Banzhaf 2022; digitale Orthophotos, digitales Höhen- und Oberflächenmodell © Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen)

Buchbeiträge zum Stadtlabor Leipzig am UFZ, im Quartier und gesamtstädtisch.