FormalPara Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag beschreibt anhand vierer zentraler Parameter (Ausgaben, Verbrauch, Generikaanteile und Preise) im Zeitraum von 2010 bis 2020 gemessene Entwicklungen im deutschen Arzneimittelmarkt im Vergleich mit zehn europäischen Ländern, darunter große Arzneimittelmärkte und Nachbarländer Deutschlands. Bei allen analysierten Parametern liegt über die Jahre hinweg Deutschland im Spitzenfeld bzw. im oberen Mittelfeld. So waren 2010 und 2020 die Pro-Kopf-Arzneimittelausgaben Deutschlands die höchsten. Deutschland wies im Betrachtungszeitraum hohe Steigerungsraten sowohl bei den Pro-Kopf-Arzneimittelausgaben als auch beim Verbrauch auf. Die Generikaanteile lagen mengenmäßig bereits auf einem hohen Niveau und wuchsen im untersuchten Zeitraum nur geringfügig, während die Generikaanteile wertmäßig (d. h. unter Berücksichtigung der Preiskomponente) sanken. Laut internationaler Preisvergleichsstudien ist und bleibt Deutschland ein Hochpreisland, insbesondere bei neuen, patentgeschützten Arzneimitteln.

1 Arzneimittelmarkt und -versorgung

Der internationale Vergleich von Arzneimittelmärkten und -versorgung wird in der Gesundheitssystemforschung häufig angewendet, um Unterschiede zwischen Ländern zu beleuchten und Auffälligkeiten für einzelne Länder aufzudecken, oftmals mit dem Ziel, mögliche Verbesserungspotentiale abzuleiten und der Politik Informationen bereitzustellen. Neben der Betrachtung von Entwicklungen über die Zeit stellt dies eine der Hauptannäherungen dar, die zur Identifizierung von prioritären Bereichen für gesundheitspolitische Interventionen dienen können.

Zur Kontextualisierung der Arzneimittelversorgung werden häufig vier Hauptmerkmale international verglichen: (1) die Ausgaben, (2) der Verbrauch, (3) die Entwicklung unterschiedlicher Marktsegmente (vor allem patentfrei vs. patentgeschützt) und (4) die Preise. Je nach Motivation der Untersuchung variieren die jeweiligen Indikatoren und die herangezogenen Vergleichsländer. Aus deutscher Perspektive sind Vergleiche mit Ländern der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) besonders zielführend, nicht zuletzt aufgrund des gemeinsamen regulatorischen Rahmens für die Zulassung und Vermarktung von Arzneimitteln.

Vor diesem Hintergrund werden in diesem Beitrag Daten zu Arzneimittelausgaben und -verbrauch, auch unter Betrachtung von unterschiedlichen Marktsegmenten, longitudinal über den Zeitraum 2010 bis 2020 (konkret für die Jahre 2010, 2015 und 2020) für Deutschland und die folgenden zehn Länder verglichen (darunter die Länder mit den größten europäischen Arzneimittelmärkten sowie direkte Nachbarländer von Deutschland (DE)): Belgien (BE), Dänemark (DK), Frankreich (FR), Italien (IT), Niederlande (NL), Österreich (AT), Spanien (ES), Schweden (SE), Schweiz (CH), Vereinigtes Königreich (UK). Wo es sinnvoll und machbar ist, werden auch die Durchschnittswerte dieser zehn Länder im Vergleich zu Deutschland aufgeführt. Als zentrale Quelle der Länderübersicht dienten die Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD 2022a), die um Informationen aus der Literatur ergänzt wurden. Darüber hinaus wird eine Übersicht von relevanten und möglichst aktuellen Studien zu Arzneimittelpreisvergleichen präsentiert, bei denen Deutschland eingeschlossen war – die Bandbreite weiterer Vergleichsländer war hier größer.

2 Arzneimittelausgaben im europäischen Vergleich (2010, 2015, 2020)

Im Ländervergleich lassen sich Arzneimittelausgaben insbesondere auf drei Arten quantifizieren: (1) die Arzneimittelausgaben pro Kopf, (2) der Anteil der Arzneimittelausgaben an den gesamten Gesundheitsausgaben und (3) der Anteil der Arzneimittelausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) (Panteli et al. 2016).

