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Die Neuordnung des internationalen Währungssystems

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Internationale Wirtschaftsbeziehungen II
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Zusammenfassung

Der Zusammenbruch des weltweiten festen Wechselkurssystems von Bretton Woods zwang die Länder neue Lösungen zur Gestaltung ihrer Währungsbeziehungen zu finden. Während einige Länder bzw. Ländergruppen sich weiterhin für feste Wechselkursbeziehungen entschieden, bevorzugten andere Länder flexible Wechselkurse, von denen sie sich verschiedene Vorteile erhofften. Es zeigte sich aber schnell, dass mit den neuen Chancen auch Risiken und Gefahren verknüpft waren, die einerseits neue Formen internationaler währungspolitischer Kooperation, etwa im Rahmen der G7 und der G20, erforderten, die aber gleichzeitig auch die neuen Freiheiten wieder einschränkten. Erwartungen, wie stabile Wechselkurse, ein rascher Abbau von Ungleichgewichten der Leistungsbilanz oder eine Wiedergewinnung größerer nationaler wirtschaftspolitischen Autonomie wurden nur begrenzt erfüllt. Internationale Koordinierungsbemühungen bezogen sich auch auf die Bewältigung diverser Verschuldungskrisen von Entwicklungs- und Schwellenländern, wie die Schuldenkrise Lateinamerikas 1982, die Mexiko-Krise 1994 oder die Asienkrise 1997/98. Hierbei ging es vor allem um die Zusammenstellung von umfangreichen angepassten Kreditpaketen, mit denen aktuelle Leistungsbilanzprobleme bzw. konkrete Rückzahlungsprobleme der betroffenen Länder möglichst schnell überbrückt werden sollten. Gleichzeitig wurden die Länder mit Vorschlägen und Bedingungen zur Reform ihrer Wirtschaftspolitik unterstützt, um so die Voraussetzungen dafür zu schaffen, die Auslandsverschuldung wieder auf eine tolerable Größenordnung zurückzuführen.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Deutsche Bundesbank (2000), (2010), (2022).

  2. 2.

    Mitte der 1990er-Jahre bis zur Annexion der Krim durch Russland 2014 war Russland zeitweise reguläres Mitglied der zwischenzeitlich als G8 bezeichneten Ländergruppe.

  3. 3.

    Vgl. Abschn. 5.5 und 11.3.

  4. 4.

    Die G20 löste ein bereits 1998 von den USA während der Asienkrise ad hoc eingeladenes und verhältnismäßig willkürlich zusammengestelltes Forum von Industrie- und Entwicklungsländern (meist Schwellenländer) ab, die G22, die der ebenfalls von den USA ins Leben gerufenen Willard Group nachfolgte. Ähnlich wie die G20 sollte ihre Aufgabe darin bestehen, nach Lösungsansätzen für globale Finanzkrisen zu suchen.

  5. 5.

    Vgl. BIZ (2015) S. 102. Eine interessante Quelle für Informationen zur Entwicklung der internationalen Währungs- und Finanzpolitik sind die einschlägigen Kapitel der Jahresberichte der BIZ ab 2009.

  6. 6.

    Vgl. hierzu ausführlich Abschn. 12.3.

  7. 7.

    Vgl. zur Kritik an den strukturpolitischen Maßnahmen sowie an den Prioritäten der Auflagen Abschn. 11.4.

  8. 8.

    Vgl. hierzu die IWF Informationsstandards in Abschn. 4.3.1.

  9. 9.

    Vgl. hierzu Kap. 6.

  10. 10.

    Nach Erhebungen der BIZ entfällt der mit Abstand größte Anteil des täglichen Transaktionsvolumens auf den Kapitalmärkten auf Fristen von maximal sieben Tagen. Vgl. auch Kulessa (1996).

  11. 11.

    Vgl. Klein/Teng (2011); Perdzioch et al (2011).

  12. 12.

    Letzter Zugriff auf die im Literaturverzeichnis genannten Internetquellen und die Links jeweils 02/2023.

Literatur Kap. 5

Letzter Zugriff auf die im Literaturverzeichnis genannten Internetquellen und die Links jeweils 02/2023.

  • Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) Jahresbericht, verschiedene Jahrgänge: 1998, 2009, 2012, 2015, 2018, Basel

    Google Scholar 

  • Deutsche Bundesbank (2000) und (2010) Devisenkursstatistik, Dezember 2000 und Dezember 2010

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  • Deutsche Bundesbank (2022) Wechselkursstatistik, Dezember 2022

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  • Gojdka, V. (2022) Jetzt ein Währungskrieg; in: SZ vom 31.08.2022

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  • Klein, M./Teng, F. (2011) Währungskrieg: Schlagwort oder reale Bedrohung; in: WISU Nr. 01/2011, S. 120 ff.

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  • Laeven, L./Valencia, F. (2012) Systemic Banking Crises Database: An Update. IMF Working Paper WP 12/163

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  • Neidner, M. (1989) Flexible Wechselkurse im Widerstreit der Meinungen; in: WiSt Heft 3/1989

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  • Pierdzioch, C. et al. (2011) Auslöser und Auswirkungen von Währungskriegen; in: WISU Nr. 07/2011, S. 979 ff.

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Koch, E. (2024). Die Neuordnung des internationalen Währungssystems. In: Internationale Wirtschaftsbeziehungen II. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-43377-2_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-43377-2_5

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-43376-5

  • Online ISBN: 978-3-658-43377-2

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