Zusammenfassung
Wie ein Mensch seine Umwelt visuell wahrnimmt, hängt nicht nur davon ab, wie diese auf den Netzhäuten seiner Augen abgebildet wird. Vielmehr ist dies nur der Beginn einer Folge komplexer perzeptueller und kognitiver Prozesse (Bild 1.1). Aus eigener Erfahrung ist bekannt, daß auch das Wissen über Gegenstände, zu dem auch die bildhafte Vorstellung gehört, einen wesentlichen Anteil am Wahrnehmungsprozeß hat. So ist es wichtig zu erkennen, daß das Monitorbild eines computergrafischen Sichtgerätes lediglich als ein auf die Netzhaut eines Betrachter projiziertes raum-zeitliches Erregungsmuster betrachtet werden kann, mit dem das mentale Bild erst erzeugt wird. Dies wird dadurch verständlich, wenn man sich klar macht, daß der maximale Informationsfluß einer bewußten Sinneswahrnehmung lediglich 40 Bit/Sek betragen kann [ZIM85]. Für die visuelle Wahrnehmung beträgt der neuronale Informationfluß, der von den Rezeptoren der Netzhaut ausgeht, jedoch ca. 107 Bit/Sek. Es ist somit naheliegend, daß die auf die Netzhaut projizierte Bildinformation extrem verdichtet werden muß, um bewußt und in Echtzeit wahrgenommen zu werden. Diese „Datenkompression“ findet bereits auf der Netzhaut (Retina) mit den retinalen Prozessen statt.
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Literatur
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Jackèl, D. (1992). Physiologische Aspekte der Sichtgerätetechnik. In: Grafik-Computer. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-07546-3_1
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