Zusammenfassung
Im Beitrag werden in einer genealogischen Perspektive positivistisch imprägnierte, konstruktivistisch orientierte und performativ informierte Diskursstränge in Bezug auf die Begriffe Diversität und Intersektionalität re-konstruiert. Inmitten dieser begrifflichen Unbestimmtheiten sollte geklärt werden, in welchem Verhältnis eigentlich Intersektionalitäts- und Diversitätsforschung stehen (könnten). Deshalb werden im Anschluss in archäologischer Perspektive die möglichen Verhältnisbestimmungen zwischen Diversitäts- und Intersektionalitätsforschung auf der Folie der zuvor re-konstruierten Diskurskursstränge diskutiert. Dabei zeigt sich, dass sich je nach begrifflich-konzeptionellem Bezug auch die erwünschten oder befürchteten Verhältnisbestimmungen verändern.
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Notes
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Freilich sind die so bezeichneten Phänomene schon zuvor problematisiert worden (dazu etwa Holvino 2010). In Kap. 1 wird dieses Auftauchen noch näher erläutert.
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Diese Re-Konstruktionen nehmen nicht für sich in Anspruch, objektiv das Gewesene zu rekonstruieren. Vielmehr werden die diskursiven Entwicklungen ausgehend von der Perspektive der reflexiven Diversitätsforschung re-konstruiert, die in Kap. 1 vorgestellt wird.
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Dies gilt selbstverständlich auch für die hier angelegten Überlegungen zum Verhältnis von Intersektionalitäts- und Diversitätsforschung.
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Im Sinne von Marcelo Dascal (1988) handelt es sich m. E. derzeit noch um eine Kontroverse und nicht schon um einen Disput, denn die Auseinandersetzung zielt kontroversen-typisch darauf, das Publikum zu überzeugen und dazu auch Gründe für die Überlegenheit der je eigenen Position zu liefern. Sie zielt noch nicht darauf, eine unvereinbare Position zu behaupten.
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Sie regen z. B. an, nach den Materialisierungen von Intersektionalität in Organisationen als kontextualisierte Verhältnisse zu fragen.
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In dieser Perspektive haben übrigens schon früh Sandra Smykalla und Dagmar Vinz (2016) argumentiert.
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Bührmann, A.D. (2022). Wechselnde Verhältnisbestimmungen und ernsthafte Annäherungsversuche: Grundsätzliche Überlegungen zum ambivalenten Verhältnis von Diversität- und Intersektionalitätsforschung. In: Biele Mefebue, A., Bührmann, A.D., Grenz, S. (eds) Handbuch Intersektionalitätsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26292-1_2
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