Zusammenfassung
Der Schweizer Ökonom, Soziologe, Planungs- und Architekturkritiker Lucius Burckhardt (∗ 1925, Davos, † 2003, Basel) wird in vorliegender Auseinandersetzung als Vordenker und Wegbereiter eines auf Partizipation und Teilhabe basierenden Planungsverständnisses vorgestellt, welches sich vorrangig an den Bedürfnissen und den Gestaltungsmöglichkeiten durch ihre Nutzer*innen auszeichnet. Machtanalytische und demokratietheoretische Fragen nach Teilhabe an Planungsprozessen und ihre Ideen und Umsetzungen in Form innovativer, partizipativer Methoden an den Schnittstellen von Soziologie, Planungstheorie, Architektur und Städtebau sowie Design- und Kunstwissenschaft machen seine wissenschaftliche Popularität in Disziplinen der Stadtforschung, der Architektur und der Kunst aus. Er ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem vielfältigen Ideengeber geworden, beispielsweise als Leitfigur für den Schweizer Pavillon während der Architekturbiennale 2014 in Venedig, die ihm (gemeinsam mit Cedric Price) gewidmet wurde (vgl. Baroncelli et al. 2014).
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Literatur
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Weiss, S. (2019). Ein soziales und inklusives Quartier für Alle: zur Aktualität von Lucius Burckhardts Planungsverständnis und der Forderung nach demokratischer Teilhabe an Planungsprozessen. In: Schnur, O., Drilling, M., Niermann, O. (eds) Quartier und Demokratie. Quartiersforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26235-8_4
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