Zusammenfassung
Die Auswirkungen von Spezifität und Sensitivität der Erkrankungsdiagnose auf die Ergebnisse epidemiologischer Studien sind in der einschlägigen Literatur üblicherweise mittels Mißklassifikationsmodellen untersucht worden, die von einer feststehenden Anzahl von Studienteilnehmern ausgehen (1–3). Diese Annahme trifft für Fall-Kontroll-Studien jedoch im allgemeinen nicht zu, da die Erkrankungsdiagnose hier gleichzeitig Bestandteil des Fall-Rekrutierungsprozesses ist, und die Sensitivität und Spezifität der Fall-Diagnose daher, bei festgelegter Studiendauer und Zielpopulation, auch Einfluß auf die Größe der Studienpopulation nehmen: Falsch negative Fälle werden in aller Regel nicht, wie in traditionellen Modellen angenommen, in die Kontrollgruppe rekrutiert, sondern werden erst gar nicht in die Studie aufgenommen. Ebenso rekrutieren sich falsch positive Fälle in aller Regel nicht aus der Kontrollgruppe, sondern aus dem unmittelbaren Umfeld der Fallerhebung und führen damit zu einer Erhöhung der Studienteilnehmerzahl. Mittels eines mathematischen Modells, das den üblichen Rahmenbedingungen krankenhausbezogener FallKontroll-Studien Rechnung trägt, werden die isolierten und kombinierten Effekte von (expositionsunabhängiger) Sensitivität und Spezifität in der Fall-Diagnose auf Validität, Studiengröße, Präzision und Power untersucht (4).
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Literatur
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Brenner, H., Savitz, D.A. (1991). Die Auswirkungen von Sensitivität und Spezifität der Fall-Diagnose auf Validität, Studiengröße, Präzision und Power krankenhausbezogener Fall-Kontroll-Studien. In: Guggenmoos-Holzmann, I. (eds) Quantitative Methoden in der Epidemiologie. Medizinische Informatik und Statistik, vol 72. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00879-9_35
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