Bei Betrachtung der (kaufkraftbereinigten) Arzneimittelausgaben pro Kopf (Abb. 20.1) lag Deutschland im Jahr 2010 unter den Vergleichsländern auf Platz eins, gefolgt von der Schweiz und Frankreich. Im Vergleich dazu betrugen die Arzneimittelausgaben pro Kopf in Dänemark etwa die Hälfte. Bei Betrachtung über den dargestellten Zeitraum zeigt sich, dass Deutschland 2015 einzig mit der Schweiz nahezu gleichauf rangierte, gefolgt von Frankreich, Österreich und Belgien. Insgesamt stiegen die Arzneimittelausgaben pro Kopf von 2010 auf 2015 in sieben Ländern (Belgien, Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweden, Schweiz, Vereinigtes Königreich); prozentual gesehen am stärksten in der Schweiz (20,8 %), gefolgt von Österreich (16,8 %) und Deutschland (14,8 %). Von 2015 auf 2020 war für alle elf betrachteten Länder ein Anstieg der Arzneimittelausgaben pro Kopf zu verzeichnen. Dieser fiel prozentual am stärksten im Vereinigten Königreich (25 %) aus, gefolgt von Deutschland (24,5 %), Italien (21,5 %) und Spanien (21,3 %), und am geringsten in Belgien (3,1 %). Die Niederlande waren das einzige Land unter den analysierten Ländern, in dem sich die Arzneimittelausgaben pro Kopf im Jahr 2020 nahezu auf dem Ausgangsniveau von 2010 bewegten. In allen anderen Ländern haben sich diese deutlich erhöht. Der Abstand der Arzneimittelausgaben pro Kopf hat sich in Deutschland und der Schweiz zu den anderen Ländern von 2010 zu 2020 deutlich vergrößert.

Abb. 20.1
figure 1

Arzneimittelausgaben pro Kopf, kaufkraftbereinigt (in USD PPP); 2010, 2015, 2020. PPP: Purchasing Power Parities (Kaufkraftparitäten). (Quelle: OECD Health Statistics 2022)

Im Rahmen der Interpretation der Ausgaben müssen verschiedene Aspekte beachtet werden: So enthalten die Daten lediglich Ausgaben für Arzneimittel im ambulanten Sektor (verschreibungspflichtige sowie nichtverschreibungspflichtige Medikamente des Einzelhandels), nicht jedoch Ausgaben, die in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens verbraucht werden (OECD 2022b). Insgesamt spiegelt die Analyse der Arzneimittelausgaben im ambulanten Sektor nur einen Teil der Arzneimittelkosten im Gesundheitssystem wider. Die nicht enthaltenen Ausgaben für Arzneimittel im Krankenhaussektor können erheblich sein, z. B. 2013 in Deutschland etwa zusätzlich 10 % zu den ambulanten Arzneimittelausgaben, während dieser Anteil in anderen Ländern noch größer ausfallen kann (z. B. 27 % in Spanien, 2013) (Belloni et al. 2016; OECD 2015). In Österreich entfielen im Jahr 2015 17 % der gesamten Arzneimittelausgaben auf den stationären Sektor (Zimmermann und Habimana 2017). Für 2020 wird aus Dänemark berichtet, dass die Arzneimittelausgaben im Krankenhaus diejenigen im ambulanten Sektor sogar knapp übersteigen (Statista 2022). Auch die Arzneimittelausgaben im Krankenhaus sind in den letzten zehn Jahren erheblich gestiegen, was u. a. auf das Aufkommen neuer kostenintensiver Behandlungen, insbesondere in der Onkologie und Immunologie zurückzuführen ist. Hier ist zu beobachten, dass die Arzneimittelausgaben im Krankenhaussektor rascher als die Ausgaben im ambulanten Sektor gestiegen sind, wobei für die hier ausgewerteten elf Länder nur Daten für drei Länder vorlagen: Die höchste Wachstumsrate für Arzneimittelausgaben (2010–2019) im Krankenhaussektor war mit 8,5 % in Spanien zu verzeichnen, während sie in Dänemark bei 3,6 % und in Deutschland bei 3,2 % lag (OECD 2021).

Des Weiteren beziehen die Arzneimittelausgaben die Umsatzsteuer mit ein, wodurch sie in Ländern, in denen sie relativ hoch ist (etwa in Dänemark mit 25 % oder Deutschland mit 19 %), anteilig stärker ins Gewicht fällt als in Ländern mit niedriger Rate (etwa 0 % in Schweden, 2,5 % in der Schweiz oder 4 % in Spanien). Auch sind in den meisten Ländern Rabatte berücksichtigt, die von Herstellern, Großhändlern oder Apotheken gewährt werden (OECD 2022b), d. h. sie können als „Netto“-Ausgaben interpretiert werden.

Drei zentrale Parameter können die Unterschiede in den Pro-Kopf-Ausgaben für Arzneimittel bedingen: zum einen die Mengenkomponente, das heißt der Arzneimittelverbrauch insgesamt (bzw. für verschiedene Indikationsgebiete; vgl. Abschn. 20.4), zweitens die Strukturkomponente, also der unterschiedliche Einsatz von neuen, oftmals hochpreisigen und alteingesessenen, eher preisgünstigen Arzneimitteln, und drittens die Preiskomponente, das heißt Preisunterschiede bei gleichen Arzneimitteln (Panteli et al. 2016).

