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Internationale Investitionen (FDI)

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Internationale Wirtschaftsbeziehungen II
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Zusammenfassung

Mit Direktinvestitionen (FDI) wird unmittelbar und dauerhaft auf die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens im Ausland Einfluss genommen. Der weltweite Bestand an FDI stieg in 20 Jahren bis 2020 von 6 auf 42  Bio. US$ an, dabei entfallen auf die 10 wichtigsten Geber- und Empfängerländer zwischen 80 und 90 % aller FDI. Seit etwa Mitte der 2010er-Jahre hat sich jedoch das internationale Umfeld stark gewandelt, so dass Investoren immer stärker gezwungen sind geopolitische Überlegungen in ihre Investitionsstrategien einzubeziehen. Allzu große Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten und Ländern, Lieferkettenprobleme, neue nachhaltigkeitsorientierte Auflagen, wie das deutsche und das europäische Lieferkettengesetz, die Einhaltung von politisch motivierten Sanktionen, die zu einer Aufgabe von Produktionsstandorten führen, stellen investitionswillige Unternehmen vor neue Probleme. Hinzu kommt der „neue Protektionismus“, der die strategische Förderung des eigenen Standorts in den Vordergrund stellt. Um für diesen Vorteile zu erzielen, werden wettbewerbsbeeinträchtigende Instrumente der Industriepolitik, also Maßnahmen zur Förderung von Investitionen am heimischen Standort, eingesetzt. Beispiele hierfür sind der US-amerikanische Inflation Reduction Act (IRA) von 2022, aber auch entsprechende Gegenmaßnahmen der EU, wie der European Chips Act (ECA). Andere Beispiele sind Fördermaßnahmen Chinas im Rahmen der „neuen Seidenstraßen-Initiative“ oder des 2015 aufgelegten Masterplan Made in China 2025.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. UNCTAD (2023), eigene Berechnungen.

  2. 2.

    Eigene Berechnungen auf der Grundlagen der Daten von UNCTAD (2023).

  3. 3.

    Vgl. zu dem gesamten Absatz Abschn. 12.5.

  4. 4.

    Vgl. Deutsche Bundesbank (2023), alle Zahlen gerundet. Bei den Angaben wurden die Unternehmen mit unmittelbarer und mittelbarer inländischer Kapitalbeteiligung addiert.

  5. 5.

    Da die Bestandsdaten auch Geldströme etwa zwischen Einheiten desselben Eigentümers enthalten, sind sie allerdings tendenziell überzeichnet.

  6. 6.

    Vgl. Deutsche Bundesbank (2023), alle Zahlen gerundet. Bei den Angaben wurden die Unternehmen mit unmittelbarer und mittelbarer inländischer Kapitalbeteiligung addiert.

  7. 7.

    Vgl. UNCTAD (2019) S. 128 ff., UNCTAD (2021).

  8. 8.

    Vgl. Koch (2023) Abschn. 7.3.5.

  9. 9.

    Die IFC, zu deren Aufgaben es gehört, Privatinvestitionen in Entwicklungsländern zu fördern, entwarf in den 1980er-Jahren Programme zur Verbesserung der Bedingungen für ausländische Kapitalanlagen in Entwicklungsländern, um eine Verringerung privater ausländischer Kapitalzuflüsse zu verhindern.

  10. 10.

    Eine kurze Beschreibung der Krise findet sich auch in Abschn. 5.4.

  11. 11.

    Vgl. Ausgewählte Links: Crony capitalism.

  12. 12.

    Vgl. Hellmann (1998) S. 26 f.

  13. 13.

    Vgl. Ausgewählte Links: Deutsches Lieferkettengesetz, EU Lieferketteninitiative.

  14. 14.

    Vgl. Ausgewählte Links: ERMA.

  15. 15.

    Vgl. Koch (2023) S. 135 ff.

  16. 16.

    Vgl. Deutsche Bundesregierung (2023).

  17. 17.

    Nachdem das Bundesverfassungsgericht die nachträgliche Umschichtung von Mitteln in den KTF 2023 für verfassungswidrig erklärt hat, könnten einige der geplanten Finanzierungen auf Probleme stoßen.

  18. 18.

    Vgl. BMWK (2022).

  19. 19.

    Vgl. u.a. Sakak (2023).

  20. 20.

    Vgl. EU-Kommission (2019–2024). Diese Regelung ist auch für den EU-Beschaffungsmarkt relevant. Da vom Ausland subventionierte Unternehmen günstiger anbieten können, gelten hierfür nun besondere Prüfregeln (vgl. Ausgewählte Links: FSR).

