Herzlich willkommen hier in Hamburg. Die Arbeitsgruppe „Infektionsforschung und Gesellschaft“ hat dieses Symposium vor einem Jahr geplant, als wir an die COVID-19-Pandemie noch gar nicht dachten. Als sie uns getroffen hat, haben wir dann den Rednerkreis in den letzten Monaten etwas erweitert. Die Pandemie hat uns nicht gänzlich überrascht, war vielleicht nur im Ausmaß unerwartet. Die Bedrohung durch Infektionskrankheiten und die inadäquate Reaktion der Gesellschaft darauf waren uns schon lange präsent. Infektionen und Epidemien werden auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten von großer Bedeutung sein.

Auf einer Hamburger Hafenfähre wirbt eine Krankenversicherung mit den Worten: „Das Wichtigste ist Ihre Gesundheit.“ Dass eine Krankenversicherung so etwas behauptet, liegt nahe. Dass die gesamte Gesellschaft so etwas sagt, ist doch recht neu. In Deutschland wurden in den letzten Jahrhunderten auch schon – nicht immer ehrenvoll – andere Prioritäten gesetzt: beispielsweise der Glaube, die Nation oder die Liebe. Was ist denn tatsächlich das Wichtigste? Das ist einer der Aspekte, den es in diesem Kreis zu reflektieren gilt. Wir wollen gemeinsam das Problem besprechen. Infektionen und die Angst vor Infektionen haben schon immer massiven Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklung gehabt. Andererseits haben gesellschaftliche Entwicklungen auf den Verlauf von Epidemien gewirkt. Was können wir daraus für jetzt und die Zukunft lernen?

Es war erstaunlich einfach, die Rednerinnen und Redner für dieses Symposium zu gewinnen. Noch nie habe ich so viele Zusagen so leicht bekommen. Das ist eine Freude. Und dafür danke ich allen.

1 Zum Tagungsband

Die meisten Beiträge in diesem Tagungsband sind Vortragsabschriften, die unter Mitarbeit des Wissenschaftsjournalisten Dr. Frank Frick redigiert wurden. Wo die Vortragenden im Nachhinein ihre Beiträge aktualisiert und stark ergänzt haben, ist dies vermerkt. Auch die Podiumsdiskussion ist nicht wortwörtlich übernommen, sondern wurde aus Gründen der Verständlichkeit und der Fehlerfreiheit redigiert.