Ein weiterer wichtiger Indikator neben den Pro-Kopf-Arzneimittelausgaben ist die Arzneimittelausgabenquote, also die Ausgaben für Arzneimittel als Anteil der gesamten Gesundheitsausgaben (Abb. 20.2). Die Arzneimittelausgabenquote betrug in den Vergleichsländern im Jahr 2020 durchschnittlich 11,6 %, allerdings mit beachtlichen Unterschieden zwischen den Ländern (6,5 % in Dänemark und 17,9 % in Italien). Mit Ausnahme der Schweiz nahm diese Quote über den Zeitraum ab. Zugleich zeigte sich – mit Ausnahme von Schweden – auch eine recht stabile Reihung der betrachteten Länder.

Abb. 20.2
figure 2

Arzneimittelausgaben in Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben; 2010, 2015, 2020. (Quelle: OECD Health Statistics 2022)

Eine deutlich höhere Arzneimittelausgabenquote eines Landes im Vergleich zu seiner Reihung bei den Pro-Kopf-Arzneimittelausgaben (Abb. 20.1) impliziert einen im Vergleich zu anderen Gesundheitsleistungen überdurchschnittlich hohen Arzneimittelverbrauch und″​/oder ein – im Vergleich zu den anderen, überwiegend von Personalkosten geprägten Gesundheitsleistungen – höheres Preisniveau (z. B. Spanien und Italien), auch wegen des niedrigen Generikaanteils (s. u.). Dahingegen weist eine niedrigere Lage in Abb. 20.2 im Vergleich zu Abb. 20.1 auf einen geringen Arzneimittelverbrauch bzw. niedrigere Preise hin (z. B. Österreich), wobei auch hier wieder die angesprochene Limitation (Nicht-Berücksichtigung der stationären Arzneimittelausgaben in zahlreichen Ländern) zu beachten ist. Mit einer Arzneimittelausgabenquote von 15 % befand sich Deutschland im Jahr 2010 1,5 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Wenngleich die Arzneimittelausgabenquote auf 13,7 % im Jahr 2020 sank, vergrößerte sich der Abstand zum Durchschnitt der betrachteten Länder (11,6 %) leicht, da bei der Mehrheit der Länder die Arzneimittelausgabenquote stärker als in Deutschland sank – mit Ausnahme von Österreich, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und Italien. Diese Entwicklungen sind vor dem Hintergrund der Datenlimitationen, vor allem hinsichtlich der fehlenden Informationen zu stationären Arzneimittelausgaben zu interpretieren (siehe oben).

Bei den Arzneimittelausgaben als Anteil des BIP (Abb. 20.3), dem dritten wesentlichen Parameter zur Beurteilung der Arzneimittelausgaben, zeigte sich von 2010 auf 2015 eine leichte Abnahme in Deutschland und den Vergleichsländern – mit Ausnahme von Österreich und der Schweiz. Dieser Trend konnte nur in den Niederlanden und Belgien bis 2020 fortgesetzt werden. In Dänemark blieb das Niveau gleich, während in allen anderen Vergleichsländern der Anteil der Arzneimittelausgaben am BIP bis 2020 wieder stieg; am stärksten in Spanien und im Vereinigten Königreich, gefolgt von Deutschland und Italien. Während sich Deutschland im Jahr 2010 auf Platz 3 hinter Italien und Frankreich befand, rangierte es 2020 auf Platz 1, gefolgt von Italien, Frankreich und Spanien. In den vier letztgenannten Ländern war dabei der Anteil der Arzneimittelausgaben am BIP im Jahr 2020 mehr als doppelt so hoch wie in Dänemark und den Niederlanden. Dabei hat sich der Abstand des Anteils der Arzneimittelausgaben am BIP bei den beiden Ländergruppen von 2010 auf 2020 erhöht.

Abb. 20.3
figure 3

Arzneimittelausgaben als Anteil des Bruttoinlandsprodukts; 2010, 2015, 2020. (Quelle: OECD Health Statistics 2022)

Die relative Stabilität der Ausgaben als Anteil des BIP im Gegensatz zu einer sinkenden Arzneimittelausgabenquote (d. h. an den laufenden Gesundheitsausgaben) lässt sich dadurch erklären, dass in den meisten in die Analyse eingeschlossenen Ländern die Ausgaben für andere gesundheitliche Dienstleistungen und Waren stärker als das BIP-Wachstum zugenommen haben, während die Steigerung der ambulanten Arzneimittelausgaben im Wesentlichen gleich hoch wie beim BIP ausfiel. Ein weiterer Faktor für eine allfällige Dämpfung der Arzneimittelausgaben könnte der Ablauf des Patentschutzes bei einigen ausgabenstarken Arzneimitteln und damit die Verfügbarkeit der preisgünstigen Generika sein.

