Zusammenfassung
Das vierte Kapitel steht ganz im Zeichen von Filmen und Serien, die wir abstoßend finden, aber vielleicht trotzdem schauen. Am Film Ring gehe ich auf Ekel, Schreck und Angstlust ein. Ich erkläre weiterhin, warum wir uns ängstigen, warum wir bestimmte Bilder abstoßend finden und wie wir uns dabei fühlen. Auch die Frage, warum wir uns an Gewaltszenen gewöhnen, versuche ich zu beantworten. Zudem gehe ich am Beispiel von Game of Thrones auf demütigende und entwürdigende Situationen ein, die wir als Zuschauer irgendwie aushalten oder auch nicht. Auch Langeweile stößt ab. Sicherlich haben Sie schon Filme und Serien gesehen, in denen Sie angespannte und geladene, pure Langeweile verspürt haben. Nicht das entspannte Zurücklehnen, sondern geradezu ein Auflehnen gegen diesen einen Film oder diese eine Serie macht sich leiblich breit. Daher beschreibe ich in diesem Kapitel auch die einengende, sich ziehende Langeweile und mögliche Gründe dafür.
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Notes
- 1.
Der Begriff der Angstlust lässt sich auf den Psychologen Michael Balint zurückführen (vgl. Anz 2019, S. 169).
- 2.
Der US-amerikanische Horrorfilm Ring aus dem Jahr 2002 ist eine Neuverfilmung des japanischen Horrorfilms Ring – Das Original (1998).
- 3.
Hier beziehe ich mich auf den zweiten Teil Ring 2 von 2005 (unter der Regie von Hideo Nakata) als Fortsetzung des ersten Teils Ring.
- 4.
Vgl. Patalong (2016). Der Tango in Paris. Vom Missbrauch eines Machtgefälles. In: Spiegel Online vom 04.12.2016.
- 5.
Übersetzt aus dem Englischen von Wiebke Schwelgengräber.
- 6.
Übersetzt aus dem Englischen von Wiebke Schwelgengräber.
- 7.
Mit Stimmung ist in der Psychologie ein weniger intensiver, dafür aber längerer emotionaler Zustand gemeint. Das Gegenteil von Stimmung ist der Affekt, der ein sehr intensiver, aber nur sehr kurzanhaltender emotionaler Zustand ist (vgl. Sokolowski 2002, S. 341). Auch Thomas Fuchs nimmt diese Unterscheidung vor (vgl. Fuchs 2013, S. 24).
- 8.
Muhammar al-Gaddafi (1942–2011) war von 1969 bis 1979 das Staatsoberhaupt und anschließend Revolutionsführer in Lybien bis zu seinem Tod. Gaddafis Wirken wird in Zusammenhang mit verschiedenen terroristischen Anschlägen wie dem Bombenanschlag auf die Diskothek La Belle im Jahr 1986 und mit dem Lockerbie-Anschlag 1988 mit 270 Todesopfern gebracht, wobei diese Erkenntnisse nach wie vor nicht gesichert scheinen.
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Schwelgengräber, W. (2022). Filme, die uns abstoßen – Filme, die wir aushalten. In: Wer sehen will, muss spüren. Über/Strom: Wegweiser durchs digitale Zeitalter. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37300-9_4
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