Zusammenfassung
Wir wenden uns im vorliegenden Kapitel der Betrachtung der eigentlichen Reaktionen und Gleichgewichtszustände zu, indem wir mit dem einfachsten Falle, den Gleichgewichten zwischen den verschiedenen Phasen ein und desselben chemisch reinen Stoffes beginnen. Zuerst sollen einige allgemeine Gesichtspunkte vorausgeschickt werden. Bekanntlich verlaufen die Reaktionen bis zu einem Gleichgewichtszustand, der sich dadurch auszeichnet, daß makroskopisch gesehen keine weitere Reaktion erfolgt, daß also phänomenologisch ein Stillstand eintritt. Man darf aber nicht aus einem Reaktionsstillstand schließen, daß ein Gleichgewichtszustand vorliegt. So beobachtet man in einer Knallgasmischung bei Zimmertemperatur makroskopisch keine Reaktion, was aber nicht daher rührt, daß die Knallgasmischung einem Gleichgewicht entspricht, hier verhindert vielmehr eine Reaktionshemmung, daß sich das wahre Gleichgewicht einstellt. Bei einem echten Gleichgewicht findet nämlich, mikroskopisch gesehen, immer noch Reaktion statt, lediglich liegt ein Umsatz in beiden Richtungen vor, einmal im Sinne der Bildung des Endproduktes und zweitens im Sinne der Zersetzung derselben und der Rückbildung der Ausgangsprodukte derart, daß die Umsätze sich gegenseitig kompensieren, so daß eben makroskopisch ein Reaktionsstillstand vorgetäuscht wird.
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Schäfer, K. (1951). Chemische und thermodynamische Gleichgewichte. In: Physikalische Chemie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-12698-1_4
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