  21. 21.

    In der Vergangenheit wechselten sich Freihandels- und Protektionismus-Perioden ab. So folgte einer langen Phase des Freihandels nach dem Zweiten Weltkrieg die Phase des „Neuen Protektionismus“, etwa 1975 bis 1985. Nach der sich anschließenden Freihandelsphase folgte dann etwa 2000 bis 2003 eine kürzere Phase des „Agrarprotektionismus“. Bei allen bisherigen Protektionismus-Perioden lag der Schwerpunkt allerdings auf handelspolitischen Maßnahmen, vgl. Koch (2023) S. 135 ff.

  22. 22.

    Vgl. Koch (2006).

  23. 23.

    Der Spiegel fasst eine Kernaussage aus einer Grundsatzrede von Jake Sullivan, dem Nationalen Sicherheitsberater des Präsidenten, wie folgt zusammen: Er erklärt, wie sich das Weiße Haus die Erneuerung der wirtschaftlichen Führungsrolle der USA vorstellt: Mittels staatlicher Investitionen, der Abschottung des US-Marktes und der Subventionierung strategischer Zukunftstechnologien, nicht jedoch mit freiem Handel und offenen Märkten, vgl. Glüsing et al. (2023).

  24. 24.

    Vgl. Abschn. 2.2.5 sowie Ausgewählte Links: IRA; s.a. Rupprecht (2023).

  25. 25.

    Hierbei handelt es sich um eine um industriepolitische Aspekte erweiterte Version des European Green Deal, der die „grüne Transformation“ auf EU-Ebene beschleunigen soll.

  26. 26.

    Vgl. Ausgewählte Links: ZEW. Die negative Einschätzung betrifft allerdings keineswegs alle Industriezweige. So gab beispielsweise Siemens 2023 die Planung von Investitionen in Höhe von einer Mrd. Euro in Deutschland bekannt, um die Innovationskraft seines Standorts in der Metropolregion Nürnberg zu stärken. Und der Elektrokonzern Bosch will bis 2026 2,5 Mrd. Euro in Wasserstoff-Technologien investieren, wobei die Standortentscheidung allerdings von den politischen Rahmenbedingungen abhängig gemacht wird.

  27. 27.

    Vgl. Hernig (2023). Zu den Problemen der Seidenstraßeninitiative vgl. Fahrion et al. (2022), Reus (2021).

  28. 28.

    Die zehn Branchen sind Informationstechnologie, Robotik und Künstliche Intelligenz, Luft- und Raumfahrt, Bahn, Energie, Grundstoffe, Medizintechnik, Medizin, Landwirtschaft und energetische Ausrüstung. Vgl. zu dem gesamten Abschnitt Black und Morrison (2021).

  29. 29.

    Vgl. Ausgewählte Links: EU-China Agreement.

  30. 30.

    Vgl. u. a. Ausgewählte Links: Tibet sowie Bölinger (2023).

  31. 31.

    Für US-Unternehmen verschärfte sich die Situation im August 2023 durch die Ausrufung eines „Nationalen Notfalls“. Für sie gilt seitdem ein Investitionsverbot in China für bestimmte Investitionen im Hightech-Bereich, vgl. u. a. Müller (2023).

  32. 32.

    Vgl. Matthes (2023), Kratz et al. (2022), statista.com.

  33. 33.

    2023 waren rund 900 Mitgliedsunternehmen des Deutschen Maschinen- und Anlagenbau Verbands (VDMA) in China vertreten, vgl. Lange (2023). Große Unternehmen wie Apple und Foxconn haben bereits Teile ihrer Produktion nach Indien verlagert, andere US-Investoren planen Verlagerungen in ASEAN-Staaten, wie Vietnam, Indonesien oder Singapur.

  34. 34.

    Vgl. Deutsche Bundesregierung (2023).

  35. 35.

    Vgl. Hulverscheidt (2023).

  36. 36.

    Letzter Zugriff auf die im Literaturverzeichnis genannten Internetquellen und die Ausgewählte Links jeweils 09/2023.

Literatur Kap. 12

Letzter Zugriff auf die im Literaturverzeichnis genannten Internetquellen und die Ausgewählte Links jeweils 09/2023.

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Koch, E. (2024). Internationale Investitionen (FDI). In: Internationale Wirtschaftsbeziehungen II. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-43377-2_12

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-43376-5

  • Online ISBN: 978-3-658-43377-2

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