3 Arzneimittelverbrauch im europäischen Vergleich (2010, 2015, 2020)

Eine Reihe von Faktoren prägen sowohl die Menge als auch die Zusammensetzung des Arzneimittelverbrauchs in einem Land: so etwa die landesspezifische Krankheitslast, unterschiedliche regulatorische Vorgaben, Leitlinien und Verschreibungspraxen und auch Unterschiede in Kultur und Patientenverhalten. Insgesamt ist anzunehmen, dass die demographische Entwicklung die Verordnungen von Arzneimitteln, die im Rahmen von chronischen oder altersbedingten Erkrankungen eingesetzt werden, gesteigert hat. Dieser Effekt kann je nach Alters- und Geschlechtsstruktur der Bevölkerung unterschiedlich ausfallen; zum Beispiel schwankte im Jahr 2021 der Anteil der über 65-Jährigen in den untersuchten Ländern zwischen 18,2 % (Großbritannien) und 23,5 % (Italien) (Median 19,8 %) (Statista 2022). In Anbetracht der genannten Limitationen in der Vergleichbarkeit versucht der folgende Abschnitt, einen Überblick des Verbrauchs in den Vergleichsländern über wichtige Indikationsgruppen hinweg zu verschaffen, ohne Erklärungsmodelle aufzustellen.

Zur Beschreibung des Arzneimittelverbrauchs in den Vergleichsländern wurden die folgenden acht Indikationsgruppen auf Basis der ATC-Klassifikation (BfArM 2022) aus der OECD-Gesundheitsstatistik (OECD 2022a) extrahiert:

  • A: Alimentäres System und Stoffwechsel (inkl. Magen-Darm-Mittel und Antidiabetika)

  • B: Blut und blutbildende Organe (inkl. Antithrombotika und Antihämorrhagika)

  • C: Kardiovaskuläres System (inkl. Herzglykoside, Antiarrhythmika, Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Systems, Betarezeptorenblocker, Antihypertensiva, Diuretika und lipidsenkende Mittel)

  • G: Urogenitalsystem und Sexualhormone

  • H: Systemische Hormonpräparate (exkl. Sexualhormone und Insuline)

  • M: Muskel- und Skelettsystem (inkl. Antirheumatika)

  • N: Nervensystem (inkl. Analgetika, Antiepileptika und Psychopharmaka)

  • R: Respirationstrakt (inkl. Bronchospasmolytika und Antiasthmatika)

Die definierten Tagesdosen (defined daily doses, DDD) pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner und pro Tag wurden per Indikationsgruppe für die Jahre 2010, 2015 und 2020 aufbereitet und anschließend aufsummiert, um einen Wert über die acht Gruppen hinweg zu bekommen. Auch hier sind methodische Unterschiede zu berücksichtigen: So gibt es Länder, die wie Deutschland nur die ambulanten verordneten und erstatteten Arzneimittel berücksichtigen (Österreich, Belgien, Niederlande und das Vereinigte Königreich), während in anderen auch Arzneimittel im Krankenhaus (Dänemark, Frankreich, Italien, Schweden und Spanien seit 2018) und″​/oder OTC-Arzneimittel (Dänemark, Frankreich und Schweden) berücksichtigt werden (OECD 2022c). Für die Schweiz waren keine Daten verfügbar.

In der Gesamtbetrachtung über alle Indikationsgruppen hinweg (vgl. Abb. 20.4) zeichnet sich für Deutschland eine kontinuierliche Zunahme im Verbrauchsvolumen ab. Das Bild findet sich für die Mehrheit der Vergleichsländer wieder, abgesehen von Frankreich und Italien, wo im Jahr 2020 weniger DDDs als 2015 verordnet wurden; in Belgien gab es von 2015 auf 2020 nur einen marginalen Anstieg. Über die Betrachtungszeitpunkte hinweg befindet sich Deutschland in der oberen Hälfte der Länderstichprobe, mit bedeutend höheren Verbrauchsmengen als der Durchschnitt der Vergleichsländer; auch wenn der untere Ausreißer Österreich herausgerechnet wird, liegt Deutschland weiterhin über dem Durchschnitt (2010: 1.297; 2015: 1.347; 2020: 1.393 DDD). Als Maximalverbraucher in der Stichprobe erscheint Schweden, wo für alle drei Erhebungsjahre mit Abstand die meisten verordneten Tagesdosen dokumentiert wurden.

