Zusammenfassung
Die Schriften von Monika Rinck stellen wissenschaftliche Herangehensweisen vor eine ebenso grundlegende wie interessante Herausforderung. Das Werk der theorieaffinen und auch in wissenschaftlichen Einzeldisziplinen beschlagenen Autorin ist derart diskursgesättigt, dass kaum ein Methodenparadigma aufgerufen werden kann, das von ihr nicht selbst schon reflektiert und eingearbeitet wäre. Die Lektüre erinnert daher manchmal an eine Party, auf der man mehr oder weniger freiwillig alte Bekannte trifft, von denen sich die meisten überdies einen völlig neuen Look zugelegt haben. Dass sich Freundschaften in einer solchen Situation auch erneuern lassen, ist das Gute an der Sache. Doch spätestens in dem Moment, in dem man mit diesen Texten arbeitet, sieht man sich in die unkomfortable Lage versetzt, zu einer Hochzeit von Poesie und Poetik Stellung beziehen zu müssen, zu der man immer schon zu spät gekommen ist.
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Notes
- 1.
Siehe Maria Kubergs Beitrag in diesem Band, 145.
- 2.
Andreas Reckwitz: Die Gesellschaft der Singularitäten [2017]. Berlin 32021, 52.
- 3.
Vgl. Werner Hamacher: „Heterautonomien. – One 2 Many Multiculturalisms –.“ In: Burkhard Liebsch, Dagmar Mensink (Hg.): Gewalt verstehen. Berlin 2003, 157–201, hier 166.
- 4.
Reckwitz: Die Gesellschaft der Singularitäten (wie Anm. 1), 53–54.
- 5.
Hamacher: „Heterautonomien. – One 2 Many Multiculturalisms –.“ (wie Anm. 2), 195. Wie zentral die Aporie numerischer Quantifizierung für diese Variante der Differenztheorie ist, zeigt schon der Titel von Hamachers posthum herausgegebenen Celan-Studien: Keinmaleins. Texte zu Celan. Mit einem Vorwort von Jean-Luc Nancy. Frankfurt a. M. 2019.
- 6.
Vgl. Monika Rinck: Wir. Phänomene im Plural. Berlin 2015, 28.
- 7.
Vgl. Rinck: Honigprotokolle. Sieben Skizzen zu Gedichten, welche sehr gut sind. Berlin 2012, 17.
- 8.
Vgl. Rinck: Wir. Phänomene im Plural (wie Anm. 5), 28.
- 9.
Vgl. Roland Barthes: Das Neutrum. Übers. v. Horst Brühmann. Frankfurt a. M. 2005, 50.
- 10.
Vgl. Rinck: Risiko und Idiotie. Streitschriften. Berlin 22016, 255.
- 11.
Reckwitz: Die Gesellschaft der Singularitäten (wie Anm. 1), 51.
- 12.
Rinck: Risiko und Idiotie (wie Anm. 9), 172 u. 173.
- 13.
Reckwitz: Die Gesellschaft der Singularitäten (wie Anm. 1), 51.
- 14.
Vgl. Jean Paul: Vorschule der Ästhetik. In: Sämtliche Werke. Hg. von Norbert Miller. München, Wien 1963. I. Abt. Bd. 5. 7–514, hier 25: „Alles Schöne kann nur wieder durch etwas Schönes sowohl bezeichnet werden als erweckt.“
- 15.
Rinck: Wir. Phänomene im Plural (wie Anm. 5), 23.
- 16.
Jean-Jacques Rousseau: Brief an D’Alembert über das Schauspiel. In Schriften in zwei Bänden. Hg. von Henning Ritter. München, Wien 1978. Bd. 1. 333–474, hier: 462.
- 17.
Vgl. Rinck: Risiko und Idiotie (wie Anm. 9), 31 bzw. 180 („das Vakuum“ und „das Nichts“), 49 („leere Räume“), 60 (das „Leervolumen“).
- 18.
Rinck: Risiko und Idiotie (wie Anm. 9), 238.
- 19.
Vgl. Jean Paul: Vorschule der Ästhetik (wie Anm. 13), VII, § 33–34, 129–139.
- 20.
Rinck: Risiko und Idiotie (wie Anm. 9), 234 u. 238.
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Friedrich, L. (2023). Noten zur Haltung. In: Taylor, N., von Passavant, N. (eds) Monika Rinck. Kontemporär. Schriften zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, vol 10. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-64898-8_13
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Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg
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Online ISBN: 978-3-662-64898-8
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