Zusammenfassung
Bioökonomie ist eine Innovation, die das Potenzial hat, in wenigen Jahren zu einer Makroinnovation zu reifen, die die bisherige Form des Wirtschaftens grundlegend verändern kann. Bioökonomische Unternehmen produzieren nicht nur andere Produkte, sondern sie pilotieren eine bioökonomische Wirtschaftsstruktur in einer Region, bei der sich verschiedene Wertschöpfungsketten überlagern und verknüpfen. Hier kann ein Strukturwandel erfolgen, der als Innovationskeimling bereitsteht, wenn die traditionelle Wirtschaftsweise nicht mehr in der Lage ist, die Zukunftssicherheit zu gewährleisten. Um die Wirkung der Bioökonomie auf der Mikro-, Meso- und Makroebene zu verstehen, ist es notwendig, sie als Innovation zu verstehen, die von verschiedenen Promotoren gefördert wird, deren Diffusion aber auch zahlreiche Barrieren im Wege stehen. Jede erfolgreiche Umsetzung einer bioökonomischen Invention im räumlichen Verbund stellt ein weiteres Potenzial für die zukünftige Paradigmenänderung der Wirtschaft dar.
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Notes
- 1.
Der Begriff „Produkt“ ist in diesem Kapitel als Kategorie zu verstehen und umfasst auch Dienstleistungen und Prozesse.
- 2.
CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die Unternehmen und Regierungen dazu anregt, ihre Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, Wasserressourcen zu schonen sowie die Wälder zu schützen. Das Climate Disclosure Standards Board (CDSB) ist ein internationales Konsortium mit Vertretern aus Unternehmen, Wissenschaft, Wirtschaftsprüfung und NGOs.
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Fleßa, S., Hassel, AV. (2024). Innovationstheorie. In: Hassel, AV., Schiller, D., Seiberling, S., Theel, C., Fleßa, S. (eds) Bioökonomie und regionaler Strukturwandel. SDG - Forschung, Konzepte, Lösungsansätze zur Nachhaltigkeit. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-42358-2_6
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