Abb. 20.4
figure 4

Gesamtverbrauch über acht Indikationsgruppen, DDD pro 1.000 Einwohner und pro Tag; 2010, 2015, 2020. (Quelle: OECD Health Statistics 2022)

Betrachtet man das Verbrauchsgeschehen für die einzelnen Indikationsgruppen (vgl. Anhang), wird deutlich, dass in Deutschland vor allem Arzneimittel zur Bewältigung von kardiovaskulären Erkrankungen einen beträchtlich höheren Einsatz finden als in den Vergleichsländern, und das über die Betrachtungszeitpunkte hinweg (die Zunahme von 2015 auf 2020 ist darüber hinaus steiler als die von 2010 auf 2015). Überdurchschnittlich mehr als in den Vergleichsländern werden außerdem durchgehend Arzneimittel für muskuloskelettale Erkrankungen und marginal auch für Erkrankungen des alimentären Systems und Stoffwechsels verordnet. Hingegen liegen die definierten Tagesdosen in Deutschland durchgehend unter dem Durchschnitt für Arzneimittel aus den Bereichen Blut und blutbildende Organe, systemische Hormonpräparate, Nervensystem und respiratorisches System. Arzneimittel, die ihre Anwendung für Erkrankungen des Urogenitalsystems finden, wurden im Jahr 2010 unterdurchschnittlich, 2020 jedoch in durchschnittlichen Mengen verordnet.

Abb. 20.5 und 20.6 stellen die Zusammensetzung des Gesamtverbrauchs aufgeschlüsselt nach Indikationsgruppen in absoluten DDD pro 1.000 Einwohner und Tag sowie anteilig für das Jahr 2020 dar. So wird als ein Beispiel deutlich, dass in Spanien verordnete Tagesdosen im Bereich des Nervensystems einen größeren Anteil am Gesamtverbrauch darstellen, obwohl in absoluten Zahlen das Volumen von dem in Schweden kaum abweicht. Sowohl das Volumen als auch der Anteil der verordneten Tagesdosen, die in den Niederlanden auf Arzneimittel des Verdauungssystems und Stoffwechsels entfallen, sind überdurchschnittlich hoch, obwohl sich der Gesamtverbrauch auf durchschnittlicher Ebene bewegt (von 2010 auf 2020 lässt sich darüber hinaus ein steiles Wachstum feststellen).

Abb. 20.5
figure 5

Zusammensetzung des Gesamtverbrauchs nach Indikationsgruppen im Jahr 2020 (DDD pro 1.000 Einwohner und Tag), in absoluten Zahlen. Abkürzungen Indikationsgruppen: A: Alimentäres System und Stoffwechsel (inkl. Magen-Darm-Mittel und Antidiabetika); B: Blut und blutbildende Organe (inkl. Antithrombotika und Antihämorrhagika); C: Kardiovaskuläres System (inkl. Herzglykoside, Antiarrhythmika, Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Systems, Betarezeptorenblocker, Antihypertensiva, Diuretika und lipidsenkende Mittel); G: Urogenitalsystem und Sexualhormone; H: Systemische Hormonpräparate (exkl. Sexualhormone und Insuline); M: Muskel- und Skelettsystem (inkl. Antirheumatika); N: Nervensystem (inkl. Analgetika, Antiepileptika und Psychopharmaka); R: Respirationstrakt (inkl. Bronchospasmolytika und Antiasthmatika) (Quelle: OECD Health Statistics 2022)

Abb. 20.6
figure 6

Zusammensetzung des Gesamtverbrauchs nach Indikationsgruppen im Jahr 2020 (DDD pro 1.000 Einwohner und Tag), anteilig. Abkürzungen Indikationsgruppen: A: Alimentäres System und Stoffwechsel (inkl. Magen-Darm-Mittel und Antidiabetika); B: Blut und blutbildende Organe (inkl. Antithrombotika und Antihämorrhagika); C: Kardiovaskuläres System (inkl. Herzglykoside, Antiarrhythmika, Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Systems, Betarezeptorenblocker, Antihypertensiva, Diuretika und lipidsenkende Mittel); G: Urogenitalsystem und Sexualhormone; H: Systemische Hormonpräparate (exkl. Sexualhormone und Insuline); M: Muskel- und Skelettsystem (inkl. Antirheumatika); N: Nervensystem (inkl. Analgetika, Antiepileptika und Psychopharmaka); R: Respirationstrakt (inkl. Bronchospasmolytika und Antiasthmatika). (Quelle: OECD Health Statistics 2022)

Die aggregierte Darstellung der definierten Tagesdosen auf Indikationsgruppen-Ebene verdeckt die Entwicklungen auf der Ebene einzelner Arzneimittelgruppen; so ließ sich in der Vergangenheit feststellen, dass die Arzneimitteltherapie des Diabetes mellitus in Deutschland in den Jahren 2005 bis 2015 kontinuierlich zunahm – eine Tatsache, die u. a. mit dem Anstieg von Insulinanaloga sowie der Prävalenz von Übergewichtigkeit verbunden sein könnte (vgl. Busse et al. 2015). Für mehrere Vergleichsländer ist eine solche steigende Tendenz von 2010 auf 2015 erkennen, das Phänomen flacht aber danach zumeist ab.

