Zusammenfassung
Notarzteinsätze zu schwer pflegebedürftigen Menschen dürften mit zunehmender Häufigkeit disponiert werden. Aufgrund der komplexen medizinischen Bedingungen beim alten Menschen ist die ärztliche Versorgung in Krisen und Notfällen unersetzbar. Seit 2007 ist der Beruf der Personenbetreuer in Österreich sozial- und gewerberechtlich geregelt, aktuell sind bundesweit mehr als 60.000 Betreuer tätig. Personenbetreuer werden von Agenturen vermittelt, welche stets von finanziellen Interessen geleitet werden. Es ist bekannt, dass es unseriöse Anbieter gibt, regelhaft werden die Dienste irreführend als „24-Stunden-Pflege“ bezeichnet, teils unter Angabe nicht überprüfbarer Aussagen. Den Personenbetreuern sind medizinische und pflegerische Handlungen nicht gestattet. Lediglich nach Anleitung, Schulung und mittels ärztlichem und pflegerischem Auftrag können einfache Tätigkeiten delegiert werden. Personenbetreuer sind dazu verpflichtet Notarzt oder Rettungsdienst anzurufen, wenn sie einen Notfall an der betreuten Person wahrnehmen oder zu erkennen glauben. Im Zentrum der rettungsdienstlichen Herausforderungen steht das Kommunikationsproblem mit den fremdsprachigen Betreuern, v. a. wenn Angehörige abwesend sind. Dies betrifft zunächst die Leitstellendisponenten, demnach ist häufig von einer unklaren Sachlage auszugehen. Unter den betreuten Personen sind die häufigsten medizinischen Grunderkrankungen die Demenzkrankheiten.
Mein Dank für die kollegiale Reflexion zum Thema geht an Dr. Clemens Harrer, Wien und Dr. David Hauer, Amstetten.
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Literatur
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Weixler, D. (2018). 24-Stunden-Personenbetreuung: Neue Herausforderungen im Notfalleinsatz. In: Neumayr, A., Baubin, M., Schinnerl, A. (eds) Herausforderung Notfallmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56627-5_18
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