Zusammenfassung
Zu den bisher abgehandelten Konstellationen kommt bei der pharmakokinetischen Betrachtung der Blutspiegel-Kurven enteral resorbierter Substanzen eine neue Komponente: Die resorbierbare Substanzmenge wird durch die Füllungs- und Entleerungsvorgänge des Darms verändert; im Gegensatz zu den bisher behandelten kinetischen Modellen können wir hier also nicht mehr mit der Vorstellung arbeiten, daß Dosis und Applikationskinetik bekannt sind und „nur“ die Gesetzmäßigkeiten der Verteilung und Elimination ermittelt werden müssen. Die Vielgliedrigkeit der Formelsysteme, die dadurch entsteht, braucht aber nicht abzuschrecken, zumal diese in der Praxis nur selten benötigt werden. Dasselbe gilt für die zahlreichen möglichen Varianten der Vorgänge zwischen Darmwand und V. cava. Wir müssen uns dieser Möglichkeiten aber bewußt bleiben (z. B. daß die Darm-Schleimhaut für viele Substanzen aktive Transportsysteme besitzt — daß wir also, wie in der Enzymkinetik, mit Sättigungsphänomenen rechnen müssen), um zu vermeiden, daß Stoffe mit nicht genau bekanntem Resorptionsverhalten schematisch mit vorgefertigten Rechenprogrammen behandelt werden.
Von W. Kübler. Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Franz Klose, Kiel, zum 85. Geburtstag gewidmet.
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Gladtke, E., von Hattingberg, H.M. (1973). Pharmakokinetik der enteralen Resorption. In: Pharmakokinetik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09272-9_8
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