Abbildungen zu einzelnen Indikationsgruppen sind im Anhang am Ende des Kapitels zu finden (Abb. 20.920.16).

4 Entwicklung unterschiedlicher Generikaanteile

Die Förderung des Generikaeinsatzes wird in vielen Ländern als Instrument zur Kostendämpfung und Effizienzsteigerung bei den Arzneimittelausgaben genutzt. Generika werden in allen Vergleichsländern verordnet, aber in unterschiedlichem Maße. Die nächsten Abschnitte vergleichen die Anteile, die auf Generika entfallen (1) im Gesamtumsatz für Arzneimittel („Generikaanteil wertmäßig“) und (2) im Gesamtvolumen der Arzneimittelverordnungen („Generikaanteil mengenmäßig“).

Beim Generikaanteil wertmäßig (vgl. Abb. 20.7) lag Deutschland im Jahr 2010 auf Platz 2, ab 2015 auf Platz 3 unter den Vergleichsländern mit vorhandenen Daten (2020: Platz 1: Österreich, Platz 2: Vereinigtes Königreich). Dabei fiel der Generikaanteil wertmäßig in Deutschland von ca. 35 % im Jahr 2010 auf ca. 30 % im Jahr 2020. Österreich blieb bei dieser Statistik durchgehend auf Platz 1, mit einem steigenden Generikaanteil wertmäßig (von ca. 40 % 2010 auf ca. 50 % 2020). Allerdings zeigt das Beispiel Österreich auch die Problematik der Vergleichbarkeit, da die Daten für Österreich sich auf den sogenannten „generikafähigen“ (d. h. nur patentfreie Wirkstoffe), niedergelassenen Erstattungsmarkt beziehen, während andere Länder Generikaanteile für den Gesamtmarkt angeben (Vogler et al. 2019a). Am anderen Ende des Spektrums befindet sich Italien mit einem Generikaanteil wertmäßig, der erst 2020 die 10 %-Marke zu erreichen scheint. Auch in Belgien und der Schweiz blieb der wertmäßige Generikaanteil über die Beobachtungsperiode hinweg unter 20 %, in Belgien ist dieser sogar von 2015 auf 2020 zurückgegangen. Im Durchschnitt (mit und ohne Deutschland) sind die Generikaanteile wertmäßig gestiegen; von 2010 auf 2015 stärker als von 2015 auf 2020.

Abb. 20.7
figure 7

Generikaanteil am Arzneimittelgesamtumsatz (Generikaanteil wertmäßig); 2010, 2015, 2020. (Quelle: OECD Health Statistics 2022)

Während die Daten zu den wertmäßigen Generikaanteilen auch stark vom Preisniveau der patentfreien Arzneimittel in einem Land bestimmt werden (vgl. Abschnitt zu Preisvergleichen), informiert der Indikator „Generikaanteil mengenmäßig“ (d. h. Anteil der Generika an Arzneimittelverordnungen insgesamt) über die Marktdurchdringung mit Generika in einem Land. Auch in dieser Betrachtung (vgl. Abb. 20.8) befand sich Deutschland in den Jahren 2015 und 2020 auf dem zweiten Platz hinter dem Vereinigten Königreich (2010 waren die Werte für die zwei Länder vergleichbar). Für beide Länder zeigten die anteiligen Generikaverordnungen eine steigende Tendenz, die auch für die Mehrheit der anderen Vergleichsländer zu erkennen war. Lediglich in Österreich und in der Schweiz stieg der wertmäßige Generikaanteil zunächst von 2010 auf 2015, um bis 2020 erneut zu sinken. Interessant ist, dass Österreich mit Platz 1 bei den wertmäßigen Generikaanteilen (vgl. oben) bei der mengenmäßigen Betrachtung lediglich auf Platz 4 lag, mit Anteilen, die teilweise fast 30 Prozentpunkte unter denen von Deutschland und dem Vereinigten Königreich rangierten. Das suggeriert, dass die relativ hohen wertmäßigen Generikaanteile höheren Preisen geschuldet waren. Ergänzend sei wieder auf die grundsätzlich eingeschränkte Vergleichbarkeit hingewiesen (auch hier beziehen sich die Daten auf den generikafähigen Markt). Das umgekehrte Phänomen zeichnet sich für die Niederlande ab: vergleichsweise hohe Generikaanteile mengenmäßig und geringe Generikaanteile wertmäßig. Dies weist auf eine starke Marktdurchdringung von Generika zu relativ günstigen Preisen, also die Nutzung von Effizienzpotenzialen hin. In der Tat wenden die Niederlande – wie auch Deutschland – eine Reihe von Maßnahmen zu Förderung des Einsatzes von Generika an (Vogler et al. 2019b, 2021a). Auch bei den mengenmäßigen Generikaanteilen befindet sich Italien am unteren Ende des Spektrums, wobei sich der Wert jedoch von 2010 auf 2020 verdoppelt hat; in der Schweiz hingegen, die sich auch im niedrigen Bereich bewegte, sank der Generikaanteil mengenmäßig nach einem ursprünglichen Anstieg erneut auf unter 30 % im Jahr 2020.

