Zusammenfassung
Die Nutzbarkeit der fachmathematischen Ausbildung in der späteren Berufspraxis an der Schule wird durch Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen häufig diskutiert bzw. infrage gestellt. Das vorliegende Kapitel wirft einen systematischen Blick auf die derzeitige Lehrpraxis an der Universität Wien und lässt dabei auch Dozentinnen und Dozenten der Fachvorlesungen zu Wort kommen. Die besondere Situation von eigenen Fachvorlesungen für Lehramtsstudierende und die Verankerung sogenannter Schulmathematikvorlesungen im Curriculum geben Anlass zur Diskussion der daraus entstehenden Möglichkeiten, die fachliche Ausbildung der Lehramtsstudierenden tatsächlich lehramtsspezifisch und angepasst an typische Handlungsanforderungen von Lehrkräften zu gestalten. Das Kapitel diskutiert einen konkreten Vorschlag zur Verzahnung fachdidaktischer und fachlicher Ausbildungsteile.
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Notes
- 1.
Aber nicht notwendigerweise in ihrem Grad an Formalisierung.
- 2.
In dieser Spalte werden Haltungen der Dozentinnen und Dozenten bezüglich der Auswahl von fachlichen Inhalten angesprochen, z. B. „Begeisterung erzeugen“ bedeutet, dass Inhalte ausgewählt werden, weil sie potenziell Begeisterung erzeugen, „nicht so billig“ meint ein nicht weiter begründetes Beharren auf ein gehobenes Anspruchsniveau.
- 3.
Vorwissenschaftliche Arbeit im Rahmen der Reifeprüfung.
- 4.
Eventuelle Lehrplanänderung.
- 5.
Wahlpflichtfach, vertiefender Unterricht im Rahmen des österreichischen Lehrplans.
- 6.
Berufsbildende höhere Schulen mit zum Teil technikorientierten Lehrinhalten (z. B. Differenzialgleichungen).
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Ableitinger, C., Steinbauer, R. (2022). Beiträge der fachlichen Ausbildung zur Bewältigung von Anforderungen der Unterrichtspraxis. In: Halverscheid, S., Kersten, I., Schmidt-Thieme, B. (eds) Bedarfsgerechte fachmathematische Lehramtsausbildung. Konzepte und Studien zur Hochschuldidaktik und Lehrerbildung Mathematik. Springer Spektrum, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34067-4_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-34067-4_7
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