Abb. 20.8
figure 8

Generikaanteil am Gesamtvolumen von Arzneimittelverordnungen (Generikaanteil mengenmäßig); 2010, 2015, 2020. (Quelle: OECD Health Statistics 2022)

5 Internationale Preisvergleiche aus deutscher Perspektive: Kurze Ergebnisdarstellung basierend auf vorhandener Literatur

Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern ist die grundsätzliche Verfügbarkeit von Preisinformationen zu Medikamenten für Deutschland in internationalen Gegenüberstellungen vergleichsweise hoch. In zahlreiche internationale, in der Praxis meist europäische Preisvergleiche wurde Deutschland eingeschlossen, selbst wenn die Analysen in Summe nur wenige Länder umfassten. Dies ist der geo- und wirtschaftspolitischen Bedeutung Deutschlands als großes, wirtschaftsstarkes Land geschuldet; eine Rolle mag gegebenenfalls auch das Interesse an der deutschen Arzneimittelpolitik spielen (die Konzepte rund um das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG), und auch die Rabattverträge sind international durchaus bekannt). Darüber hinaus kann eine hohe Datenverfügbarkeit angenommen werden, da Deutschland oft das erste europäische Land ist, in dem Arzneimittel auf den Markt gebracht werden (Danzon et al. 2005; Vogler et al. 2019b).

Angesichts des internationalen Interesses sind die hier dargestellten Studien zu einem nicht unbeachtlichen Teil Forschenden außerhalb von Deutschland zuzuordnen. Einige der Arbeiten wurden aus der Perspektive eines anderen Landes erstellt und hatten das Ziel, das Arzneimittelpreisniveau des jeweiligen Landes mit weiteren (meist europäischen) Ländern zu vergleichen (z. B. Brekke und Holmås 2012 und TLV 2022: Perspektive von Schweden; Arbeiten der Gesundheit Österreich (GÖG), z. B. Vogler et al. 2021b und Schneider et al. 2018: Österreich). Zum Teil war die Fokussierung auf das eigene Land so gegeben, dass keine bzw. weniger Ergebnisse für Deutschland ausgewiesen wurden. Einige Preisstudien hatten eine geringere Anzahl an Ländern eingeschlossen (neben Deutschland waren große Länder wie Frankreich oder das Vereinigte Königreich und skandinavische Länder stark vertreten), während andere Arbeiten de facto alle EU-Mitgliedstaaten abdeckten.

Tab. 20.1 bietet einen Überblick über relevante internationale Arzneimittelpreisanalysen aus dem letzten Jahrzehnt, die Ergebnisse zu Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern ausweisen. Bei den meisten Studien wurden die Preise auf Herstellerpreisebene (Fabrikabgabepreis, FAP) angeführt, manchmal ergänzend auch auf der Ebene des Apothekenabgabepreises, wobei nicht immer klar war, ob die Daten Steuern (z. B. Umsatzsteuer) beinhalten. Die Preisdaten wurden exklusive der vertraulich vereinbarten Rabatte, die bei neuen hochpreisigen Arzneimitteln zwischen Zahlern und pharmazeutischen Unternehmern abgeschlossen werden, analysiert. Busse et al. (2016a, 2016b, 2017) und neuere Arbeiten der Gesundheit Österreich (Vogler et al. 2021b; Schneider et al. 2018) berücksichtigten die gesetzlichen Herstellerrabatte, die neben Deutschland einige wenige weitere Länder (Griechenland, Italien, Spanien) anwenden. Die Preise wurden im Allgemeinen pro Dosis bzw. pro Stück verglichen und waren meist in Kaufkraftparitäten ausgewiesen. Bei einigen wenigen der in Tab. 20.1 dargestellten Studien (Wouters und Kanavos 2017; Wouters et al. 2017) wurden nicht die offiziell publizierten Listenpreise herangezogen, sondern Preise auf Basis von Umsatzdaten und Mengen ermittelt („Preis-Proxies“).

Tab. 20.1 Überblick über relevante internationale Arzneimittelpreisanalysen

Mehrere Preisvergleiche wurden für eine – zum Teil beachtliche – Auswahl an Produkten (z. B. über 200 Arzneispezialitäten) durchgeführt, meist zu jenen Medikamenten, die für hohe Umsätze zulasten der öffentlichen Zahler verantwortlich waren (insbesondere neue hochpreisige Arzneimittel), oder für patentfreie Medikamente (Generika und Biosimilars). Im Falle einer Fokussierung auf bestimmte therapeutische Gruppen lag hier das Interesse insbesondere im Bereich der Krebsmedikamente.

Abgesehen von einigen wenigen Einzelpreisvergleichen wurden in den untersuchten Studien die Ergebnisse indexiert dargestellt, häufig mit Deutschland als Basisland. Mehrere Arbeiten wandten verschiedene Indizes an, unter anderem auch mit der Absicht, die Auswirkungen der gewählten Methodik auf die Ergebnisse aufzuzeigen.

In der Tat variierten die Ergebnisse (eines Datensatzes) je nach gewähltem methodischem Ansatz. Eine robuste Aussage über das Arzneimittelpreisniveau Deutschlands ist angesichts der Unterschiede in der Methodik der vorliegenden Studien nicht möglich. Erschwerend kommt hinzu, dass bei einigen Studien die Daten zu Deutschland nicht explizit ausgewiesen wurden (z. B. nur im Rahmen von Abbildungen dargestellt bzw. als Rohdaten in den Anhängen bereitgestellt).

Angesichts dieser Limitation können lediglich vorsichtige Schlussfolgerungen gezogen werden: Insbesondere bei stark budgetwirksamen, neuen Medikamenten rangierte Deutschland über die Jahre hinweg als Hochpreisland. Einzelpreisvergleiche zeigen auf, dass bei einer Reihe von Medikamenten die deutschen Preise die höchsten im EU-Raum sind. Werden auch Schweizer Preise einbezogen, so liegen diese meist höher als jene in Deutschland. Die deutschen Preise von Generika und zum Teil auch von Biosimilar-Medikamenten liegen im oberen Mittelfeld in der EU.

6 Fazit

Der vorliegende Beitrag hat Arzneimittelausgaben, -konsum und -preise in Deutschland mit denjenigen in zehn wichtigen Vergleichsländern über den Zeitraum von 2010 bis 2020 betrachtet. Dabei zeigte sich folgendes Bild: Hinsichtlich der Arzneimittelausgaben pro Kopf ist Deutschland unter den betrachteten Ländern das Land mit der insgesamt höchsten Steigerung – bei gleichzeitig höchstem Ausgangsniveau. Bei Betrachtung des Anteils der Arzneimittelausgaben an den gesamten Gesundheitsausgaben zeigt sich in Deutschland – wie in den anderen Ländern – eine Senkung des Anteils, wobei Deutschland 2020 den vierthöchsten Anteil aufweist. Deutschland weist zudem über die betrachteten Zeitpunkte hinweg einen der höchsten Anteile (2020 den höchsten Anteil) der Arzneimittelausgaben am BIP auf.

Hinsichtlich des Verbrauchs von Arzneimitteln gehört Deutschland zu den Vergleichsländern, in denen ein Anstieg infolge der demographischen Entwicklung zu erwarten ist. In Deutschland werden überdurchschnittlich viele Tagesdosen verordnet; vor allem für bestimmte Indikationsgruppen, z. B. für kardiovaskuläre Erkrankungen, erscheint es sinnvoll, den determinierenden Faktoren nachzugehen.

Für Deutschland könnte die Senkung des Generikaanteils wertmäßig – in Anbetracht des leicht gestiegenen Generikaanteils – mengenmäßig darauf hindeuten, dass zwischen 2015 und 2020 die Preise von Generika stärker kontrolliert wurden, oder aber die Kosten von patentgeschützten Arzneimitteln verhältnismäßig schneller gewachsen sind, oder eine Kombination von beidem.

Aussagen über das deutsche Arzneimittelpreisniveau im europäischen Vergleich sind mit Vorbehalt zu treffen, da zwar Deutschland häufig in Preisvergleichsstudien eingeschlossen wird, aber die Arbeiten auf unterschiedlichen methodischen Zugängen basieren. Tendenziell bestätigen aber die Studien den Status von Deutschland als Hochpreisland; häufig sind die Preise einzelner Arzneimittel wie auch das Preisniveau (indexiert) für Arzneimittelgruppen die höchsten in Europa. Dies betrifft insbesondere neue patentgeschützte Arzneimittel.